Rätsel um Führungskräfte-Abgang: Führender Pumpenhersteller schweigt
Einer der führenden Pumpenhersteller gerät in Erklärungsnot: Führungskraft weg, Marktprobleme drücken – und das Unternehmen schweigt.
Der Pumpenhersteller Wilo steht erneut im Fokus personeller Veränderungen: Torsten Grüter, bislang Vertriebsleiter Gebäudetechnik, hat das Unternehmen zum 1. August 2024 offenbar verlassen. Auf Nachfrage bei der Wilo-Zentrale wurde der Redaktion von SHK Tacheles lediglich mitgeteilt: „Der arbeitet nicht mehr bei uns. Seit dem 1. August.“ Weitere Informationen wollte der Konzern nicht geben. Ein Sprecher erklärte auf eine offizielle Anfrage hin: „Wir äußern uns zu dieser Anfrage nicht.“ Damit bleiben die Hintergründe des wahrscheinlichen plötzlichen Abgangs Grüters weiterhin im Dunkeln.
Der angedeutete Abgang reiht sich in eine Serie von personellen Veränderungen bei Wilo ein. Bereits im Juli 2024 trennte sich der Konzern von CFO Mathias Weyers. Nach Recherchen von SHK Tacheles hatte es im Vorfeld bereits Hinweise auf interne Differenzen gegeben, die schließlich zum Ausscheiden des Finanzvorstands führten. Weyers habe das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen, um sich neuen Aufgaben zu widmen, erklärte hingegen Wilo selbst zu der Personalie Weyers. Als Nachfolger wurde Dr. Patrick Niehr als CFO ernannt.
Während diese Umstrukturierungen für Aufsehen sorgen, kämpft Wilo gleichzeitig mit den wirtschaftlichen Folgen der Baukrise und den Unsicherheiten rund um das Gebäudeenergiegesetz (GEG). CEO Oliver Hermes erklärte, dass die politische Lage in Berlin das Vertrauen der Verbraucher stark beeinträchtigt habe, was sich in rückläufigen Aufträgen im Heizungsmarkt und insbesondere im OEM-Segment bemerkbar mache. Als Reaktion darauf hat Wilo die Arbeitszeit an ihrer Dortmunder Produktionsstätte vorübergehend reduziert – eine Maßnahme, die den Mitarbeitenden durch die Flaute helfen soll.