Stark gebremst: Wie Nibe auf den Gewinnrückgang reagiert
Nibe leidet unter erheblichen Einbrüchen bei Umsatz und Gewinn. Vor allem der deutsche Markt bereitet weiterhin Probleme
Die NIBE Industrier AB, einer der führenden Anbieter von nachhaltigen Energielösungen, sieht sich im dritten Quartal 2024 mit einem signifikanten Rückgang bei Umsatz und Gewinn konfrontiert. Unternehmensangaben vom 15. November 2024 zufolge sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 15,7 % auf 29,5 Milliarden SEK. Das bereinigte Betriebsergebnis brach sogar um 61 % auf 2,1 Milliarden SEK ein. Nach Steuern blieb ein bereinigter Gewinn von 691 Millionen SEK, ein Rückgang um 82 %.
Noch alarmierender ist der Verlust nach Steuern: Statt eines Gewinns wie im Vorjahr (3,8 Milliarden SEK) weist der Konzern nun ein Minus von 212 Millionen SEK aus. CEO Gerteric Lindquist führte in einer Pressemitteilung aus, dass die seit dem Vorjahr eingeleiteten Bestandsreduzierungen in den Vertriebsketten erste positive Effekte zeigen. Gleichzeitig verwies er auf die nachlassende Zinsentwicklung als Hoffnungsträger für Konsum, Neubau und Sanierung. Dennoch steht NIBE vor massiven Herausforderungen: Der deutsche Markt zeigt nach Unternehmensangaben weiterhin deutlich überhöhte Lagerbestände, deren Abbau länger dauern könnte als erwartet.
Die bisherigen Maßnahmen, einschließlich eines umfangreichen Kostensenkungsprogramms, sollen bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Geplant sind jährliche Einsparungen von rund 750 Millionen SEK, wobei die endgültigen Ergebnisse erst 2025 sichtbar sein werden.
Auffällig ist auch der drastische Rückgang bei den Investitionen: Diese beliefen sich in den ersten neun Monaten des Jahres auf nur noch 2 Milliarden SEK, verglichen mit 10,9 Milliarden SEK im Vorjahreszeitraum. Ob dies ein Zeichen für notwendige Vorsicht oder für eine strategische Neuorientierung ist, bleibt offen.