Kürzungsschock bei den WärmepumpenHiobsbotschaft für den angeschlagenen Wärmemarkt
Mitten in einer ohnehin schwierigen Marktlage drohen drastische Kürzungen bei der Förderung von Wärmepumpen. Hersteller, Händler und Installateure bangen um ihre Zukunft.Was kommt auf die SHK-Branche zu?
Die Bundesregierung plant für das kommende Jahr deutliche Kürzungen bei der Förderung von Wärmepumpen. Wie die “Bild”-Zeitung unter Berufung auf die Kabinettsvorlage zum Bundeshaushalt 2025 berichtet, sollen im Klima- und Transformationsfonds rund 2,4 Milliarden Euro weniger zur Verfügung stehen als noch in diesem Jahr. Besonders brisant ist diese Nachricht, da Wirtschaftsminister Robert Habeck gerade erst vehement für den Einbau von Wärmepumpen geworben hatte. Seine Botschaft: Jetzt sei der beste Zeitpunkt für eine energetische Sanierung.
Diese Empfehlung könnte sich plötzlich als kostspieliger Ratschlag erweisen. Bereits jetzt befindet sich die Nachfrage nach Wärmepumpen auf einem Tiefpunkt, wie aktuelle Zahlen des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) in Köln belegen. Trotz intensiver politischer Bemühungen, Wärmepumpen als zentrale Technologie für die Energiewende zu etablieren, zeigt sich der Markt als äußerst verhalten. Die geplanten Förderkürzungen könnten diesen Trend noch verschärfen und damit die gesamte SHK-Branche weiter in Bedrängnis bringen.
Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums versuchte der BILD gegenüber zu beruhigen und betonte, dass die Förderung für Gebäude und Firmen im nächsten Jahr ohne Abstriche fortgeführt werde. Haushaltsfachleute der Regierungskoalition wiesen darauf hin, dass innerhalb des Klima- und Transformationsfonds bei Bedarf umgeschichtet werden könne. Doch die Zweifel bleiben. In der Medienwelt verbreitet sich die Nachricht bereits wie ein Tromnelfeuer.
Bei der Industrie stehen die Investitionsrenditen ohnehin unter Mega-Druck und die Händler bekommen ihre Lagerbestände jetzt schon kaum noch gemanagt. Der Preisdruck steigt indes weiter und das Vertrauen der Kunden in die Technologie leidet, was die Akzeptanz und damit die zukünftige Nachfrage weiter beeinträchtigen könnte. Das setzt die gesamte Wertschöpfungskette unter Druck und erfordert weitere schnelle und flexible Anpassungen der Geschäftsstrategien. Branchenakteure müssen kreativ werden, um Kunden trotz reduzierter Anreize vom Nutzen der Wärmepumpen zu überzeugen und gleichzeitig die eigenen wirtschaftlichen Risiken zu minimieren.