Kohler-Familie in Trauer

Eine Ära in der Sanitärbranche geht zu Ende. Zwei Verluste in kurzer Zeit.

Mit dem Tod von Natalie Black im September 2024 schließt sich ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der Kohler-Familie. Sie war die Witwe von Herbert V. Kohler Jr., der bereits im Jahr 2022 verstarb. Kohler Co., ein weltweit führendes Unternehmen in der Sanitär- und Küchenbranche, steht nun vor einer Zukunft ohne zwei seiner prägendsten Persönlichkeiten. Laut Unternehmensangaben war Natalie Black nicht nur die Ehefrau des ehemaligen CEO, sondern auch eine treibende Kraft hinter verschiedenen philanthropischen Initiativen des Unternehmens.

Herbert V. Kohler Jr. prägte das Unternehmen über Jahrzehnte hinweg. Seit seinem Eintritt in die Firma in den 1960er Jahren baute er Kohler zu einem internationalen Marktführer aus. Laut einer Medienmitteilung des Unternehmens beschäftigte Kohler Co. zum Zeitpunkt seines Todes rund 40.000 Mitarbeiter weltweit und war in mehr als 50 Ländern aktiv. Kohler Jr.’s Beitrag zur Expansion des Unternehmens ist unbestritten. Unter seiner Leitung entwickelte sich Kohler von einem nordamerikanischen Unternehmen zu einem global agierenden Konzern, der auch in der Luxusbranche Fuß fasste – etwa durch den Erwerb von Resort-Immobilien wie dem berühmten Whistling Straits Golfplatz in Wisconsin.

Natalie Black wird in der Unternehmensmitteilung als engagierte Unterstützerin der sozialen und kulturellen Projekte der Kohler Foundation beschrieben. Diese Stiftung fördert zahlreiche Bildungs- und Kulturprogramme in den USA, insbesondere in der Region Wisconsin, wo Kohler seinen Hauptsitz hat.




Stillstand auf der Baustelle: Wieder bricht ein Bauunternehmen
Österreich

Wieder ist ein bedeutendes Bauunternehmen zahlungsunfähig. Wieder in Österreich.

Die WRS Energie- und Baumanagement GmbH, ein Bauunternehmen aus Linz, hat im September 2024 Insolvenz angemeldet. Laut dem Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) betragen die Verbindlichkeiten rund 21,14 Millionen Euro, während 74 Mitarbeiter und etwa 480 Gläubiger betroffen sind. Eine Fortführung des Unternehmens sei ungewiss, ein Sanierungsplan werde nicht angestrebt, heißt.

Die Insolvenzursachen liegen laut Unternehmensangaben in den starken Preissteigerungen der letzten Jahre sowie einem schwierigen Marktumfeld, das eine Weitergabe der Kosten erschwerte. Hinzu kamen laut Krone Zahlungsausfälle wichtiger Kunden, die letztlich den Weg zum Konkursgericht unausweichlich machten.

Die Insolvenz von WRS ist keine Ausnahme. In den letzten Monaten haben sich ähnliche Fälle in der Baubranche gehäuft. Die Krise trifft auch die SHK-Branche indirekt, da sie stark von der Bautätigkeit abhängig ist. Wie die MeinBezirk berichtet, wurden durch das Unternehmen in den letzten 21 Jahren 250 Projekte realisiert, doch die fehlende Liquidität führte letztlich zum finanziellen Kollaps.

Die SHK-Branche gerät immer weiterunter Druck, da Insolvenzen im Bauwesen in vielen Bereichen zu Auftragsausfällen und finanziellen Einbußen führen. Ob diese Pleite nur ein weiterer Dominostein im großen Spiel der Baubranchenkrise ist, bleibt abzuwarten.




Neue Halle, neues Glück – NORDWEST setzt auf XXL-Logistik!

Was tun, wenn der Platz knapp wird? NORDWEST mietet eine Logistikimmobilie, die nicht nur groß, sondern offenbar auch clever gebaut ist.

Die NORDWEST Handel AG hat am 13. September 2024 einen langfristigen Mietvertrag über eine neue Logistikimmobilie in Alsfeld unterzeichnet. Vermieterin ist die REAL Logistikimmobilien GmbH, eine Tochter der Hauptaktionärin Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH. Dieses Geschäft gilt nach § 111c AktG als Geschäft mit nahestehenden Personen.

Der Mietvertrag läuft über 15 Jahre und sichert NORDWEST eine Fläche von 52.517 m², erweiterbar um 18.025 m². Die Miete beträgt monatlich rund 298.000 Euro netto, was einer Gesamtsumme von knapp 54 Millionen Euro entspricht. Die Immobilie wird eigens nach Vorgaben von NORDWEST errichtet und soll ab Januar 2026 genutzt werden.

Der Mietzins basiert auf einem Gutachten, das vergleichbare Immobilien bewertet hat. Trotz der engen Verflechtung der beteiligten Unternehmen hat der Aufsichtsrat ordnungsgemäß gehandelt.




Führungswechsel im JUDO-Vertrieb: Neuer Kopf, neue Ziele

Mit einem bekannten Gesicht aus der SHK-Branche plant JUDO eine Neuausrichtung im Vertrieb.

Zum 1. Oktober 2024 übernimmt Bernd Zimmermann die Vertriebsleitung bei der JUDO Wasseraufbereitung GmbH. Mit über 25 Jahren Erfahrung im SHK-Bereich soll er die deutsche Außendienst-Organisation in den Bereichen Hauswasser-, Industrie- und Gebäudetechnik führen. Das gab das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt.

Zimmermann begann seine Karriere im Sanitär- und Heizungsgroßhandel und war zuletzt für Danfoss in einer strategischen Rolle im Business Development für Zentraleuropa tätig. Vorher leitete er vier Jahre lang den Vertrieb in Deutschland. „Ich freue mich besonders darauf, wieder eng mit den Kunden zusammenzuarbeiten“, erklärte er in der Mitteilung.




Großhändler zieht die Bremse: Logistikzentrum geplatzt
Update

Pläne auf Eis gelegt: Ein SHK-Riese stoppt überraschend den Bau eines neuen Logistikzentrums.

Der SHK-Großhändler Richter+Frenzel hat seine Pläne für ein neues Logistikzentrum in Nordrhein-Westfalen offenbar überraschend auf Eis gelegt. Laut einem Bericht des Kölner Stadtanzeigers vom 11. September 2024 führt das Unternehmen die Entscheidung auf „aktuelle Herausforderungen und Anspannungen in der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik-Branche“ zurück. Diese vermeintliche plötzliche Kehrtwende kommt für viele überraschend, da das Projekt angeblich bereits weit fortgeschritten war. Für den Wirtschaftsstandort in Köln Frechen soll es ein Desaster sein.

SHK Tacheles, hat vor rund einer Stunde bei Wilhelm Schuster, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung von Richter+Frenzel, eine Anfrage zu den Hintergründen der Entscheidung gestellt. Schuster hat soeben reagiert und die beschriebenen wirtschaftlichen Gründe bestätigt.

Richter+Frenzel hatte erst kürzlich weitreichende Pläne zur Expansion in Nordrhein-Westfalen bekannt gegeben. Wie in einer Unternehmensmitteilung vom Juni 2024 zu lesen war, hat der Großhändler die R+F Rheinland GmbH gegründet, um die Standorte in Köln, Bonn und Aachen unter einer regionalen Leitung zu bündeln. Auch die Gründung der R+F Dortmund GmbH im Juli 2024, unter der Leitung von Bastian Zacharias, sollte die Präsenz in NRW stärken. Nordrhein-Westfalen galt für Richter+Frenzel als wichtiger Wachstumsmarkt, in dem man sich durch eine verbesserte Logistikstruktur Wettbewerbsvorteile versprochen hatte.

Doch die schwierigen Marktbedingungen – steigende Baukosten, Materialengpässe und Unsicherheiten im Bausektor – scheinen diese ehrgeizigen Pläne nun gebremst zu haben. Das Unternehmen betont jedoch, dass es an seiner regionalen Expansionsstrategie festhält, auch wenn Frechen nicht mehr in Betracht gezogen wird.