Geberit: Führungswechsel im technischen Vertrieb

Der technische Vertrieb bei Geberit steht vor einem Führungswechsel. Ein Branchenexperte aus den eigenen Reihen tritt in die Fußstapfen seines Vorgängers.

Zum Ende September 2024 verabschiedet sich Jürgen Dewald, langjähriger Vertriebsleiter Technik Deutschland der Geberit Vertriebs GmbH, in den Ruhestand. Dewald war seit 2009 in dieser Funktion tätig und hat entscheidende Projekte wie die Integration von Mapress und Keramag begleitet. Sein Nachfolger, Stefan Sassenberg, ist seit 1992 im Unternehmen und übernahm bereits zum 1. September die Leitung des technischen Vertriebs in Deutschland. Er bringt umfassende Branchenkenntnis mit und wird künftig an Geschäftsführer Cyril Stutz berichten. Die Geberit Gruppe, europäischer Marktführer für Sanitärprodukte, sieht in diesem Schritt eine Fortführung des bisherigen Erfolgs und setzt auf Kontinuität in der Führung.




Mitten im Herzen von Kaiserslautern – Großhandelshaus baut aus

Ein Großhändler baut aus – und will damit die gesamte Region aufmischen

Die Ufer Westpfalz KG hat diese Woche ihren neuen Stammsitz in Kaiserslautern eröffnet. Laut Unternehmensangaben bietet die Niederlassung den SHK-Fachhandwerkern der Region nun einen Ufer Profi Lager (Abholmarkt) auf rund 900 m² sowie ein lokales Vertriebsinnendienst-Team. Die Verlagerung von Pirmasens nach Kaiserslautern soll die Wege für die Handwerker deutlich verkürzen. Der bisherige Standort in Pirmasens bleibt allerdings weiterhin bestehen und behält seine Struktur mit Lager, Innendienst und der „badpunkt“-Ausstellung.

Marcus Herb, persönlich haftender Gesellschafter der Ufer Westpfalz KG, zeigte sich zufrieden über den zügigen Verlauf der Vorbereitungen und betonte in einer Pressemitteilung, dass man nun „dem Lautrer Handwerk vor Ort dienen“ könne. Der Standort in der Merkurstraße, einer stark frequentierten Lage, soll den Kundenverkehr weiter beleben.

Logistisch wird der neue Standort vom Zentrallager des Mutterhauses Chr. Ufer GmbH in Edenkoben unterstützt. Das Unternehmen bedient damit insgesamt rund 2.000 SHK-Kunden und betreibt 15 Abhol-Dependancen sowie fünf „badpunkt“-Ausstellungen in der Region.




Wärmepumpen-Pionier vor großen Einschnitten: Stellenabbau nun offenbar doch angekündigt

Ein großer Namen muss drastisch sparen. – während die Konkurrenz aus Asien aufholt. Der Wärmepumpenmarkt steckt hierzulande in der Krise.

Der Wärmepumpenhersteller Stiebel Eltron steht offenbar doch vor einem umfassenden Stellenabbau. Laut einem Bericht des Täglichen Anzeigers Holzminden (TAH.de), dem digitalen Nachrichtenangebot der RND One GmbH, sind in Deutschland bis zu 600 Arbeitsplätze gefährdet. Dieser Schritt ist Teil einer größeren Sparmaßnahme, die das Unternehmen aufgrund eines massiven Nachfrageeinbruchs im europäischen Wärmepumpenmarkt einleiten muss. Bereits Mitte August 2024 berichtete SHKTacheles, dass Stiebel Eltron weltweit bis zu 1.000 Stellen abbauen könnte – etwa ein Viertel der gesamten Belegschaft. Damals hielt sich das Unternehmen noch bedeckt und kommentierte Spekulationen nicht. „Spekulationen über eventuelle weitergehende Maßnahmen kommentieren wir nicht“, erklärte ein Unternehmenssprecher. Nun wurden jedoch konkretere Zahlen genannt.

Dr. Kai Schiefelbein, Geschäftsführer von Stiebel Eltron, erklärte gegenüber dem Täglichen Anzeiger Holzminden, dass die schwächelnde Marktlage Anpassungen erfordert. „Wir sind weiterhin überzeugt, dass die Wärmepumpe der Wärmeerzeuger der Zukunft ist. Aktuell sehen wir jedoch eine Marktsituation, die weit hinter den Erwartungen zurückbleibt.“ Laut dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie ging der Absatz von Wärmepumpen in Deutschland im ersten Halbjahr 2024 um 54 Prozent zurück. Auch bei Stiebel Eltron führte der Umsatzrückgang zu einschneidenden Maßnahmen.

Wie TAH.de berichtet, soll der Stellenabbau in Deutschland durch ein sozialverträgliches Freiwilligenprogramm erfolgen. Dieses Programm umfasst Abfindungsregelungen und vorzeitigen Ruhestand für rentennahe Jahrgänge. Sollte das Programm nicht ausreichen, seien betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen. Der Abbau erfolgt in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat, so das Unternehmen. Bereits im Ausland hat Stiebel Eltron mit Personalreduzierungen begonnen.

SHKTacheles berichtete zuvor, dass neben dem Markteinbruch auch der zunehmende Preisdruck durch asiatische Hersteller eine Belastung für Stiebel Eltron darstellt. Hinzu kommen laut dem Handelsblatt die gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten, die das Geschäft zusätzlich erschweren. Zusätzlich setzt Stiebel Eltron auf Kurzarbeit: Rund 2.000 der insgesamt etwa 3.300 Beschäftigten in Deutschland sind aktuell davon betroffen, bestätigte Unternehmenssprecher Henning Schulz dem Täglichen Anzeiger Holzminden.

Gegenüber SHK Tacheles ist der Stellenabbau noch nicht bestätigt. Das Unternehmen hat eine Anfrage hierzu bislang noch nicht beantwortet.

 




„Abartig hoch“ – Die sinkenden Bruttopreise kommen
Der Kampf um Marktanteile hat begonnen

Die Preise in der Sanitärbranche sinken. Wer passt sich an und wer riskiert, den Anschluss zu verlieren?

Die Preisdiskussionen in der Sanitärbranche nehmen weiter Fahrt auf. Nachdem viele Hersteller in den vergangenen Jahren ihre Preise in schnellen Schritten erhöht hatten, ist 2024 von Preissenkungen geprägt. Bereits im September 2023 warnten Branchenexperten davor, dass der eigentliche „Preissenkungshammer“ noch kommen würde. Diese Prognose scheint sich nun zu bestätigen, denn während die Hersteller in diesem Jahr kaum noch Preiserhöhungen vorgenommen haben, setzen einige führende Markenproduzenten bereits auf deutliche Preissenkungen.

Allen voran Duravit und Laufen, die beide ihre Bruttopreise um 20 % gesenkt haben, was von Personen, die mit den Vorgängen vertraut sind, bestätigt wurde. Auch Geberit hat auf den Preisdruck reagiert, jedoch weniger mit direkten Preissenkungen, sondern durch eine Überarbeitung seiner Preislogik. Laut Volker Röttger, Leiter Marketing Kommunikation bei Geberit, wird künftig zwischen einer unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) und einem Großhandelsnetto-Preis unterschieden, um den Marktbedingungen gerecht zu werden. Die bisherige unverbindliche Bruttopreisempfehlung für Badkeramik und Möbel sei nicht mehr „marktgerecht“, so Röttger.

Andere Hersteller wie Hansa und Villeroy & Boch haben sich bislang noch nicht klar positioniert. Auf eine Redaktionsanfrage an Hansa, ob auch dort Preissenkungen von bis zu 40 % geplant seien, steht eine Antwort noch aus. Ebenso von Villeroy & Boch. Auch die Mettlacher lassen bislang offen, ob das Unternehmen den allgemeinen Preistrend aufgreift. Gerüchte um Preissenkungen halten sich jedoch hartnäckig.

Kritische Stimmen monierten bereits im September 2023 die raschen und teils überzogenen Preiserhöhungen der Vorjahre. „Notwendigkeit, Trittbrettfahrertum, Aktionismus, Mondpreismechanismen – am Ende war alles dabei, in Summe nur viel zu viel und viel zu oft“, hieß es. Nun, da die Nachfrage nach Badausstattungen deutlich eingebrochen ist, stehen die Hersteller unter Zugzwang, die überhöhten Preise zu korrigieren.

Während die Preissenkungen dem Markt und vor allem dem Endverbraucher entgegenkommen, ist der Großhandel in der Regel wenig erfreut über derartige Herstelleraktionen. Niedrigere Bruttopreise bedeuten weniger Rabattspielraum und somit geringere Margen für Handel und Handwerk. „Geringere Bruttopreise gleich weniger Rabatt gleich weniger Gewinn“, fasst ein Insider das Problem zusammen.

Der Preisdruck in der Branche bleibt hoch, und das eigentliche Ausmaß der Korrekturen wird sich voraussichtlich erst im kommenden Jahr zeigen. Branchenkenner erwarten, dass dann weitere Hersteller folgen und die Bruttopreise weiter gesenkt werden. Die Preisdiskussionen sind dabei auch eine Imagefrage: Wer nicht weiter weiß, macht in den Augen der Konsumenten „auf billig“. Marken müssen darauf achten, dass sie trotz Preisanpassungen ihre Position am Markt behaupten und nicht als „Ramschanbieter“ wahrgenommen werden.

Hersteller wie Keuco halten sich vielleicht auch deshalb aktuell zurück. So betonte beispielsweise Lubert Winnecken, Geschäftsführer von Keuco, auf eine Redaktionsanfrage hin, dass sein Unternehmen keine vergleichbaren Preissenkungen plane. „Wir hatten bereits im vergangenen Jahr mit Wirkung zu Beginn dieses Jahres teils Bruttopreisveränderungen vorgenommen, jedoch nicht in dem dargestellten Umfang“, so Winnecken.

Der Druck hinter den Kulissen steigt jedoch auf alle Akteure spürbar weiter an, Anpassungen vorzunehmen. Die Preise in der Branche seien „abartig“ hoch, so ein Vertriebsleiter eines bekannten Herstellers. Firmen, die nicht nach unten korrigieren, droht das Schicksal, von der Konkurrenz ausgepreist zu werden. Auf der anderen Seite bremsen einige Badausstatter ihre Vorhaben, weil sie befürchten, dass einheitliche Preissenkungen kartellrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen könnten. Nach zwei großen Branchenskandalen ist die Angst vor solchen Maßnahmen nach wie vor präsent.




Kohler-Familie in Trauer

Eine Ära in der Sanitärbranche geht zu Ende. Zwei Verluste in kurzer Zeit.

Mit dem Tod von Natalie Black im September 2024 schließt sich ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte der Kohler-Familie. Sie war die Witwe von Herbert V. Kohler Jr., der bereits im Jahr 2022 verstarb. Kohler Co., ein weltweit führendes Unternehmen in der Sanitär- und Küchenbranche, steht nun vor einer Zukunft ohne zwei seiner prägendsten Persönlichkeiten. Laut Unternehmensangaben war Natalie Black nicht nur die Ehefrau des ehemaligen CEO, sondern auch eine treibende Kraft hinter verschiedenen philanthropischen Initiativen des Unternehmens.

Herbert V. Kohler Jr. prägte das Unternehmen über Jahrzehnte hinweg. Seit seinem Eintritt in die Firma in den 1960er Jahren baute er Kohler zu einem internationalen Marktführer aus. Laut einer Medienmitteilung des Unternehmens beschäftigte Kohler Co. zum Zeitpunkt seines Todes rund 40.000 Mitarbeiter weltweit und war in mehr als 50 Ländern aktiv. Kohler Jr.’s Beitrag zur Expansion des Unternehmens ist unbestritten. Unter seiner Leitung entwickelte sich Kohler von einem nordamerikanischen Unternehmen zu einem global agierenden Konzern, der auch in der Luxusbranche Fuß fasste – etwa durch den Erwerb von Resort-Immobilien wie dem berühmten Whistling Straits Golfplatz in Wisconsin.

Natalie Black wird in der Unternehmensmitteilung als engagierte Unterstützerin der sozialen und kulturellen Projekte der Kohler Foundation beschrieben. Diese Stiftung fördert zahlreiche Bildungs- und Kulturprogramme in den USA, insbesondere in der Region Wisconsin, wo Kohler seinen Hauptsitz hat.




Neue Halle, neues Glück – NORDWEST setzt auf XXL-Logistik!

Was tun, wenn der Platz knapp wird? NORDWEST mietet eine Logistikimmobilie, die nicht nur groß, sondern offenbar auch clever gebaut ist.

Die NORDWEST Handel AG hat am 13. September 2024 einen langfristigen Mietvertrag über eine neue Logistikimmobilie in Alsfeld unterzeichnet. Vermieterin ist die REAL Logistikimmobilien GmbH, eine Tochter der Hauptaktionärin Dr. Helmut Rothenberger Holding GmbH. Dieses Geschäft gilt nach § 111c AktG als Geschäft mit nahestehenden Personen.

Der Mietvertrag läuft über 15 Jahre und sichert NORDWEST eine Fläche von 52.517 m², erweiterbar um 18.025 m². Die Miete beträgt monatlich rund 298.000 Euro netto, was einer Gesamtsumme von knapp 54 Millionen Euro entspricht. Die Immobilie wird eigens nach Vorgaben von NORDWEST errichtet und soll ab Januar 2026 genutzt werden.

Der Mietzins basiert auf einem Gutachten, das vergleichbare Immobilien bewertet hat. Trotz der engen Verflechtung der beteiligten Unternehmen hat der Aufsichtsrat ordnungsgemäß gehandelt.