Wieder eine neue Hausmarke
Handel

Die werden immer mehr. Die Handelsmarke erobert das Branchen-Terrain.

Heute überraschte Richter + Frenzel den Markt mit der Präsentation der Badmarke for. Zu sehen sind die Hausprodukte gerade auf der Rifa in Nürnberg. Das Management hatte offenbar den Auftritt selbst intern nicht angekündigt. Sogar einige R+F Leute taten überrascht. For macht auf den ersten Eindruck einen hochwertigen Eindruck. Die Marke soll angeblich ein Gegenpol zu Vigour von GC sein.




BME kauft weiteren Sanitärhändler
Deutschland

Die BME Gruppe erweitert sein Firmenportfolio im SHK Bereich.

Die BME Group (BME) und die Aktionäre der Heiman GmbH & Co. KG haben eine Vereinbarung über den Verkauf von HeiMö, einem Distributor von Sanitär-, Heizungs- und Sanitärprodukten (SHAP) sowie Fliesen, erzielt. Das gab das Management der BME heute bekannt.

Die Akquisition soll die Präsenz der SHK Deutschland in Mittel-Ost-Deutschland erweitern. HeiMö betreibt zwei Niederlassungen mit Ausstellungsräumen in Wittenberg und Dessau, südwestlich von Berlin (Sachsen Anhalt). Die Übernahme ermöglicht es der BME Group, zusätzliche Kunden in Sachsen-Anhalt zu bedienen und wird über das neue Zentrallager der BME Group in der Region Berlin erleichtert.

HeiMö wurde 1990 gegründet und beschäftigt insgesamt 42 Mitarbeiter. Das Unternehmen befindet sich im Besitz einer Gruppe von fünf Aktionären, darunter CEO Christian Töpfer, der das Geschäft weiterhin leiten und die Integration in SHK unterstützen soll.

Die Übernahme von HeiMö ist die 8. Akquisition in Deutschland, seit BME 2019 ein unabhängiges Unternehmen wurde, und die 30. Akquisition der gesamten Gruppe.

Die finanziellen Details der Transaktion werden nicht offengelegt.




Conti+ expandiert in die Schweiz.

Conti+ erweitert seine Claims.

Der Armaturenhersteller aus Wettenberg gründet Kanton Aargau einen Vertriebsstandort. Ab sofort vertreten dort Sascha und Nico Bolliger das gesamte Produktsortiment unter der Marke CONTI+ und betreuen die Schweizer Objekt- und Großhandelskunden. Die Vertriebsleitung übernimmt der 50-jährige Sascha Bolliger.




Weiterer großer Keramiker cancelt Essen und Nürnberg
Branchenkrise erfasst alle Bereiche

Messeabsagen und Stellenabbau. Die Badausstatter versuchen sich, über die Krise zu retten. Jetzt cancelt ein weiterer großer Player zwei lokale Veranstaltungen im kommenden Jahr. Stattdessen setzt das Unternehmen auf eine Verdopplung der Verkaufsgebiete.

Vor dem Hintergrund des Umsatzrückgangs im laufenden Geschäftsjahr hat sich Duravit ebenfalls dazu entschieden, im kommenden Jahr auf eine eigene Messepräsenz bei der SHK Essen und der IFH Nürnberg zu verzichten. Das erfuhr aktuell SHKTacheles.  In den ersten neun Monaten gingen die gruppenweiten Umsätze des Badausstatters bekanntermaßen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 8,4 Prozent zurück. Damit liegt Duravit zwar immer noch über dem Durschnitt, die Krise hat im Schwarzwald jedoch bereits personelle Konsequenzen gehabt (SHKTacheles berichtete)

Duravit hat im Gegenzug zum 1. Oktober die Organisation seiner Vertriebsstruktur in Deutschland angepasst. Die beiden zentralen Zielgruppen Großhandel und Handwerk werden nun aus einer Hand betreut. Die Zahl der Verkaufsgebiete wird damit verdoppelt und der Vertriebsleiter Tobias Pfoh verspricht sich von der neuen Struktur deutliche Vorteil hinsichtlich der Marktnähe und Besuchsfrequenz.




Das nächste softe Schassen bei den Keramikern
Krisenbedingter Stellenabbau nimmt weiter Fahrt auf

Der Notstand bei den Badausstattern treibt immer neue Blüten – auch in Sachen Personalpolitik. Noch wird bei einigen dem Anschein nach im Schongang die Personaldecke ausgedünnt.

Es will sich wohl keiner des Verdachts radikaler Rauswürfe schuldig machen, so sieht es aus. Noch scheint man dem deutlichen Marktrückgang eher mit weicher Hand begegnen zu wollen, zumindest nach außen hin. SHK Tacheles hat im Rahmen der Entlassungswellen jüngst erst über das für November geplante Freiwilligenprogramm von Duravit berichtet. Und auch Hansgrohe spielt laut unternehmenseigener Information erstmal alle biegbaren Optionen aus, um mit der Belegschaft einvernehmliche Lösungen beim notwendigen Stellenabbau zu erzielen.

Man sei bemüht, sich der Marktsituation dadurch anzupassen, dass man „die Nachbesetzung offener Stellen besonders kritisch prüfe und bei natürlicher Fluktuation zunächst keine Nachbesetzungen mehr vornehme“, so wird es jedenfalls seitens Hansgrohe dieser Redaktion gegenüber in einem Pressestatement dargestellt. „Zudem werden sämtliche flexiblen Möglichkeiten, wie die Beendigung von befristeten Arbeitsverhältnissen oder das Begrenzen von Leiharbeitenden, ausgenutzt“, so heißt es hier weiter. Man sei bei Hansgrohe an individueller Verständigung interessiert und bespreche diese gezielt mit einigen Mitarbeitern. Da ist beispielsweise die Rede von „vorgezogenem Ruhestand“ oder einer „anderen einvernehmlichen Lösung“, um ein Ausscheiden zu beschleunigen. Durch diese Maßnahmen würde Hansgrohe zum Jahresende weltweit rund 150 Stellen weniger aufweisen, was sich je hälftig auf die internationalen sowie die deutschen Standorte bezöge, lässt man diese Redaktion weiter wissen. Kurzarbeit allerdings sei hier aufgrund der „gut gefüllten Gleitzeitkonten, die aus dem enormen Wachstum der letzten Jahre resultieren, derzeit kein Thema.“

Seriöse Quellen haben gegenüber SHK Tacheles währenddessen leise Zweifel durchklingen lassen, ob es wohl so eine gute Idee war, in diesen Zeiten des massiven Auftragsrückgangs ein neues Werk in Serbien zu eröffnen und damit zusätzliche Kapazitäten zu binden. Ob aus softer Abnabelung am Ende für den einen oder die andere bei Hansgrohe demnach vielleicht doch ein harter Cut wird, bleibt möglicherweise eine Frage der Zeit. Schließlich bewegt sich der krisenbedingte Erdrutsch ja nahezu flächendeckend durch die gesamte Branche.

Die Redaktion hat im Zuge des personellen Aderlasses auch mal bei einigen anderen Großen der Branche nachgefragt. Geberit hält sich dabei als börsennotiertes Unternehmen erwartungsgemäß bedeckt und verweist auf die „Quiet Period“, in der man sich aktuell befinde und damit bis zur Veröffentlichung der Q3-Zahlen keine Auskünfte erteile. Auch beim Komplettanbieter Keuco, so wird unter Insidern gemunkelt, könnten Bauernopfer in der Belegschaft drohen, dort gehe es turbulent zu. Man will sogar von Umsatzeinbußen bis zu 50 Prozent gehört haben, die auch künftige Personaleinschnitte immerhin wahrscheinlich machten, was unternehmensseitig aber offiziell umkommentiert und nicht bestätigt ist.

Derweil ist auf Nachfrage der Redaktion aus der Presseabteilung von Lixil Emena zu erfahren, dass man auch dort „in den Werken Hemer und Lahr jeweils zum 1. August in einzelnen Produktionsbereichen in Kurzarbeit gegangen“ sei. Bis zur Wiederherstellung der Regelbeschäftigung fände dabei „fortlaufend eine dynamische Einsatzplanung statt, um den Umfang der Kurzarbeit möglichst gering zu halten.“ Eine Stellungnahme von Villeroy & Boch blieb auf Anfrage aus.

(Stefanie Luy)




Pulverfass Trier
Gezerre um leitendes Management im Handel

Was ist los in Trier?

Erst Anfang September hatte der als Top-Talent geltende Matthias Alexandrow Richter +Frenzel in Rheinland-Pfalz-Saar verlassen. Nach Recherchen dieser Redaktion liegt der Grund für den Fortgang des Ex-R+F-Geschäftsführers in seiner Absicht, bei Cordes & Graefe als PHG in Trier die Alexandrow KG aufzubauen.

Für sein neues Unternehmen braucht Alexandrow Personal. Seine einstige Verkaufsleiterin Sandra Sattler stünde ihm jetzt zur Verfügung. Sattler hat aktuell bei R+F in Rheinland-Pfalz-Saar ebenfalls in den Sack gehauen. Für Marktkenner schon ein kleiner Knaller. Der R+F Chef Wilhelm Schuster bestätigte die Personalie. Sattler sei nach ihrer Kündigung, wie in solchen Positionen üblich, seit Donnerstag freigestellt.

Die Alexandrow KG könnte nun das dritte Cordes & Graefe Haus werden, mit dem die Bremer in Anlehnung an die Hülsen KG ein neues Corporate in Deutschland installieren.