Markenfusion bei den Pressverbindern – eine Brand wird stillgelegt

Ein Traditionsname verschwindet vom Markt. In der SHK-Branche sind beide Player bekannt auch wegen ihrer Rohr-Pressverbinder.

Zum 1. Januar 2024 übernimmt die REMS GmbH & Co KG den Vertrieb der ROLLER Produkte vollständig von der Albert Roller GmbH & Co KG. Dies gab das Unternehmen jetzt bekannt. Nach fast 40 Jahren enger Zusammenarbeit, vor allem in den Bereichen Fertigung und Logistik, sei dieser Schritt laut REMS die logische Konsequenz einer langjährigen Partnerschaft. Ziel sei es, Synergien zu nutzen und die Produktions- und Vertriebsprozesse zu optimieren. So sollen, laut Unternehmensangaben, die bisher unter der Marke ROLLER bekannten Maschinen und Werkzeuge zukünftig unter dem REMS-Label verkauft werden.

Eine wesentliche Neuerung: Ab Anfang 2025 wird die Marke ROLLER eingestellt. Das sorgt für Aufsehen, da die robusten Maschinen und Werkzeuge der Marke ROLLER seit Jahren für ihre Langlebigkeit und Benutzerfreundlichkeit geschätzt werden. Laut der Pressemitteilung des Unternehmens sollen die meisten ROLLER-Produkte weiterhin baugleich unter der Marke REMS erhältlich sein.

Im Zuge der Übernahme wird REMS zudem eine neu strukturierte Vertriebsorganisation aufbauen. Nach Angaben des Unternehmens soll dies die Effizienz steigern und den Service verbessern – ein Anspruch, der sich erst im Alltag erst noch bewähren muss. Die über 200 REMS-Fachberater sollen in Zukunft für eine „noch intensivere Betreuung“ der Kunden sorgen, so die Unternehmensleitung.




Politischer Turbo für die SHK-Branche – CDU/CSU und SHK-Verbände vereint

Lange im Schatten politischer Entscheidungen, findet die SHK-Branche nun offenbar in der CDU/CSU einen neuen starken Verbündeten.

Lange im Schatten politischer Entscheidungen stehend, findet die SHK-Branche nun in der CDU/CSU einen starken politischen Verbündeten. Die CDU/CSU setzt zunehmend darauf, die Sorgen und Kritik der Branche aufzugreifen. Ein kürzlich inszeniertes Treffen zwischen Friedrich Merz und den Spitzen des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) sowie des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) unterstreicht dies. Die Fraktion postete das Treffen medienwirksam auf LinkedIn und betonte dabei die technologische Offenheit, die sie der Regierung entgegensetzt.

Die SHK-Branche hat seit der Einführung des GEG wiederholt Kritik geäußert, insbesondere an der einseitigen Fokussierung auf Wärmepumpen. Der Vorwurf: Das Gesetz sei nicht technologieoffen und lasse andere, ebenfalls effektive Technologien wie Wärmerückgewinnung und den hydraulischen Abgleich außer Acht. Diese Kritik greift die CDU/CSU nun offensiv auf und positioniert sich als Unterstützer der Heizungs-Industrie.

Interessanterweise gab es bereits im vergangenen Jahr einen Versuch, aus dem Sauerland – der Heimat von Friedrich Merz – Druck auf die Bundesregierung auszuüben. Damals hatte sich eine Gruppe von Herstellern und Großhändlern öffentlich gegen das GEG gestellt. Doch dieser Vorstoß wurde innerhalb der Branche als Alleingang wahrgenommen und fand nur wenig Unterstützung. Die damalige Kritik verlief daher im Sande und führte nicht zu den erhofften politischen Veränderungen.

Jetzt stellt sich die Lage anders dar: Die CDU/CSU hat die Zügel in die Hand genommen und versucht, die SHK-Branche fest in ihre politische Strategie zu integrieren. Die Partei nutzt das Thema Technologieoffenheit, um sich als Gegengewicht zur Klimapolitik der Ampel-Koalition zu präsentieren. Merz und seine Fraktion betonen, dass die Entscheidung, welche Heizungstechnologie die richtige sei, nicht von der Politik, sondern vom Markt getroffen werden solle.

Für die SHK-Branche bedeutet dieser Schulterschluss indes mit der CDU/CSU einen willkommenen nie dagewesene Popularitätsschub. Lange im Schatten politischer Entscheidungen, bietet sich den Verbänden jetzt die Chance, ihre Forderungen nach einer breiteren Berücksichtigung alternativer Technologien auf einer prominenten politischen Bühne zu präsentieren. Besonders der BDH, der bereits seit Jahren für eine technologieoffenere Heizpolitik plädiert, könnte von dieser neuen Allianz profitieren.




Führungswechsel bei Ziehl-Abegg

Ziehl-Abegg stellt sich neu auf – mit frischer Führung an der Spitze.

Der Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg bekommt mit Joachim Ley einen neuen CEO. Laut einer offiziellen Mitteilung folgt Ley auf Dr. Marc Wucherer, der das Unternehmen strategisch auf internationalen Wettbewerb vorbereitet hatte. Ley, seit 2021 als Produktionsvorstand an Bord, soll den Erfolgskurs fortsetzen und die Familientradition wahren, so Aufsichtsratschef Dennis Ziehl. Auch CFO Olaf Kanig verlässt das Unternehmen, bleibt aber bis zur Neubesetzung im Amt.

Ziehl-Abegg zählt weltweit zu den führenden Anbietern in der Luft- und Antriebstechnik und erzielte 2023 einen Umsatz von knapp einer Milliarde Euro.




Milliarden von der Börse
Midea verschafft sich ordentlich Kapital

Der chinesische Riese Midea geht an die Börse in Hongkong. Mit frischem Kapital könnte er seine Expansionspläne auch im deutschen Wärmemarkt weiter vorantreiben.

Midea, Chinas größter Haushaltsgerätehersteller, plant einen milliardenschweren Börsengang in Hongkong, bei dem 3,16 Milliarden Euro eingesammelt werden sollen. Das Handelsblatt zitiert den Finanzdienst Bloomberg, der berichtet, dass Midea 492,1 Millionen Aktien zu einem Preis zwischen 52 und 54,8 Hongkong-Dollar ausgeben will. Damit wäre dies der größte IPO in Hongkong seit 2021. Der finale Ausgabepreis wird am 13. September festgelegt, der Börsengang selbst ist für den 17. September geplant​

Midea ist bereits an der Börse in Shenzhen notiert, aber die zusätzliche Notierung in Hongkong könnte das Unternehmen finanziell weiter stärken. Midea expandiert bereits in Deutschland und da auch in der Haustechnik: Den Chinesen gehört mehrheitlich die deutsche Roboterfirma Kuka.  Seit 2023 ist Midea Hauptlieferant der Nordwest Handel AG für Wärmepumpen und übernahm 2024 die Climate-Division von Arbonia​. Diese Sparte umfasst renommierte Marken wie Kermi und Sabiana, die im Bereich Heiz- und Kühlsysteme sowie Lüftungstechnik tätig sind.

Mit dem frischen Kapital aus dem Börsengang könnte Midea seine Rolle auch im SHK-Markt noch weiter ausbauen.

 




Europäischer Hersteller gewinnt Patentstreit in China

Technologieschutz im Fokus: Europäisches Unternehmen siegt in Peking.

Die NORMA Group hat einen Patentrechtsstreit gegen die Suzhou Shengnuo Connection Technology Co. Ltd. in China gewonnen. Laut einer Unternehmensmitteilung entschied das Oberste Volksgericht in Peking, dass ein Produkt von Shengnuo das Patent der NORMA Group für eine Schneckengewindeschelle verletze. Shengnuo darf die Schelle nicht mehr herstellen oder verkaufen und muss Schadensersatz zahlen.

Das patentierte TORRO® PreFix System ermöglicht eine einfache Vorfixierung von Schläuchen, was die Montage besonders in engen Räumen erleichtert. NORMA betrachtet den Sieg als wichtigen Schutz ihrer Innovationen. Shengnuo äußerte sich bislang nicht.




Übernahmealarm in der SHK-Branche: Kommt der große Branchendeal?
„No smoke without fire“

Ein Branchen-Hinweis heizt Spekulationen an: Ein großer Deal in der SHK-Branche könnte bevorstehen. Die bisherigen Stellungnahmen lassen Raum für Spekulationen. Kein klares Dementi und einer schweigt bislang.

Seit einigen Tagen kursieren hartnäckige Gerüchte in der SHK-Branche: Angeblich plant der US-amerikanische Sanitärhersteller Kohler, eine 25-prozentige Beteiligung an der Duravit AG von der Artemis Group zu erwerben. Was als anonymer Hinweis vor zwei Tagen begann, hat schnell die Führungsetagen der deutschen Badausstatter erreicht. Während Artemis und Duravit mittlerweile auf eine Anfrage von SHKTacheles reagiert haben, fehlt von Kohler weiterhin eine Reaktion.

Reaktionen von Artemis und Duravit: Kein klares Dementi

Gabriele Hepp, Pressesprecherin der Artemis Group, erklärte gegenüber dieser Redaktion: „Artemis ist eine privat geführte Gesellschaft bzw. ein Unternehmen in Privatbesitz und kommentiert grundsätzlich keine Marktgerüchte.“ Damit vermeidet Artemis eine eindeutige Stellungnahme. Die Gerüchte werden weder bestätigt noch zurückgewiesen, was weiterhin Spekulationen ermöglicht.

Auch Duravit äußerte sich zu den Übernahmegerüchten, blieb dabei aber ebenso zurückhaltend: „Eigentümeränderungen würden wir im Rahmen der handelsrechtlichen Offenlegungspflichten berichten, wie dies gesetzlich vorgeschrieben ist. Weitere Informationen bzw. Spekulationen zu möglichen Überlegungen unserer Aktionäre kommentieren wir grundsätzlich nicht.“ Diese neutrale Haltung lässt ebenfalls Interpretationsspielraum.

Kohler schweigt: Was bedeutet das für die Gerüchte?

Von Kohler selbst gibt es bislang keine offizielle Reaktion. Brancheninsider deuten das Schweigen unterschiedlich: Möglicherweise befinden sich Kohler und Artemis noch in Verhandlungen oder Kohler wählt bewusst einen strategischen Zeitpunkt für eine Ankündigung. Das ausbleibende Dementi wird vielerorts als Hinweis gedeutet, dass an den Gerüchten etwas dran sein könnte – doch das muss nicht zwangsläufig der Fall sein.. Ein klares Dementi allerdings hätte die Gerüchte schnell entkräften können „No smoke without fire“, wie es ein Geschäftsführer eines großen Badausstatters formulierte, beschreibt die Lage treffend.

Kohlers Ambitionen im deutschen Markt

Kohler hat in der Vergangenheit wiederholt versucht, im deutschen Sanitärmarkt Fuß zu fassen. Insidern zufolge gab es bereits mehrere Übernahmeversuche, die unter anderem Duravit und Grohe im Visier gehabt haben sollen. Diese Bemühungen blieben bislang offenbar erfolglos. Kohler hatte zudem Ende der 1990er Jahre zusammen mit dem Baumarkt OBI eine groß angelegte Offensive gestartet, die jedoch nicht den gewünschten Erfolg brachte. Auch spätere Versuche, den Markt über den mittelständischen Fachgroßhandel zu erschließen, verliefen eher schleppend. Über die Marke Jacob Delafon und die Kooperation mit dem marktführenden Fachgroßhändler Cordes & Graefe hat Kohler allerdings mittlerweile einen sehr viel versprechenden Zugang zum deutschen Markt.

Duravit in Nordamerika: Unterstützungsbedarf?

Ein zentraler Punkt der Spekulationen betrifft Duravits Marktposition in Nordamerika. Die geplante Fabrik in Kanada soll Insidern zufolge ohne externe Unterstützung schwer auszulasten sein. Hier könnte Kohler als strategischer Partner ins Spiel kommen, um Duravit in der Region zu stabilisieren und auszubauen. Offiziell gibt es dazu allerdings keine Bestätigung. Duravit hatte 2023 mit einem Verlust (Ergebnis nach Steuern) von 13,8 Millionen Euro zu kämpfen und verzeichnete mehrere Führungswechsel. Vor diesem Hintergrund wäre eine Kooperation mit einem starken Partner wie Kohler möglicherweise eine sinnvolle strategische Option. Aber auch hier handelt es sich nur um reine Spekulation.

Michael Pieper und die Artemis Group

Im Mittelpunkt der Mutmaßungen steht auch Michael Pieper, der milliardenschwere Unternehmer und geschäftsführende Gesellschafter der Artemis Group. Pieper, der ebenfalls Präsident der Arbonia AG ist, hat sich in der Vergangenheit bereits von seinen Beteiligungen an den Marken KWC und Aquarotter getrennt, was Spekulationen nährt, er könnte auch bereit sein, Duravit-Anteile zu verkaufen. Ein Hinweisgeber hat es für möglich, dass Pieper eventuell eine Monetarisierung seiner Duravit-Beteiligung nicht ausschließen würde, um strategische Neuausrichtungen zu finanzieren. Auch das bislang nur Spekulation. Der Artemis-Chef gilt jedoch als strategischer Denker mit einem klaren Fokus auf rentable Unternehmensbeteiligungen.

Fazit: Viel Raum für Spekulationen, wenig Klarheit

Die Gerüchte rund um Duravits Zukunft halten sich jedenfalls hartnäckig. Die vage Stellungnahme von Artemis, keine Marktgerüchte zu kommentieren, bietet keine Einblicke in künftige Pläne.Trotz der Stellungnahmen von Artemis und Duravit bleibt die Situation unklar. Weder ein klares Dementi noch eine Bestätigung der Gerüchte wurden abgegeben. Auch Kohlers bisher ausbleibende Reaktion trägt weiter zur Unsicherheit bei. Ob es tatsächlich zu einer Beteiligung kommt, bleibt also vorerst völlig offen.

Die SHK-Branche verfolgt die Entwicklungen derweil aufmerksam. Ein Deal zwischen Kohler und Duravit würde die Marktstruktur nachhaltig verändern.