Strategie im Fokus: Duravit setzt in Österreich auf neue Führungskräfte
Wechsler kommt von Frauenthal

Führungswechsel mit Folgen: Einer der bekannten Keramiker setzt auf einen neuen Vertriebschef in der Alpenrepublik. Wird das Unternehmen jetzt „bad“ oder besser?

Zum 1. Dezember 2024 übernimmt Ramin Khoshideh die Position des Key Account Managers bei der Duravit Austria GmbH. Seine Hauptaufgabe wird es sein, die strategische Neuausrichtung des Unternehmens in Österreich maßgeblich voranzutreiben. Der Komplettbadanbieter möchte seinen Fokus stärker auf die Bedürfnisse von Architekten, Handwerkern und dem Großhandel legen und so seine Marktposition weiter festigen. „Ramin Khoshideh wird das Team und die Umsetzung der strategischen Neuausrichtung in Österreich maßgeblich unterstützen,“ zitiert die Pressemitteilung Tobias Pfoh, Head of DACH Commercial der Duravit AG.

Khoshideh, der zuletzt bei der Frauenthal Handels AG tätig war, bringt umfangreiche Erfahrung und Branchenwissen mit. Seine Aufgabe wird es sein, die Marktpartner im dreistufigen Vertrieb noch gezielter zu betreuen und Duravit als verlässlichen Lösungsanbieter zu positionieren.

Sein Vorgänger, Robert Koller, verließ das Unternehmen im August 2024 nach 17 Jahren, 13 davon als Verkaufsleiter für Österreich. Unternehmenskreisen zufolge soll es „strategische Differenzen“ gegeben haben. Koller habe die Marke in Österreich maßgeblich aufgebaut, bevor er sich entschied, das Unternehmen zu verlassen. Duravit betonte, dass seine Entscheidung Teil der laufenden Neuausrichtung sei, die auf eine engere Zusammenarbeit mit den Marktpartnern abzielt. Die Trennung hatte in der Alpenrepublik ordentlich für Wirbel unter den Haustechniker gesorgt.

Khoshideh sieht seiner neuen Aufgabe mit Spannung entgegen: „Duravit steht für Tradition und ikonisches Design. Ich freue mich darauf, die neue Strategie mit unseren Partnern umzusetzen und die Marke erfolgreich weiterzuentwickeln.“




Personalwechsel bei Schell: Ehemalige Grohe-Manager an Schlüsselpositionen

Schell verstärkt sich weiter: Nach der Ernennung von Andrea Bußmann folgt ein weiterer Branchenexperte von Grohe.

Benjamin Kraus hat offiziell am 1. August 2024 die Leitung des Produktmanagements bei Schell übernommen. Der Wechsel, der bereits am 5. August von SHKTacheles gemeldet wurde, bestätigt Kraus’ strategischen Schritt, seiner ehemaligen Vorgesetzten Andrea Bußmann zu folgen, die bereits seit 2020 bei Schell in leitender Position tätig ist. Kraus bringt umfangreiche Erfahrungen aus seiner fast zehnjährigen Zeit bei Grohe mit, wo er unter anderem an der Entwicklung der SmartControl-Technologie beteiligt war.

Mit Kraus und Bußmann verstärkt sich Schell gezielt durch ehemalige Grohe-Manager, um die digitale Transformation des Unternehmens weiter voranzutreiben. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf digitalen Wassermanagement-Systemen wie SWS, die laut Unternehmensangaben die Trinkwasserhygiene in öffentlichen Gebäuden verbessern sollen.




Horst Eisenbeis ist verstorben

Ein stiller Wegbereiter der Gebäudetechnik tritt ab

Die SHK-Branche trauert um Horst Eisenbeis, der Anfang September 2024 verstarb. Als erster eigenständiger Geschäftsführer der VdZ führte er den Verband von 1999 bis 2012 und etablierte ihn als eine der zentralen Stimmen der Branche. Laut VdZ baute er die Geschäftsstelle in Köln auf und zog später nach Bonn und Berlin​.

Eisenbeis prägte die Branche mit der Einführung moderner Projektstrukturen und seinem Einsatz für Energieeffizienz und Klimaschutz. Seine ruhige, aber entschlossene Art half ihm, Spannungen innerhalb der Branche zu lösen und die VdZ in der Politik zu verankern​ Kollegen beschrieben ihn als „Mann der leisen Töne“, dessen nachhaltige Arbeit die SHK-Branche maßgeblich beeinflusste​.




Überraschender Abgang im Handel: Top-Managerin wechselt zu großem Konkurrenten

In der Branche als Knaller-Abgang im Handel deklarieret. Im betroffenen Unternehmen werden von der Geschäftsführung ruhigere Töne angeschlagen: Wer sichert sich die einer leitenden Kraft mit einer Expertise aus 20 Jahren SHK-Erfahrung?

In der SHK-Branche gibt es einen unerwarteten Abgang: Ilkay Patlar, seit über 20 Jahren in der Heinrich Schmidt Gruppe tätig, verlässt das Unternehmen. Der Personalie gingen anonyme Hinweise an diese Redaktion voraus. Mittlerweile ist der Wechsel offiziell: Patlar, Leiterin der Objektabteilung bei der Heinrich Schmidt Gruppe, verlässt das Unternehmen zum 1. Februar und wechselt zur Pietsch-Gruppe. In einem Telefonat mit der SHKTacheles-Redaktion bestätigte Henrik Schmidt, geschäftsführender Gesellschafter der Heinrich Schmidt Gruppe, die Trennung und erklärte die Gründe dahinter.

Schmidt bedauert den Weggang: „Schade, dass sie geht, aber es ist kein kompliziertes Thema.“ Patlar, die drei Mitarbeiter führte und überregionale Großkunden betreute, stieß mit ihren Prioritäten an die Grenzen der strategischen Ausrichtung des Unternehmens. „Wir wollen uns künftig auf unsere mittelständischen Handwerksbetriebe konzentrieren, ohne das Großkundengeschäft weiter auszubauen,“ so Schmidt. Dieser Fokus führte zu Differenzen, da das Unternehmen den Mittelstand und die Stammkunden nicht durch Großprojekte vernachlässigen möchte.

Die Trennung erfolgte in beidseitigem Einvernehmen. Interessant: Patlar bleibt bis Ende des Jahres in ihrer Position, was laut Schmidt das weiterhin bestehende Vertrauen zwischen beiden Seiten widerspiegelt. In der Branche wurde der Wechsel indes als Knaller deklariert, da Patlar wichtige Großkunden betreute und maßgeblich an überregionalen Projekten beteiligt war.

Matthias Klane von der Geschäftsführung der Pietsch-Gruppe bestätigte den Neuzugang ebenfalls auf Anfrage von *SHKTacheles* „Sie steigt zum 01.02. bei uns für den Bereich Business Development ein“, so Klane.

 




Langer Abschied: Branchengröße verlässt Russland

Nach jahrelangem Zögern zieht sich ein bekannter Hersteller aus Russland zurück.

Die finnische Purmo Group hat am 11. September 2024 den Verkauf ihrer russischen Tochtergesellschaft an ein russisches Investmentunternehmen abgeschlossen, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung jetzt bekannt gab. Damit zieht sich der Hersteller von Heizsystemen vollständig aus dem russischen Markt zurück. Der Verkaufspreis wurde nicht offengelegt. Diese Transaktion markiert das Ende eines langwierigen Prozesses, der im April 2022 begann, als Purmo Group öffentlich erklärte, sich aus Russland zurückzuziehen. Ein Jahr später, im April 2023, kündigte das Unternehmen an, mit der russischen IPLS eine Verkaufsvereinbarung getroffen zu haben. Verzögerungen bei der Genehmigung führten jedoch dazu, dass Purmo schließlich den Käufer wechselte und sich mit einem anderen russischen Investor einigte.

Laut Unternehmensangaben machte das Russland-Geschäft im Jahr 2023 rund drei Prozent des Gesamtumsatzes der Gruppe aus. Diese verhältnismäßig geringe Umsatzbeteiligung deutet darauf hin, dass der Verkauf keine wesentlichen finanziellen Auswirkungen auf die Gruppe haben wird. Dementsprechend bleibt die Finanzprognose für das laufende Jahr unverändert.

Bemerkenswert ist, dass Purmo trotz politischer Unsicherheiten und wirtschaftlicher Sanktionen, die infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine verhängt wurden, weiterhin fast zwei Jahre an seiner Präsenz in Russland festhielt. Das Unternehmen begründete die verzögerte Abwicklung des Verkaufs mit administrativen Hürden und der langen Verhandlungsdauer.