Buderus legt sich mit Thermondo ins Bett

thermondo erweitert sein Wärmepumpen-Portfolio mit einem deutschen Partner. Die Kooperation soll neue Möglichkeiten für klimaneutrales Heizen schaffen – ob das Konzept aufgeht, muss die Praxis noch  zeigen.

Der Berliner Wärmepumpen-Installateur thermondo hat eine Kooperation mit Buderus angekündigt und erweitert sein Produktangebot um die Wärmepumpe Logatherm WLW186i-10 AR E. Laut thermondo ergänzt das Gerät die bestehende Palette und soll mehr Flexibilität bei der Wahl klimafreundlicher Heizlösungen bieten. Ob dies tatsächlich die Nachfrage steigert oder neue Kundengruppen erreicht, muss sich noch zeigen. Zuletzt meldete der Großhandelsverband DG Haustechnik einen Absatzrückgang im Heizungssektor in Deutschland von über 20 Prozent.

Nach Unternehmensangaben sei Buderus aufgrund technischer Merkmale wie Effizienz und geringer Lautstärke als Partner ausgewählt worden. Die Wärmepumpe wurde von Stiftung Warentest im Juli 2024 mit „Gut“ bewertet.

Der thermondo-Geschäftsführer Felix Plog bezeichnet die Kooperation als wichtigen Schritt und spricht von einer Stärkung der Marktposition im Wärmepumpenbereich. Niels Lorenz, Vertriebsleiter bei Buderus, sieht in thermondo eine Möglichkeit, das Modell gezielt im Einfamilienhaussegment zu platzieren. Ob thermondo damit auch langfristig eine breite Basis neuer Installationen schaffen kann, bleibt abzuwarten.

thermondo, das eigenen Angaben zufolge seit 2013 als digitaler Heizungsinstallateur auftritt, bietet neben Wärmepumpen auch Photovoltaik und Batteriespeicher an. Die Partnerschaft mit Buderus ist Teil einer strategischen Ausrichtung, die klimaneutrales Heizen stärker in den Fokus rücken soll.




Die Tragödie in Bayern: Marktkrise zwingt zur Schließung

Ein traditionsreicher Haustechnikhändler schließt seine Pforten nach fast zwei Jahrhunderten. Marktkrisen und gescheiterte Übernahmen führten zu diesem Schritt.

Der Haustechnikhändler Eisen Knorr, seit 1764 ein Name für Qualität und Beständigkeit in Weiden, wird seinen Betrieb zum 31. März 2025 einstellen. Geschäftsführer Manuel Fräde bestätigte in einem Telefonat, dass die Marktsituation das Unternehmen zu diesem schweren Schritt zwingt. Man habe alles versucht, aber der Markt sei schwierig, man habe keinen Käufer finden können, so Fräde. Nach intensiven Verhandlungen zogen die letzten potenziellen Interessenten ihr Angebot Ende August 2024 zurück.

Die Probleme von Eisen Knorr sind nicht neu: Bereits 2019 scheiterte eine geplante Übernahme durch den österreichischen Großhändler Holter. 2021 übernahm die Ziegler Group das Unternehmen, um es langfristig zu stabilisieren und Synergien mit ihrer Hausbau-Sparte zu nutzen. Doch die Verlagerung des Handels ins Internet und der Einbruch im deutschen Hausbausektor führten zu unüberwindbaren Verlusten. Trotz der Schließung des defizitären Einzelhandelsbereichs im März 2023 und der Fokussierung auf gewerbliche Kunden, verbesserte sich die Ertragssituation nicht.

Laut Fräde plante man zuletzt eine „ordentliche Schließung“ und keine Insolvenz, um die verbleibenden 113 Mitarbeiter zu unterstützen. Der Betriebsrat wurde am 8. November 2024 informiert, und es sind Verhandlungen für einen Sozialplan im Gange, um faire Lösungen zu finden.

Das Management betont, dass Eisen Knorr bis zur endgültigen Schließung die gewohnte Qualität liefern wird. Diese Nachricht markiert das Ende einer jahrhundertelangen Firmengeschichte, die einst für Kompetenz und Verlässlichkeit in der Region stand.




Knaller im Handel: Traditionsunternehmen vor dem endgültigen Aus

Scherbenhaufen im Süden Deutschlands. Ein über 200 Jahre altes Traditionsunternehmen wird wohl dicht gemacht. Eine schwierige Marktlage zwingen den Betrieb in die Knie. Ein Schock für die Belegschaft.

Der Haustechnikhändler Eisen Knorr, gegründet 1764, steht vor der Schließung. Die Geschäftsführung der Ziegler Group, der das Unternehmen seit 2021 gehört, informierte laut „Onetz“ die Belegschaft über die Stilllegung bis Ende März 2025. Rund 113 Mitarbeiter könnten betroffen sein. Diese Entscheidung sei Teil einer strategischen Neuausrichtung der Ziegler Group, die sich auf den Modulbau fokussiert, so die „Oberpfalz-Medien“.

Bereits vor der Übernahme durch die Ziegler Group habe Eisen Knorr wirtschaftliche Schwierigkeiten gehabt, heißt es. Ein früherer Übernahmeversuch im Jahr 2019, als der österreichische Großhändler Holter das Unternehmen kaufen wollte, scheiterte ebenfalls. Damals bestätigte Holter seine Kaufabsicht, zog sich jedoch nach Differenzen mit dem Übernahmekandidaten zurück. Diese gescheiterte Akquisition markierte möglicherweise bereits einen frühen Wendepunkt für Eisen Knorr, das danach zunehmend in finanzielle Schieflage geriet.

Im Jahr 2021 sei Medienberichten zufolge ein Verlust von 1,27 Millionen Euro verzeichnet worden. Laut früheren Aussagen von Geschäftsführer Manuel Fräde gegenüber „SHK Tacheles“ wurde die Suche nach einem Käufer im Rahmen einer Umstrukturierung durchgeführt. Noch im Juli 2024 wies Fräde Spekulationen über Massenentlassungen als „Quatsch“ zurück. Nun jedoch deuten die Pläne auf eine endgültige Schließung hin.

Die Ziegler Group verfolgt nach eigenen Angaben einen strategischen Rückzug aus dem klassischen Baubereich und setzt auf vorgefertigte Modulbauweisen. Diese Entscheidung sei aus wirtschaftlichen Gründen getroffen worden, da sie besser plan- und kalkulierbar sei, erklärte Firmenchef Stefan Ziegler. Die Holding strebt in diesem Jahr einen Gesamtumsatz von einer Milliarde Euro an.

Eisen Knorr, bekannt für maßgefertigte Küchen und Bäder, die über Handwerksbetriebe realisiert wurden, war über Jahrzehnte ein fester Bestandteil der SHK-Branche. Bis März 2025 soll das Geschäft laut Unternehmensangaben noch weitergeführt werden.

Die Schließung wirft Fragen zur Zukunft der Mitarbeiter auf. Eine Betriebsversammlung soll am Montag stattfinden, um über einen Sozialplan und Interessenausgleich zu beraten. Welche Perspektiven sich daraus ergeben, bleibt abzuwarten.




Österreich: Wieder dicke Millionenpleite

Die nächste Millionen-Insolvenz erschüttert die Immobilienwelt Österreichs.

In Österreich sorgt eine erneute Insolvenz in der Bau- und Immobilienbranche für Schlagzeilen. Laut dem Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) hat die RealSeven GmbH, ein Immobilienunternehmen mit Sitz in Wartberg ob der Aist, ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eingeleitet. Das 2016 gegründete Unternehmen betrieb zuletzt die Vermietung und Verpachtung eines 4.500 m² großen Gebäudes.

Den Insolvenzunterlagen zufolge wurde das Verfahren am 5. November 2024 beim Landesgericht Linz eröffnet (Geschäftszahl 17S176/24t). Die erste Gläubigerversammlung ist für den 14. Januar 2025 anberaumt, die Sanierungsplantagsatzung soll am 21. Februar 2025 folgen. Mag. Wolfgang Kempf, ein erfahrener Rechtsanwalt, übernimmt die Verwaltung des Verfahrens. Laut KSV1870-Daten wies die letzte Bilanz vom 31. Dezember 2022 keine Anzeichen für die nun drohende Schieflage auf.

Die „Oberösterreichischen Nachrichten“ berichten von einer Insolvenz in Millionenhöhe, die zahlreiche Gläubiger, darunter auch internationale Investoren, betrifft. Der KSV1870 merkt an, dass der Insolvenzantrag vom Unternehmen selbst gestellt wurde, was interne Liquiditätsprobleme nahelegen könnte.

Die RealSeven GmbH steht exemplarisch für eine Branche, die mit steigenden Baukosten und sinkender Nachfrage kämpft. Laut Wirtschaftskammer Österreich (Studie 2023) haben sich die Bedingungen für Projektfinanzierungen durch gestiegene Zinsen deutlich verschärft.

Es bleibt abzuwarten, wie sich das Verfahren entwickelt und ob das Unternehmen eine Stabilisierung erreicht. Eine Stellungnahme der RealSeven GmbH liegt bislang nicht vor. Ein Sprecher des KSV1870 betonte, dass das Unternehmen mit einem Sanierungsplan antritt, um Gläubiger teilweise zu befriedigen.




Installateur-Service und Festpreis: Baumarkt nimmt Heizgeschäft ins Visier
Grenzen verschwimmen

Der Druck auf die SHK-Branche wächst weiter. Jetzt bewirbt ein bekannter Baumarkt sein Komplettangebot in Sachen Wärmepumpe. Während sich die die Geräte der etablierten marken in den Lagern der Händler stapeln lockt der DIY-Anbieter  mit attraktiven Komplettpaketen inklusive Installateur und Festpreis an.

OBI greift mit seinem Wärmepumpen-Angebot immer tiefer in die Werkzeugkiste. Aktuell bewirbt der Baumarkt seine umfangreiche Wärmepumpen-Offerte auf Social Media und bringt damit weitere Bewegung in den hart umkämpften Heizungsmarkt. Das Unternehmen lockt aktuell Hausbesitzer mit einem Rundum-sorglos-Paket zu Festpreisen, Beratung und der Vermittlung von Installateuren inklusive. Das Angebot ist derzeit besonders brisant, da der Handel auf vollen Lagern an Wärmepumpen sitzt. Die würden einige Akteure gerade versuchen, über Kampfpreise loszuwerden, sagen Insider. Eine drohende Abschreibungswelle zwingt Anbieter, ihre Bestände schnell abzusetzen.

OBI nutzt offenbar diese angespannte Marktlage und bietet Kunden transparente Preise, die normalerweise für Komplettinstallationen bei 15.000 bis 30.000 Euro liegen. Förderhilfen, die brund 50 % der Kosten abdecken, machen das Angebot noch attraktiver. Die Einbindung von Partnerinstallateuren sichert Qualität und beschleunigt den Prozess, was Hausbesitzern die aufwändige Handwerkersuche erspart.

Brancheninsider beobachten mit Spannung, wie sich die SHK-Branche gegenüber der zunehmenden Marktdurchdringung solcher Angebote behaupten wird.




Fliesenhandel für Bäder und Wellness in der Krise

Einer der bundesweit bekannten Fliesenhändler mit knapp 500 Mitarbeitern und Millionen Umsatzrutscht in die Insolvenz. Das Unternehmen will das Problem in Eigenverwaltung lösen.

Der große Fliesen- und Baustoffhändler Fliesen-Zentrum Deutschland GmbH mit rund 485 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von etwa 111 Millionen Euro hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Unter Aufsicht des vorläufigen Sachwalters, Rechtsanwalt Justizrat Günter Staab, soll der Betrieb weitergeführt und eine Sanierung eingeleitet werden.

Mit 18 Standorten bundesweit ist das Fliesen-Zentrum ein wichtiger Anbieter für Fliesen, Heizsysteme und Badlösungen. Die Eigenverwaltung soll es dem Unternehmen ermöglichen, durch strukturelle Anpassungen die wirtschaftliche Stabilität zu sichern und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Branchenexperten sehen Chancen, dass die Eigenverwaltung Fliesen-Zentrum eine erfolgreiche Neuausrichtung ermöglicht.