Gerüchte um Schließung: Kleiner Standort, viel Beachtung?

Ein Teil einer bei der Gründung viel beachteten Niederlassung eines Handels-Schwergewichtes steht möglicherweise auf der Kippe. Nicht alle Informationen passen zusammen, und die Aussagen sind widersprüchlich oder lassen Raum für Interpretationen.

Die G.U.T. Goede in Duisburg, Teil der G.U.T.-Gruppe, steht derzeit im Zentrum von Gerüchten über eine mögliche Schließung ihres ABEX. Laut einer anonymen Quelle soll das Abhollager aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten gefährdet sein. Eine offizielle Bestätigung liegt bislang nicht vor. Cordes & Graefe, das Mutterunternehmen, äußerte sich auf Nachfrage von SHKTacheles nur zurückhaltend. Pressesprecher Erik Trümpler erklärte: „Richtig ist, dass es sich bei dem ABEX-Standort der G.U.T. Goede um einen sehr kleinen, dezentralen Standort handelt, der von nur einem Mitarbeiter geführt wird – und das auch bis auf Weiteres.“ Gleichzeitig betonte er, dass sich das Unternehmen zu Sachverhalten immer erst äußere, wenn diese verbindlich und spruchreif seien.

Vor allem der Nachsatz lässt Raum für Interpretationen. Insgesamt erscheinen die Informationen widersprüchlich. So ergab ein aktueller Anruf bei der Niederlassung in Duisburg, dass das ABEX weiterhin geöffnet sei. Die G.U.T. Goede wurde erst 2021 unter der Leitung von Thomas Goede gegründet, was damals in der Branche für großes Aufsehen sorgte. Zuvor war Goede als Regionalleiter bei der Pietsch-Gruppe und als Geschäftsführer bei der Pietsch-Tochter Handelspart Armaturen tätig, einem Dauer-Rivalen von Cordes & Graefe, was seinem Wechsel zur G.U.T.-Gruppe zusätzliche Brisanz verlieh.

Vor zwei Jahren passte die Neugründung in die Expansionsstrategie der G.U.T.-Gruppe. Jetzt könnten jedoch der aktuelle, seit Monaten anhaltende wirtschaftliche Druck auf die gesamte SHK-Branche und unsichere Marktbedingungen zu Spekulationen führen, dass unrentable Standorte zur Disposition stehen.

In den letzten Jahren hatte die SHK-Branche mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen, darunter Lieferkettenprobleme und steigende Materialkosten. Viele Unternehmen reagieren darauf mit einer Fokussierung auf rentable Standorte und effizienteren Strukturen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für G.U.T. Goede weiterentwickeln wird.




Gelbke wird Geschäftsführer
Bei der Industrie

Überraschender Abgang bei LG: Gelbke wechselt den Arbeitgeber.

Andreas Gelbke, Sales Director bei LG Deutschland, verlässt nach knapp sechs Jahren das Unternehmen zum 01. Januar 2025. Er übernimmt eine Geschäftsführerposition bei einem anderen Hersteller in der Kälte-Klima-Branche, wie er gegenüber SHKTacheles bestätigte. Sein Posten bei LG wird vorerst von seinem Vertriebsteam übernommen, sagt er. Das Unternehmen gab Gelbkes Abgang heute auch per Pressemitteilung bekannt.

Der erfahrene Manager, der zuvor knapp acht Jahre bei Panasonic als Country Manager D-A-CH & NL beschäftigt war, hat sich als Branchenkenner einen Namen gemacht. Über die Gründe seines Wechsels schweigt LG. Branchenexperten erwarten mögliche Auswirkungen auf den Wettbewerb.




Großer Deal in der Kältetechnik
Wieland

Ein führendes Unternehmen erweitert sein Portfolio – und verspricht bahnbrechende Innovationen bei der Rechenzentrumskühlung.

Die Wieland Gruppe baut ihre Expertise im Bereich der Rechenzentrumskühlung weiter aus: Laut einer Pressemitteilung vom 2. Oktober 2024 hat das Unternehmen den italienischen Hersteller Onda S.p.A. übernommen. Mit dieser strategischen Akquisition, so das Unternehmen, will Wieland sein Portfolio an Wärmetechnologien erweitern und gleichzeitig auf die wachsende Nachfrage nach effizienten und nachhaltigen Kühllösungen reagieren. Besonders im Fokus stehen Rechenzentren, die weltweit als energieintensive Infrastrukturen gelten.

Onda ist spezialisiert auf Hochleistungswärmeübertrager, die laut Wieland zur Reduzierung von CO2-Emissionen beitragen sollen. Der Einsatz von Kältemitteln, so Ivan Di Stefano, Präsident der Business Unit Thermal Solutions, könne durch die innovativen Kühllösungen um bis zu 70 Prozent gesenkt werden. Studien, darunter eine Untersuchung der International Energy Agency, belegen, dass Rechenzentren bereits rund zwei Prozent der globalen CO2-Emissionen verursachen. Diese Zahl dürfte bis 2030 deutlich ansteigen.

Neben der Rechenzentrumskühlung plant Wieland, sich stärker auf die „Elektrifizierung der Wärme“ zu konzentrieren. Dies bedeutet, dass fossile Brennstoffe durch Strom ersetzt werden sollen, um Gebäude zu beheizen. Laut Unternehmensangaben spielt die Akquisition von Onda eine Schlüsselrolle in dieser Strategie, da die Kombination beider Unternehmen zu innovativen Lösungen im Bereich der industriellen Wärmepumpen führen könnte.

 




Insolvenzen häufen sich in der Solarbranche
Mitarbeiter bangen, Investoren zittern

Die Baukrise zieht immer weitere Kreise. Jetzt steht ein weiterer Solar-Bauer vor dem Aus. Nicht der Erste.

Das Hamburger Unternehmen Adler Smart Solutions, spezialisiert auf die Entwicklung und den Bau von Solarenergieanlagen, hat Insolvenz angemeldet. Laut Angaben des Amtsgerichts Hamburg vom 27. September 2024 wurde ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet. Als vorläufige Insolvenzverwalterin wurde Rechtsanwältin Jennie Best bestellt. Das Unternehmen darf nun keine Verfügungen mehr ohne ihre Zustimmung vornehmen Wie Focus Online und BW24 berichten, betrifft die Firmenpleite  über 100 Mitarbeiter, deren berufliche Zukunft nun auf der Kippe steht.

Hinter den Kulissen stehen viele Fragezeichen. Der genaue Grund für die Insolvenz wurde bisher nicht öffentlich genannt, jedoch vermuten Branchenexperten, dass steigende Rohstoffpreise und der zunehmende Wettbewerbsdruck im Bereich erneuerbare Energien das Unternehmen hart getroffen haben könnten. Zudem sind Berichte über eine finanzielle Schieflage in der gesamten Solarbranche keine Seltenheit. Die Herausforderung, sich auf einem zunehmend überfüllten Markt zu behaupten, könnte eine Rolle gespielt haben.

Ob und wie es mit dem Unternehmen weitergeht, ist derzeit noch offen. Focus Online zitiert Aussagen von Insiderkreisen, dass die Möglichkeiten einer Sanierung geprüft würden, allerdings ist auch ein möglicher Verkauf von Firmenteilen im Gespräch. Laut BW24 ist es jedoch unsicher, ob alle Arbeitsplätze erhalten bleiben können.

Der Insolvenzantrag von Adler Smart Solutions reiht sich in eine Serie von Krisenmeldungen aus der Solarbranche ein. Neben diesem Unternehmen sind laut BW24 auch weitere Akteure wie die ACE Group oder HMB Charge Construct betroffen, was auf breitere strukturelle Probleme hindeutet.

Ob es dem Insolvenzverwalter gelingt, eine langfristige Lösung zu finden, bleibt abzuwarten. Für die Mitarbeitenden und deren Familien ist die Situation jedoch ein bitterer Schlag, insbesondere vor dem Hintergrund der großen Versprechen der Energiewende, die Unternehmen wie Adler Smart Solutions zu den Hoffnungsträgern gemacht hatten.

Adler Smart Solutions ist Teil der ACE Group, die ambitionierte Pläne für das Wachstum im Bereich Photovoltaik und Ladestationen verfolgte. Die Gruppe hatte Medien berichten zufolge ursprünglich für 2024 einen Umsatz von 150 Millionen Euro angestrebt

 




E/D/E: Veränderung in der Geschäftsführung

Beim Branchentreff 2024 standen neue Führungskräfte im Rampenlicht.

Beim E/D/E Branchentreff Total 2024 in Leipzig nutzten die neuen Geschäftsführer Marco Statt (IT) und Christian Grotowsky (Digitale Services und Marketing) die Veranstaltung, um sich persönlich vorzustellen. Beide betonten die Bedeutung des persönlichen Austauschs und die Chancen, die der digitale Wandel für den Verbund bietet. Statt sieht in der IT-Transformation einen Schlüssel zur Effizienzsteigerung im Produktionsverbindungshandel. Grotowsky unterstrich, dass digitale Services und Marketing maßgeblich dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit der E/D/E-Partner zu stärken und innovative Lösungen schneller umzusetzen.