SHK-Betriebe kämpfen mit sinkender Stimmung

Aktuelle Daten offenbaren einen deutlichen Abwärtstrend im verarbeitenden Gewerbe in der SHK-Branche.

Die Stimmung in der bayerischen SHK-Branche verschlechtert sich weiter. Der halbjährlich vom Fachverband SHK Bayern bei seinen Mitgliedern erhobene Geschäftsklimaindex sank im Frühjahr 2024 deutlich auf 41,7 Punkte, was einen Rückgang um 19,8 Punkte im Vergleich zum Frühjahr 2023 bedeutet, wie der Verband mitteilt.

Die weniger optimistischen Aussichten der Innungsfachbetriebe für die nächsten sechs Monate werden als Hauptgrund für den Rückgang genannt. Diese Bewertung fließt zu 60 % in den Index ein und hat die Gesamtstimmung erheblich belastet. Der Fachverband SHK Bayern berichtet von einem Rückgang der Erwartungen um 22,2 Prozentpunkte.

Auch die aktuelle Ertragslage, die 40 % des Index ausmacht, wurde schlechter eingeschätzt. Hier meldet der Verband einen Rückgang um 16,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Besonders bemerkenswert ist der Einbruch bei der zukünftigen Ertragslage: Mit nur noch 19,1 Punkten hat sich dieser Wert mehr als halbiert (Vorjahr: 41,4 Punkte).

Ein weiterer signifikanter Indikator, der Auftragsbestand, ist ebenfalls rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahr sank dieser von 23,8 Wochen auf 15,9 Wochen, was auf eine geringere Auslastung der Betriebe hinweist.

Darüber hinaus spielt die Preisentwicklung eine entscheidende Rolle. Trotz einer Inflationsrate von 3,4 % in Bayern für das Jahr 2023 stiegen die Materialeinkaufspreise in der SHK-Branche um 6,64 %, während die Angebotspreise nur um 3,46 % anstiegen. Diese Diskrepanz wird als nachteilig für die Branche bewertet, da die Einkaufspreise stärker gestiegen sind als die Verkaufspreise.




Neuer Finanzchef für Heiztechnik-Riesen

Ein führendes Unternehmen der Heiztechnikbranche holt einen erfahrenen CFO an Bord.

Die BDR Thermea Group hat Ronald Eikelenboom zum neuen CFO ernannt, wie das Unternehmen mitteilte. Ab dem 1. Oktober 2024 wird Eikelenboom, bisher CFO bei Lely, die Finanzen des Heiztechnikanbieters leiten.

Eikelenboom bringt umfangreiche Erfahrungen aus seiner Zeit bei Philips und Lely mit. Tjarko Bouman, CEO der BDR Thermea Group, betont die Bedeutung dieser Ernennung für die strategischen Ziele des Unternehmens.

Eikelenboom selbst blickt zuversichtlich auf seine neue Aufgabe und die Weiterentwicklung der BDR Thermea Group.




(Update) Wärmepumpen: Lockangebote auf dem Prüfstand
Wettbewerbszentrale greift bei zwei Playern durch

Zwei Hersteller versprechen attraktive Rückzahlungen, verschweigen aber entscheidende Details. Die Wettbewerbszentrale greift durch. Ein großer Branchenplayer bestätigt bereits.

Die Wettbewerbszentrale hat zwei Wärmepumpen-Hersteller abgemahnt, die mit einem verlockenden „Cashback“ von 1.000 Euro warben. Laut einer aktuellen Meldung der Tagesschau (Stand: 17.07.2024, 14:24 Uhr) haben die Unternehmen dabei einen entscheidenden Hinweis verschwiegen. Buderus hat den Vorfall jetzt bestätigt. Bei Vaillant liegt eine redaktionelle Anfrage seitens SHKTACHELES vor. Eine Tageszeitung hatte zu einem entsprechenden Beitrag hierzu ein Bild mit einem Vaillant-Gerät verwendet.

Grundsätzlich ist es erlaubt, einen Teil des Gerätepreises nachträglich an die Kunden zurückzuzahlen. Doch diese Rückzahlung muss beim Antrag für Fördermittel angegeben werden. Wird der „Cashback“ nicht korrekt deklariert, wird er von der Fördersumme abgezogen. Dieser wesentliche Umstand wurde jedoch in den Werbeversprechen der Firmen nicht erwähnt.

Die Folge: Kunden glaubten, sie könnten doppelt profitieren – sowohl von der staatlichen Förderung als auch von der Rückzahlung durch den Hersteller. Eine Täuschung, die das Vertrauen in die Branche erschüttern könnte.




Düstere Wolken über dem Wohnungsbau: Genehmigungen brechen weiter drastisch ein

Der Wohnungsbau in Deutschland erlebt weiter einen mittlerweile anhaltenden dramatischen Rückgang.

Die Baubranche in Deutschland steht weiter vor ernsten Herausforderung. Laut einem aktuell veröffentlichten Bericht des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden von Januar bis Mai 2024 insgesamt 21,5 % weniger Wohnungen genehmigt als im Vorjahreszeitraum. Besonders betroffen sind Einfamilienhäuser, deren Genehmigungen um satte 31,5 % zurückgingen.

Der Rückgang der Genehmigungen zeigt sich auch im Monatsvergleich deutlich. Im Mai 2024 wurden lediglich 17.800 Wohnungen genehmigt, ein Einbruch von 24,2 % im Vergleich zum Mai 2023. Noch drastischer ist der Vergleich mit Mai 2022: Hier gab es einen Rückgang um 43,9 %.

In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden im Mai 2024 nur noch 14.100 Wohnungen genehmigt, was einen Rückgang von 25,9 % bedeutet. Von Januar bis Mai 2024 wurden insgesamt 71.400 Neubauwohnungen genehmigt, was einem Rückgang von 24,0 % entspricht. Besonders betroffen sind Einfamilienhäuser mit einem Rückgang von 31,5 %, Zweifamilienhäuser mit einem Rückgang von 15,7 % und Mehrfamilienhäuser, deren Genehmigungen um 21,7 % zurückgingen.

Diese dramatischen Rückgänge werfen Fragen auf. Welche Faktoren tragen zu diesem Einbruch bei? Liegt es an wirtschaftlichen Unsicherheiten, an gestiegenen Baukosten oder an einer zurückhaltenden Kreditvergabe durch Banken? Ein Rückgang der Baugenehmigungen bedeutet weniger Aufträge für die Bauindustrie und damit auch für die SHK-Branche (Sanitär, Heizung, Klima). Die Haustechnik muss sich weiterhin auf unsichere Zeit einstellen.




Georg Fischer trozt der Krise

Die Halbjahresbilanz von GF (Georg Fischer) kann sich sehen lassen. Das des Schweizer Unternehmens zeigt trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und geopolitischer Spannungen sehr ansprechende Wachstumszahlen.

Laut einer Medienmitteilung vom 18. Juli 2024 hat GF seinen Umsatz um 22.8% auf CHF 2’407 Mio. gesteigert. Das Betriebsergebnis (EBIT) kletterte um CHF 10 Mio. auf CHF 194 Mio., was eine Steigerung von CHF 10 Mio. im Vergleich zum Vorjahr darstellt.

GF Building Flow Solutions, die sich auf energieeffiziente Raumklimalösungen und Wasserversorgungssysteme konzentriert, verzeichnete einen Umsatz von CHF 561 Mio. Das Betriebsergebnis (EBIT) wurde mit CHF 41 Mio. ausgewiesen, was einer leichten Steigerung gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Rendite auf das investierte Kapital (ROIC) lag bei 30.2%. Besonders die Baukonjunktur in Nord- und Südamerika trug zu diesen positiven Ergebnissen bei. In Europa zeigt die Baubranche erste Anzeichen einer Erholung, bleibt jedoch herausfordernd.

GF Piping Systems, das größte Segment des Unternehmens, erreichte einen Umsatz von CHF 993 Mio., obwohl der organische Umsatz um 4.5% zurückging. Projekte in Brasilien und Indonesien sowie der Markt für industrielle Wasseraufbereitung in den USA trugen positiv zur Entwicklung bei. Das Betriebsergebnis (EBIT) betrug CHF 129 Mio., verglichen mit CHF 141 Mio. im Vorjahr. Trotz des Rückgangs der EBIT-Marge auf 13.0% zeigt der Bereich eine solide Performance. Die Rendite auf das investierte Kapital (ROIC) wurde mit 27.1% ausgewiesen.

GF reagiert auf die Marktbedingungen mit einem unternehmensweiten Programm zur Performance-Steigerung und Kostensenkung um CHF 50 Mio. im Jahr 2024. Die Integration von Uponor soll bis 2027 signifikante Synergieeffekte erzielen.

GF bleibt für die zweite Jahreshälfte vorsichtig optimistisch und erwartet trotz anhaltender Unsicherheiten solide Ergebnisse. Mit Maßnahmen zur Kostensenkung und dem Fokus auf globale Megatrends sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt für zukünftiges Wachstum.

Das Gesamtergebnis erfahren Sie hier: Georg Fischer