Bosch plant Stellenabbau und milliardenschwere Übernahme: Mitarbeiter protestieren
Bei Bosch Power Tools in Leinfelden-Echterdingen sind drastische Stellenkürzungen geplant. Gleichzeitig steht Bosch kurz vor einer großen Übernahme im Heizungs- und Lüftungssektor.
Bosch plant für seine Sparte Bosch Power Tools in Leinfelden-Echterdingen, rund ein Drittel der Stellen außerhalb der Fertigung abzubauen. Laut einer Pressemitteilung des SPD-Bundestagsabgeordneten Nils Schmid betrifft dies vor allem die Bereiche Entwicklung und Marketing. Diese Arbeitsplätze sollen in Niedrigkostenländer verlagert werden, um Kosten zu sparen und wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Bau-Branche und der Heimwerker-Markt haben nach dem Corona-Boom stark nachgelassen, was das Unternehmen offenbar zu diesen Einsparungen zwingt. Die Gewerkschaft IG Metall und die Mitarbeiter lehnen diese Maßnahmen jedoch ab. Max Czipf von IG Metall Esslingen kritisiert den Verlust von Know-how und die Verlagerung von Arbeitsplätzen in politisch instabile Länder.
Gleichzeitig bereitet Bosch eine milliardenschwere Übernahme vor. Die Nachrichtenagentur Bloomberg aus USA berichtet aktuell, dass Bosch in fortgeschrittenen Gesprächen über die Übernahme eines Heizungs- und Lüftungsportfolios von Johnson Controls sei. Diese mögliche Transaktion könnte die Sparte mit mehreren Milliarden Euro bewerten und würde Boschs strategische Expansion weiter vorantreiben.
Bereits im März berichtete Reuters, dass Bosch neben Lennox und Samsung zu den Interessenten für diese Übernahme gehört. Das Portfolio umfasst unter anderem einen 60%-Anteil an einem Joint Venture mit Hitachi. Johnson Controls arbeitet mit Beratern zusammen, um seine nicht-kommerziellen Produktlinien zu verkaufen und sich auf kommerzielle Lösungen zu konzentrieren.