Wechselspiel bei den Badausstattern: Bei kludi abgeluxt

Hüppe verstärkt sein Team und will die Marktperformance und den Kundenservice optimieren

Der Duschplatzspezialist Hüppe erweitert sein Führungsteam, um den Vertrieb und technischen Service neu zu beleben. Wie das Unternehmen aus Bad Zwischenahn mitteilt, treten zwei erfahrene Branchenprofis in entscheidende Positionen ein. Kerstin Bittner wird die Leitung im Bereich Business Development übernehmen, während Marc Nastedt künftig den technischen Kundenservice verantwortet.

Bittner, die zuvor beim Armaturenhersteller Kludi tätig war, bringt langjährige Erfahrung im Business Development und Key Account Management mit. Ihre Aufgabe bei Hüppe: Digitale Services ausbauen und strategische Vertriebs- und Marketingkonzepte entwickeln. „In der heutigen digitalisierten Welt sind qualitativ hochwertige Daten essenziell, um Kundenbeziehungen zu stärken und die Marktperformance zu verbessern“, zitiert Hüppe die neue Leiterin. Bittner wechselt von Kludi und war zuvor bei Ideal Standard im Innendienst tätig.

Marc Nastedt, bereits seit 2021 im Außendienst von Hüppe aktiv, übernimmt die Leitung des technischen Services. „Ein exzellenter Kundenservice ist heute entscheidend für den Geschäftserfolg“, betont Nastedt in der Unternehmensmitteilung. Der gelernte Mechaniker war zuvor in der Region Hamburg und Schleswig-Holstein als Gebietsverkaufsleiter im Außendienst tätig und kennt die Bedürfnisse der SHK-Handwerkskunden aus erster Hand. Nun wird er sich mit seinem Team um den Kundendienst kümmern, um den Kunden von Hüppe ein erstklassiges Serviceerlebnis zu bieten.

Hüppe ist seit 1889 ein führender Hersteller von Duschabtrennungen und Duschwannen. Das Unternehmen strebt mit seinen 450 Mitarbeitenden und Produktionsstätten in Deutschland und der Türkei nach eigenen Angaben weiterhin eine Vorreiterrolle im Duschsegment an.

 




Mitten im Herzen von Kaiserslautern – Großhandelshaus baut aus

Ein Großhändler baut aus – und will damit die gesamte Region aufmischen

Die Ufer Westpfalz KG hat diese Woche ihren neuen Stammsitz in Kaiserslautern eröffnet. Laut Unternehmensangaben bietet die Niederlassung den SHK-Fachhandwerkern der Region nun einen Ufer Profi Lager (Abholmarkt) auf rund 900 m² sowie ein lokales Vertriebsinnendienst-Team. Die Verlagerung von Pirmasens nach Kaiserslautern soll die Wege für die Handwerker deutlich verkürzen. Der bisherige Standort in Pirmasens bleibt allerdings weiterhin bestehen und behält seine Struktur mit Lager, Innendienst und der „badpunkt“-Ausstellung.

Marcus Herb, persönlich haftender Gesellschafter der Ufer Westpfalz KG, zeigte sich zufrieden über den zügigen Verlauf der Vorbereitungen und betonte in einer Pressemitteilung, dass man nun „dem Lautrer Handwerk vor Ort dienen“ könne. Der Standort in der Merkurstraße, einer stark frequentierten Lage, soll den Kundenverkehr weiter beleben.

Logistisch wird der neue Standort vom Zentrallager des Mutterhauses Chr. Ufer GmbH in Edenkoben unterstützt. Das Unternehmen bedient damit insgesamt rund 2.000 SHK-Kunden und betreibt 15 Abhol-Dependancen sowie fünf „badpunkt“-Ausstellungen in der Region.




Wärmepumpen-Pionier vor großen Einschnitten: Stellenabbau nun offenbar doch angekündigt

Ein großer Namen muss drastisch sparen. – während die Konkurrenz aus Asien aufholt. Der Wärmepumpenmarkt steckt hierzulande in der Krise.

Der Wärmepumpenhersteller Stiebel Eltron steht offenbar doch vor einem umfassenden Stellenabbau. Laut einem Bericht des Täglichen Anzeigers Holzminden (TAH.de), dem digitalen Nachrichtenangebot der RND One GmbH, sind in Deutschland bis zu 600 Arbeitsplätze gefährdet. Dieser Schritt ist Teil einer größeren Sparmaßnahme, die das Unternehmen aufgrund eines massiven Nachfrageeinbruchs im europäischen Wärmepumpenmarkt einleiten muss. Bereits Mitte August 2024 berichtete SHKTacheles, dass Stiebel Eltron weltweit bis zu 1.000 Stellen abbauen könnte – etwa ein Viertel der gesamten Belegschaft. Damals hielt sich das Unternehmen noch bedeckt und kommentierte Spekulationen nicht. „Spekulationen über eventuelle weitergehende Maßnahmen kommentieren wir nicht“, erklärte ein Unternehmenssprecher. Nun wurden jedoch konkretere Zahlen genannt.

Dr. Kai Schiefelbein, Geschäftsführer von Stiebel Eltron, erklärte gegenüber dem Täglichen Anzeiger Holzminden, dass die schwächelnde Marktlage Anpassungen erfordert. „Wir sind weiterhin überzeugt, dass die Wärmepumpe der Wärmeerzeuger der Zukunft ist. Aktuell sehen wir jedoch eine Marktsituation, die weit hinter den Erwartungen zurückbleibt.“ Laut dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie ging der Absatz von Wärmepumpen in Deutschland im ersten Halbjahr 2024 um 54 Prozent zurück. Auch bei Stiebel Eltron führte der Umsatzrückgang zu einschneidenden Maßnahmen.

Wie TAH.de berichtet, soll der Stellenabbau in Deutschland durch ein sozialverträgliches Freiwilligenprogramm erfolgen. Dieses Programm umfasst Abfindungsregelungen und vorzeitigen Ruhestand für rentennahe Jahrgänge. Sollte das Programm nicht ausreichen, seien betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen. Der Abbau erfolgt in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat, so das Unternehmen. Bereits im Ausland hat Stiebel Eltron mit Personalreduzierungen begonnen.

SHKTacheles berichtete zuvor, dass neben dem Markteinbruch auch der zunehmende Preisdruck durch asiatische Hersteller eine Belastung für Stiebel Eltron darstellt. Hinzu kommen laut dem Handelsblatt die gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten, die das Geschäft zusätzlich erschweren. Zusätzlich setzt Stiebel Eltron auf Kurzarbeit: Rund 2.000 der insgesamt etwa 3.300 Beschäftigten in Deutschland sind aktuell davon betroffen, bestätigte Unternehmenssprecher Henning Schulz dem Täglichen Anzeiger Holzminden.

Gegenüber SHK Tacheles ist der Stellenabbau noch nicht bestätigt. Das Unternehmen hat eine Anfrage hierzu bislang noch nicht beantwortet.

 




HUMMEL mit neuem CSO und CTO

Ein international erfahrener Manager übernimmt Schlüsselpositionen bei HUMMEL.

Die HUMMEL AG hat Bernd Hotze zum neuen Chief Sales Officer (CSO) und Chief Technology Officer (CTO) ernannt. Wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt gab, wird Hotze ab dem 1. Oktober 2024 die Nachfolge von Michael Nörr antreten, der das Unternehmen im Juni verlassen hat. Mit über 30 Jahren internationaler Erfahrung in Vertrieb, Marketing und Fabrikautomation bringt Hotze umfangreiches Know-how in die Führungsebene der HUMMEL AG.

Laut Holger Hummel, dem Aufsichtsratsvorsitzenden, soll Hotze die internationale Wachstumsstrategie weiter vorantreiben und dabei helfen, die Marktposition des Unternehmens zu stärken. Hotze selbst sieht seine neue Rolle als Chance, die Innovationskraft der HUMMEL AG zu fördern. Er kündigte an, nachhaltige Werte zu schaffen und das Unternehmen strategisch weiterzuentwickeln.




„Abartig hoch“ – Die sinkenden Bruttopreise kommen
Der Kampf um Marktanteile hat begonnen

Die Preise in der Sanitärbranche sinken. Wer passt sich an und wer riskiert, den Anschluss zu verlieren?

Die Preisdiskussionen in der Sanitärbranche nehmen weiter Fahrt auf. Nachdem viele Hersteller in den vergangenen Jahren ihre Preise in schnellen Schritten erhöht hatten, ist 2024 von Preissenkungen geprägt. Bereits im September 2023 warnten Branchenexperten davor, dass der eigentliche „Preissenkungshammer“ noch kommen würde. Diese Prognose scheint sich nun zu bestätigen, denn während die Hersteller in diesem Jahr kaum noch Preiserhöhungen vorgenommen haben, setzen einige führende Markenproduzenten bereits auf deutliche Preissenkungen.

Allen voran Duravit und Laufen, die beide ihre Bruttopreise um 20 % gesenkt haben, was von Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind, bestätigt wurde. Auch Geberit hat auf den Preisdruck reagiert, jedoch weniger mit direkten Preissenkungen, sondern durch eine Überarbeitung seiner Preislogik. Laut Volker Röttger, Leiter Marketing Kommunikation bei Geberit, wird künftig zwischen einer unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) und einem Großhandelsnetto-Preis unterschieden, um den Marktbedingungen gerecht zu werden. Die bisherige unverbindliche Bruttopreisempfehlung für Badkeramik und Möbel sei nicht mehr „marktgerecht“, so Röttger.

Andere Hersteller wie Hansa und Villeroy & Boch haben sich bislang noch nicht klar positioniert. Auf eine Redaktionsanfrage an Hansa, ob auch dort Preissenkungen von bis zu 40 % geplant seien, steht eine Antwort noch aus. Ebenso von Villeroy & Boch. Auch die Mettlacher lassen bislang offen, ob das Unternehmen den allgemeinen Preistrend aufgreift. Gerüchte um Preissenkungen halten sich jedoch hartnäckig.

Kritische Stimmen monierten bereits im September 2023 die raschen und teils überzogenen Preiserhöhungen der Vorjahre. „Notwendigkeit, Trittbrettfahrertum, Aktionismus, Mondpreismechanismen – am Ende war alles dabei, in Summe nur viel zu viel und viel zu oft“, hieß es. Nun, da die Nachfrage nach Badausstattungen deutlich eingebrochen ist, stehen die Hersteller unter Zugzwang, die überhöhten Preise zu korrigieren.

Während die Preissenkungen dem Markt und vor allem dem Endverbraucher entgegenkommen, ist der Großhandel in der Regel wenig erfreut über derartige Herstelleraktionen. Niedrigere Bruttopreise bedeuten weniger Rabattspielraum und somit geringere Margen für Handel und Handwerk. „Geringere Bruttopreise gleich weniger Rabatt gleich weniger Gewinn“, fasst ein Insider das Problem zusammen.

Der Preisdruck in der Branche bleibt hoch, und das eigentliche Ausmaß der Korrekturen wird sich voraussichtlich erst im kommenden Jahr zeigen. Branchenkenner erwarten, dass dann weitere Hersteller folgen und die Bruttopreise weiter gesenkt werden. Die Preisdiskussionen sind dabei auch eine Imagefrage: Wer nicht weiter weiß, macht in den Augen der Konsumenten „auf billig“. Marken müssen darauf achten, dass sie trotz Preisanpassungen ihre Position am Markt behaupten und nicht als „Ramschanbieter“ wahrgenommen werden.

Hersteller wie Keuco halten sich vielleicht auch deshalb aktuell zurück. So betonte beispielsweise Lubert Winnecken, Geschäftsführer von Keuco, auf eine Redaktionsanfrage hin, dass sein Unternehmen keine vergleichbaren Preissenkungen plane. „Wir hatten bereits im vergangenen Jahr mit Wirkung zu Beginn dieses Jahres teils Bruttopreisveränderungen vorgenommen, jedoch nicht in dem dargestellten Umfang“, so Winnecken.

Der Druck hinter den Kulissen steigt jedoch auf alle Akteure spürbar weiter an, Anpassungen vorzunehmen. Die Preise in der Branche seien „abartig“ hoch, so ein Vertriebsleiter eines bekannten Herstellers. Firmen, die nicht nach unten korrigieren, droht das Schicksal, von der Konkurrenz ausgepreist zu werden. Auf der anderen Seite bremsen einige Badausstatter ihre Vorhaben, weil sie befürchten, dass einheitliche Preissenkungen kartellrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könnten. Nach zwei großen Branchenskandalen ist die Angst vor solchen Maßnahmen nach wie vor präsent.