Ariston: Schwache Heizungsnachfrage in den europäischen Hauptmärkten
Die Ariston Gruppe verzeichnet deutliche Umsatz- und Gewinnrückgänge im ersten Halbjahr 2024. Das Management reagiert mit Kostensenkungen und strategischen Initiativen.
Laut einer aktuellen Medienmitteilung der Ariston Gruppe erzielte das Unternehmen im ersten Halbjahr 2024 einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 15,5 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders stark fiel der Umsatz im zweiten Quartal mit 621 Millionen Euro, was einem Rückgang von 17 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Auch der bereinigte EBIT sank um 62,3 % auf 57 Millionen Euro, wobei der EBIT im zweiten Quartal um 65,6 % auf 27 Millionen Euro zurückging.
Maurizio Brusadelli, CEO der Ariston Gruppe, beschreibt das Jahr 2024 als „Übergangsjahr“ und macht die schwache Heizungsnachfrage in den europäischen Hauptmärkten für die schlechten Ergebnisse verantwortlich. Trotz dieser Herausforderungen betont Brusadelli, dass das Unternehmen seine Initiativen zur Kosten- und Investitionsoptimierung verstärkt hat. „Unsere Bemühungen konzentrieren sich auf Vereinfachung und Synergien, ohne unsere Fähigkeit zu beeinträchtigen, die Markterholung in 2025 und darüber hinaus zu nutzen“, sagte Brusadelli.
Paolo Merloni, Executive Chairman und Hauptaktionär der Ariston Gruppe, äußert sich dennoch optimistisch über die Zukunft der Branche und die Rolle von Ariston. Er betont die Wichtigkeit von Innovation und Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktoren für den zukünftigen Erfolg des Unternehmens. „Jenseits der aktuellen Marktbedingungen konzentrieren wir uns auf unsere Strategie und beschleunigen die Synergien mit unserer Marke Wolf“, so Merloni.
Die Ariston Gruppe musste jedoch ihre Umsatzprognose für 2024 nach unten korrigieren. Ursprünglich wurde ein Rückgang von 1-5 % erwartet, nun rechnet das Unternehmen mit einem Minus von 12-15 % im Jahresvergleich. Dies sei auf die „beispiellos schwache Nachfrage in Europa, hauptsächlich im Heizungssektor“, zurückzuführen, so die Unternehmensangaben. Auch die bereinigte EBIT-Marge wurde von ursprünglich 9,4-10 % auf etwa 6 % gesenkt.
Eine kritische Betrachtung zeigt, dass diese Entwicklungen nicht isoliert betrachtet werden können. Die gesamte Heizungsbranche steht vor großen Herausforderungen. Der Markt wird durch Energiepreisschwankungen, regulatorische Änderungen und den Übergang zu nachhaltigen Energielösungen geprägt. Experten warnen davor, dass die Rückkehr zu stabilen Wachstumsraten langsamer erfolgen könnte als von Ariston prognostiziert.
Zusätzlich hat die Ariston Gruppe im Juni 2024 ein Aktienrückkaufprogramm genehmigt, das den Erwerb von bis zu 3 Millionen Aktien vorsieht. Dieses Programm soll bis Februar 2026 laufen und unterstreicht das Vertrauen des Managements in die langfristige Stabilität und den Wert des Unternehmens.