Übernahme-Krimi zu Ende: Purmo mit neuem Besitzer

Eine bemerkenswerte Bieterschlacht im europäischen SHK-Markt geht zu Ende. Der finnische Mischkonzern Purmo Group kann aufatmen.

Projekt Grand Bidco (UK) Limited** hat erfolgreich sein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot für alle ausstehenden Aktien der **Purmo Group Plc** abgeschlossen. Diese Akquisition, unterstützt durch den finnischen Mischkonzern **Rettig** und Fonds der **Apollo Global Management**, markiert einen bedeutenden Schritt in der Konsolidierung des europäischen SHK-Marktes (Sanitär, Heizung, Klima).

Bereits im April 2024 hatten sich die Parteien auf eine Kombination geeinigt, die durch mehrere Ergänzungen und eine Senkung der Akzeptanzschwelle erleichtert wurde. Laut einer Medienmitteilung vom 2. August 2024 wurden etwa 94,53 % der Purmo-Aktien von den Aktionären im Rahmen des Angebots angedient. Der restlichen Aktionäre wird nun eine Nachfrist eingeräumt, die vom 5. bis 19. August 2024 läuft, um ihre Aktien ebenfalls anzudienen.

Die Angebotsfrist begann am 17. Mai 2024 und endete am 31. Juli 2024. Ursprünglich sollte die Übernahme nur stattfinden, wenn mindestens 90 % der Aktien angedient würden, doch das Angebot wurde auf 80 % gesenkt, um die Transaktion zu erleichtern. Dieser Schachzug kam auch angesichts eines konkurrierenden Angebots von Haier Europe Appliances Holding B.V. Mitte Juli 2024, das die Preise der Aktien in die Höhe trieb. Dennoch entschied sich das Konsortium, sein Angebot nicht weiter zu erhöhen.

Die Purmo Group, bekannt für ihre nachhaltigen Heiz- und Kühllösungen, steht nun vor einer spannenden Zukunft unter neuer Führung. Für die verbleibenden Aktionäre, die ihre Aktien noch nicht verkauft haben, steht ein Zwangsverkaufsverfahren bevor, da der neue Mehrheitseigner mehr als 90 % der Stimmrechte hält und die Aktien von der Nasdaq Helsinki delisten will.

Die Abwicklung der Zahlungen an die Aktionäre, die ihre Aktien angedient haben, soll bis zum 16. August 2024 erfolgen. Die Zahlungen für diejenigen, die die Nachfrist nutzen, sind für den 9. September 2024 geplant.




Bosch setzt auf Elektrifizierung: Neue Abteilung und Führungswechsel

Bosch Home Comfort verstärkt sein Engagement in erneuerbaren Energien mit einer neuen Abteilung und neuen Führungskräften.

Bosch Home Comfort gründet die Abteilung „Elektrifizierung“, die sich auf Wärmepumpen und Klimaanlagen konzentriert. Andreas Börner übernimmt ab 1. April 2024 die Leitung, zuvor war er Verkaufsleiter im Gebiet Nord-Ost. Sein Nachfolger wird ab 1. August 2024 Sascha Griepentrog, bisher im Vertrieb für Berlin-Brandenburg tätig. Laut Tino Hirsch, Vertriebs- und Marketingleiter bei Bosch, soll diese Neustrukturierung Bosch zur Marktführerschaft führen.

 




Übernahme in der Klimatechnik: Neue Dynamik im Markt

Ein führendes Unternehmen übernimmt einen spanischen Klimaanlagen-Riesen. Diese Übernahme könnte den Markt stark verändern.

Beijer Ref, ein führender Akteur im Bereich Kälte- und Klimatechnik, erwirbt 75 Prozent der GIA Group, einen der größten Klimaanlagen-Distributoren in Spanien. Laut Unternehmensangaben erzielte die GIA Group 2023 einen Umsatz von 1,1 Milliarden Kronen. Die Übernahme soll Beijer Ref’s Präsenz in Südeuropa stärken.

Kritiker befürchten jedoch, dass die Marktvielfalt leidet und kleinere Unternehmen unter Druck geraten könnten. Die genaue finanzielle Lage der GIA Group bleibt unklar, da unabhängige Bestätigungen fehlen. Für das Management in der SHK-Branche heißt es nun, aufmerksam zu bleiben und die Auswirkungen der Übernahme zu beobachten.




Ariston: Schwache Heizungsnachfrage in den europäischen Hauptmärkten

Die Ariston Gruppe verzeichnet deutliche Umsatz- und Gewinnrückgänge im ersten Halbjahr 2024. Das Management reagiert mit Kostensenkungen und strategischen Initiativen.

Laut einer aktuellen Medienmitteilung der Ariston Gruppe erzielte das Unternehmen im ersten Halbjahr 2024 einen Umsatz von 1,3 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 15,5 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders stark fiel der Umsatz im zweiten Quartal mit 621 Millionen Euro, was einem Rückgang von 17 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Auch der bereinigte EBIT sank um 62,3 % auf 57 Millionen Euro, wobei der EBIT im zweiten Quartal um 65,6 % auf 27 Millionen Euro zurückging.

Maurizio Brusadelli, CEO der Ariston Gruppe, beschreibt das Jahr 2024 als „Übergangsjahr“ und macht die schwache Heizungsnachfrage in den europäischen Hauptmärkten für die schlechten Ergebnisse verantwortlich. Trotz dieser Herausforderungen betont Brusadelli, dass das Unternehmen seine Initiativen zur Kosten- und Investitionsoptimierung verstärkt hat. „Unsere Bemühungen konzentrieren sich auf Vereinfachung und Synergien, ohne unsere Fähigkeit zu beeinträchtigen, die Markterholung in 2025 und darüber hinaus zu nutzen“, sagte Brusadelli.

Paolo Merloni, Executive Chairman und Hauptaktionär der Ariston Gruppe, äußert sich dennoch optimistisch über die Zukunft der Branche und die Rolle von Ariston. Er betont die Wichtigkeit von Innovation und Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktoren für den zukünftigen Erfolg des Unternehmens. „Jenseits der aktuellen Marktbedingungen konzentrieren wir uns auf unsere Strategie und beschleunigen die Synergien mit unserer Marke Wolf“, so Merloni.

Die Ariston Gruppe musste jedoch ihre Umsatzprognose für 2024 nach unten korrigieren. Ursprünglich wurde ein Rückgang von 1-5 % erwartet, nun rechnet das Unternehmen mit einem Minus von 12-15 % im Jahresvergleich. Dies sei auf die „beispiellos schwache Nachfrage in Europa, hauptsächlich im Heizungssektor“, zurückzuführen, so die Unternehmensangaben. Auch die bereinigte EBIT-Marge wurde von ursprünglich 9,4-10 % auf etwa 6 % gesenkt.

Eine kritische Betrachtung zeigt, dass diese Entwicklungen nicht isoliert betrachtet werden können. Die gesamte Heizungsbranche steht vor großen Herausforderungen. Der Markt wird durch Energiepreisschwankungen, regulatorische Änderungen und den Übergang zu nachhaltigen Energielösungen geprägt. Experten warnen davor, dass die Rückkehr zu stabilen Wachstumsraten langsamer erfolgen könnte als von Ariston prognostiziert.

Zusätzlich hat die Ariston Gruppe im Juni 2024 ein Aktienrückkaufprogramm genehmigt, das den Erwerb von bis zu 3 Millionen Aktien vorsieht. Dieses Programm soll bis Februar 2026 laufen und unterstreicht das Vertrauen des Managements in die langfristige Stabilität und den Wert des Unternehmens.

 




Sanitärverband: Neue Mitglieder machen Druck auf die Wasserleitung

Der VDMA Sanitärtechnik und -design wächst weiter. Welche neuen Mitglieder nun mitmischen, lesen Sie hier.

Der VDMA Sanitärtechnik und -design hat wieder Zuwachs bekommen. Die Wasseraufbereitungs-Profis von SYR, Grünbeck und Roth Werke sind jetzt mit an Bord und bringen frischen Wind – oder besser gesagt, frisches Wasser – in den Industrieverbund.

Der VDMA, gegründet im November 2023, setzt auf Public Relations, Messearbeit und Nachhaltigkeit. Insgesamt zählt die Branche in Deutschland rund 150 Firmen mit 43.000 Beschäftigten und einem Umsatz von neun Milliarden Euro.

Fazit: Die neuen Mitglieder bringen nicht nur Kompetenz, sondern frischen Wind in den Verband, der nun 25 Mitglieder zählt.