Insolvenzverfahren eröffnet
Über Flächenheizungsspezialisten

Die Verantwortlichen glauben, die Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen.

Die Produktionsgesellschaft mbH befindet sich seit Juni im Schutzschirmverfahren. Das Unternehmen, vertreten durch die GeschäftsführerIn Gesche Eckert-Palm und Seven Eckert  war in Schwierigkeiten geraten, aufgrund der Covid-19 Pandemie und den deutlichen Preisteigerrungen, die nicht zuletzt durch den Krieg in der Ukraine entstanden waren.  Am vergangenen Freitag wurde nun das Verfahren eröffnet. Der Geschäftsbetrieb läuft nach Unternehmensangaben jedoch weiterhin uneingeschränkt. Die Löhne und Gehälter der 60 Beschäftigten seien auch nach Eröffnung gesichert, heißt es.

Der Restrukturierungsexperte Eric Coordes, Partner der Mönig Wirtschaftskanzlei will in den kommenden Wochen gemeinsam mit der Geschäftsführung einen Sanierungsplan für den Hersteller und Vollsortimenter von Flächenheiz- und – kühlsystemen finalisieren und ihn dann bei Gericht einreichen. Nimmt das Gericht den Plan an, wird er den Gläubigern vorgelegt. Nehmen auch die den Plan an, hebt das Gericht das Verfahren auf und das Unternehmen gilt als saniert.




EU Kommission gibt grünes Licht für Big Deal im Großhandel
Ausland

In den Niederlanden konzentriert sich der Fachgroßhandel im Bereich SHK.

Im Nachbarland Niederlande verändert sich die Handelslandschaft Im Mai hatte bekanntlich der französische Elektrohandel Rexel seine Absicht angekündigt, den in Twello sitzenden HVAC-Distributer Wasco übernehmen zu wollen. Die Europäische Kommission hatte diesen Fall jedoch prüfen wollen, ob in der Region dadurch nicht eine zu große Marktmacht eines Anbieters entsteht. Durch die angestrebte Akquisition verdoppelt sich das Volumen von Rexel in den Niederlanden. Wasco erzielte allein einen Umsatz von 540 Mio. Euro. 60 Prozent davon über digitale Kanäle. Mit einer neuen Mutter namens Rexel knackt das Handelshaus demzufolge die Milliardengrenze.

Und so wird es nun tatsächlich kommen. Die Europäische Kommission hat gemäß der EU-Fusionskontrollverordnung die Übernahme der Wasco Group BV („Wasco“) mit Sitz in den Niederlanden durch Rexel Développement SAS („Rexel“) mit Sitz in Frankreich genehmigt. Das gab die Kommission jetzt bekannt.

Wasco ist auf den Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen rund um elektrische Systeme an professionelle Kunden spezialisiert. Rexel ist hauptsächlich als Vertreiber von Sanitär- und Klimaprodukten sowie Ersatzteilen tätig. Rexel bietet auch verwandte Produkte wie Werkzeuge an. Die Kommission kam zu dem Schluss, dass die geplante Übernahme aufgrund ihrer sehr begrenzten Auswirkungen auf die Marktstruktur keinen Anlass zu Wettbewerbsbedenken geben würde. Die Transaktion wurde im Rahmen des vereinfachten Fusionskontrollverfahrens geprüft.

Wasco wechselt damit zum zweiten Mal den Besitzer. 2019 verkaufte die britische Ferguson Gruppe ihre damalige niederländische Tochter an das Private Equity Unternehmen Gilde Equity Management. Uhu diesem Zeitpunkt wurde auch Cordes & Graefe als heißer Kaufkandidat gehandelt. Rexel ist derweil mit einem Umsatz von rund 18,7 Mrd. Euro, 1.900 Standorte in 21 Ländern weltweit und mehr als 26.000 beschäftigten Mitarbeitern ein französischer Großkonzern.




Grundfos erzielt sensationelles Halbjahresergebnis
Dänen liefern ab und verdoppeln Gewinn

Grundfos scheint einer der Profiteure derzeit zu sein.

Der Punpenspezialist aus Dänemark legt jetzt eine super H1-Bilanz hin. Allein den Umsatz steigerte das Unternehmen in den ersten sechs Monaten um 14 Prozent auf 18 Mrd. DKK. Besser aber noch das erstaunliche Ergebnis. So erhielt Grundfos im ersten Halbjahr der laufenden Abrechnungsperiode einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 2,5 Mrd. DKK, was einem Zuwachs von satten 180 Prozent entspricht.




GEG-Nörgler schaffen es morgen ins bundesweite TV
Brandbrief spaltet Heizungsbranche

Der Brandbrief der deutschen Heizungsindustrie an das Bundeskanzleramt schlägt offenbar hohe Wellen. Morgen soll es zu einem Interview zur Primetime mit einer großen Fernseh-Anstalt kommen. Die Aktion spaltet die Heizungsbranche. Nur zwei Spezialisten nehmen teil, dafür ein maßgeblicher Großhändler. Vorausgegangen ist der offenen Kritik ein Gespräch mit einem führenden Politiker der Opposition.

25 Firmen der SHK-Branche hatten sich in den vergangenen Wochen zusammengeschlossen. Anlass des Vorstoßes ist der Entwurf des GEG, auch als das Heizungsgesetzt bekannt. Die Repräsentanten wenden sich mit deutlichen Worten an das Kanzleramt. Letzte Woche verabschiedeten die Scholz-Habeck-Kritiker einen entsprechenden Brandbrief an die Adresse der Bundesregierung. Die Unternehmen schießen darin vor allem gegen die Luft-Luft-Wärmepumpe und fordern Technologieoffenheit. Die Unterzeichner setzen sich aus einem bunten Mix von Haustechnikfirmen zusammen. Darunter Hochkaräter wie die Installationsspezialisten Viega, Rehau, Watts oder Reflex sowie der Anlagenbauer Gebro Herwig. Die reinen Heizer sind hingegen lediglich mit Wolf und Herz vertreten und mit der Unternehmensgruppe Pietsch reiht sich sogar eins der großen Handelshäuser der Branche in die Nörgelgruppe.

Der Alleingang besagter 25 Firmen stößt in der Verbandswelt auf keine Gegenliebe. Das Missfallen des maßgeblichen Heizungsverbandes BDH, was den Brief anbetrifft, wurde bereits vergangene Woche hinter den Kulissen diskutiert. Die Unternehmen hatten sich einmalig zusammengefunden und ohne Abstimmung mit den Kölner Interessenvertretern die Aktion geplant. Wie es aus Insiderkreisen heißt, ist dem Brandbrief ein Gespräch mit dem CDU-Chef Friedrich Merz vorausgegangen. Der DG Haustechnik ist auch involviert und hatte das Anliegen an seine Mitglieder verteilt.

Morgen im Laufe des Vormittags soll es nun zu einem Interview mit der Medienanstalt RTL kommen. Frage und Antwort stehen dem privaten TV-Sender der CCO von Oventrop, Michael Scheller sowie der Inhaber des Anlagenbauers Gebro Herwig, Andreas Cloer, seines Zeichens auch stellvertretender Vorsitzender des einflussreichen Industrieverbandes Technische Gebäudeausrüstung ITGA. Ausgestrahlt werden soll das Gespräch noch am gleichen Tag zur besten Sendezeit um 18 Uhr.




Umstrittener Brandbrief an den Bundeskanzler
Heizungsindustrie außer sich - gesamte Branche stehe auf dem Spiel

Zahlreiche Repräsentanten der deutschen Heizungsindustrie gehen auf die Barrikaden. Der Grund ist das vermasselte GEG (Heizungsgesetz). Eine erhebliche Anzahl von Unternehmen schießt gegen die Luft-Luft-Wärmepumpe, nicht zur Freude des Branchenverbandes BDH.

Insgesamt 26 Hersteller, Händler und großen Installateure befürchten Schaden an der gesamten Branche. Als Repräsentanten unserer deutschen Heizungsindustrie möchte man kundtun, dass man als wichtige wertschöpfende Effizienzbranche mit dem Gesetzgebungsprozess zum Gebäudeenergiegesetz nicht einverstanden sei, heißt es in einem aktuellen Brandbrief, der der Redaktion bereits vorliegt. Die Bundesregierung müsse dafür die Verantwortung tragen. Im einzelnen bemängeln die Unternehmen vor allem eine fehlende Technologieoffenheit. In der Konsequenz habe das GEG das Potential die deutsche Heizungswirtschaft ernsthaft zu bedrohen und den Import nicht-CO2-armer Klimageräte zu potenzieren, klagen die Verfasser. Die Technologie der Wärmerückgewinnung werde im Entwurf ausgeschlossen, was völlig inakzeptabel sei.

Die für das Gesetz vorgesehene Luft/Luft Wärmepumpe sehen die Unterzeichner als kritisch und fürchten, dass die Effizienz auf der Strecke bleibt, bzw. in der Folge die Nebenkosten explodieren. Wer jetzt auf Luft/Luft umrüste, würde auch keinen Anschluss an Nah- und Fernwärme begehren. „Durch das Vorgaukeln eines Hybrids (zusammen mit einem Gas-Gerät) wird das GEG aktuell zwar erfüllt, aber die Luft/Luft-Wärmepumpe wird nie zum Heizen, sondern nur zum Kühlen eingesetzt. Der hohe Geräuschpegel im Raum und die niedrige Luftfeuchtigkeit machen den Betrieb im Winter sehr unangenehm. Heizung und Warmwasserbereitung erfolgen daher ausschließlich mit Gas oder Öl. Am Ende des Tages werden Klimaanlagen gefördert.“

Und weiter heißt es an die Adresse des Bundeskanzlers: „Sie schaffen mit diesem Gesetz einen massiven ordnungsrechtlichen Eingriff, der mangels Einspareffekten keine Rechtfertigung hat. Sie setzen eine ganze mittelständische Industrie aufs Spiel. Sie gefährden das Handwerk. Sie schaffen soziale Ungerechtigkeiten, die am Endewieder der Steuerzahler bezahlen wird.“

Die Aktion soll beim Branchenverband BDH nicht auf Wohlwollen gestoßen sein, heißt es hinter den Kulissen.

Anschreiben_Unternehmensinitiative GEG




Heizkörperabsatz bei Arbonia bricht drastisch ein
Neuer Spartenname, Produktionsverlagerung

Die Halbjahresberichte der SHK-Unternehmen sind weiter ernüchtern.

Heute präsentierte Arbonia sein Zahlengerüst. Die Schweizer verlieren konzernseitig -9,6 Prozent auf das Vorjahr und erzielen nach sechs Monaten einen Umsatz von 570,4 Mio. CHF. Der EBI TDA fällt um -14,4 Prozent auf 44,9Mio. CHF. In der für die Haustechniker interessanten Sparte HLK (Kermi) rutscht der Umsatz um -12,1 Prozent auf 303.3 Mio.CHF. Vor allem Heizkörper litten im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zum starken ersten Halbjahr 2022 unter einem Volumenrückgang von über 30 Prozent.

Als Kostensparmassnahme hat die Division angekündigt, die Fertigungskapazitäten von Designheizkörpern des belgischen Vasco-Produktionsstandorts Dilsen spätestens bis Ende des zweiten Quartals 2024 in ihr hochautomatisiertes Werk in Stříbro (CZ) zu verlagern. Ab dem dritten Quartal 2024 erwartet das Management durch diese Massnahme jährlich ca. 4 Mio. CHF einzusparen.

Die Volumen bei traditionellen Produkten sei stark belastet durch den weiteren Lagerabbau bei Grosshändlern und den Einbruch der Neubau- und Renovationstätigkeit, heißt es. Aufgrund der gestiegenen Energie- und Personalkosten habe sich die Division im letzten Jahr darüber hinaus gezwungen gesehen, Preiserhöhungen durchzuführen, was in besonders preissensitiven Märkten wie z. B. in Osteuropa zu weiteren Volumenrückgängen geführt habe. Auf der anderen Seite verdoppelte Arbonia den Absatz von Wärmepumpen gegenüber dem Vorjahr. Die Division HLK soll entsprechend jetzt auch namentlich in Division Climate umgewandelt werden.