Schließung bei Würth: Hohe Kosten und globaler Druck

Ein Tochterunternehmen der mächtigen Würth-Gruppe schließt ein Werk.

Würth Elektronik, eine Tochterfirma der Würth-Gruppe, wird das Werk in Schopfheim bis Mitte 2025 schließen. Dies gab das Unternehmen in einer Pressemitteilung vom 7. Oktober 2024 bekannt . Grund für die Schließung sei die „schwerste Krise in der Geschichte der Leiterplattenindustrie“, die sich insbesondere durch einen dramatischen Einbruch bei den Auftragseingängen und den massiven Wettbewerb durch asiatische Hersteller äußere, heißt es.

Betroffen sind über 300 Arbeitsplätze, wie der SWR in einem Bericht bestätigte . Die Unternehmensleitung und der Betriebsrat haben bereits Gespräche über einen Sozialplan aufgenommen, um die Folgen für die Mitarbeiter abzufedern. Die Produktion wird zukünftig auf die verbleibenden Standorte Niedernhall und Rot am See konzentriert, wo spezialisiertere und komplexere Leiterplatten hergestellt werden .

Auch wenn Würth Elektronik „nur“ ein Teil der Würth-Gruppe ist, sorgt diese Entwicklung in der SHK-Branche für Aufsehen. Die Würth-Gruppe, die als einer der führenden Anbieter im Großhandel für Befestigungs- und Montagematerial bekannt ist, spielt eine bedeutende Rolle auch im SHK-Sektor. Die Schließung eines Werks in einer so starken Gruppe zeigt, dass selbst große Unternehmen den wachsenden globalen Herausforderungen derzeit nicht entkommen.




Gelbke wird Geschäftsführer
Bei der Industrie

Überraschender Abgang bei LG: Gelbke wechselt den Arbeitgeber.

Andreas Gelbke, Sales Director bei LG Deutschland, verlässt nach knapp sechs Jahren das Unternehmen zum 01. Januar 2025. Er übernimmt eine Geschäftsführerposition bei einem anderen Hersteller in der Kälte-Klima-Branche, wie er gegenüber SHKTacheles bestätigte. Sein Posten bei LG wird vorerst von seinem Vertriebsteam übernommen, sagt er. Das Unternehmen gab Gelbkes Abgang heute auch per Pressemitteilung bekannt.

Der erfahrene Manager, der zuvor knapp acht Jahre bei Panasonic als Country Manager D-A-CH & NL beschäftigt war, hat sich als Branchenkenner einen Namen gemacht. Über die Gründe seines Wechsels schweigt LG. Branchenexperten erwarten mögliche Auswirkungen auf den Wettbewerb.




Großer Deal in der Kältetechnik
Wieland

Ein führendes Unternehmen erweitert sein Portfolio – und verspricht bahnbrechende Innovationen bei der Rechenzentrumskühlung.

Die Wieland Gruppe baut ihre Expertise im Bereich der Rechenzentrumskühlung weiter aus: Laut einer Pressemitteilung vom 2. Oktober 2024 hat das Unternehmen den italienischen Hersteller Onda S.p.A. übernommen. Mit dieser strategischen Akquisition, so das Unternehmen, will Wieland sein Portfolio an Wärmetechnologien erweitern und gleichzeitig auf die wachsende Nachfrage nach effizienten und nachhaltigen Kühllösungen reagieren. Besonders im Fokus stehen Rechenzentren, die weltweit als energieintensive Infrastrukturen gelten.

Onda ist spezialisiert auf Hochleistungswärmeübertrager, die laut Wieland zur Reduzierung von CO2-Emissionen beitragen sollen. Der Einsatz von Kältemitteln, so Ivan Di Stefano, Präsident der Business Unit Thermal Solutions, könne durch die innovativen Kühllösungen um bis zu 70 Prozent gesenkt werden. Studien, darunter eine Untersuchung der International Energy Agency, belegen, dass Rechenzentren bereits rund zwei Prozent der globalen CO2-Emissionen verursachen. Diese Zahl dürfte bis 2030 deutlich ansteigen.

Neben der Rechenzentrumskühlung plant Wieland, sich stärker auf die „Elektrifizierung der Wärme“ zu konzentrieren. Dies bedeutet, dass fossile Brennstoffe durch Strom ersetzt werden sollen, um Gebäude zu beheizen. Laut Unternehmensangaben spielt die Akquisition von Onda eine Schlüsselrolle in dieser Strategie, da die Kombination beider Unternehmen zu innovativen Lösungen im Bereich der industriellen Wärmepumpen führen könnte.

 




Führungswechsel bei Traditionsunternehmen

Ein Branchenkenner übernimmt das Ruder bei einem international agierenden Unternehmen.

Thorsten Hartl (42) hat im Oktober die Leitung von Ziehl-Abegg Österreich übernommen. Laut einer Unternehmensmitteilung bringt er umfangreiche Erfahrung im Vertrieb von Elektromotoren und Ventilatoren mit und löst Kurt Kerschbaummair ab, der bis Jahresende im Unternehmen bleibt und dann die Vertriebsleitung für Deutschland übernimmt.

Hartl, der einen MBA und eine Ausbildung zum Wirtschaftsingenieur vorweisen kann, zeigt sich begeistert: „Es ist großartig, in eine Branche zurückzukehren, die mir am Herzen liegt.“ Ziehl-Abegg schätzt besonders die enge Zusammenarbeit mit seinen Kunden. Sein Vertriebsgebiet umfasst Österreich sowie Märkte in Südosteuropa, darunter Bulgarien, Rumänien und Griechenland.




Chillventa 2024 ausgebucht

Mit über 1.000 Ausstellern lockt die Chillventa.

Die Chillventa 2024 kehrt mit über 1.000 Ausstellern und ausgebuchten Hallen zu alter Stärke zurück. Vom 8. bis 10. Oktober wird die internationale Fachmesse für Kälte-, Klima-, Lüftungs- und Wärmepumpentechnik wieder zum Hotspot der Branche. Laut Messe Nürnberg warten auf die Besucher Innovationen und Produkte aus knapp 50 Ländern. Der Chillventa Congress und Fachforen bieten tiefgehende Einblicke in Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und die F-Gase-Verordnung.




Nächstes Bauunternehmen in der Krise

Ein bedeutendes Bauunternehmen aus Mitteldeutschland ist in die Insolvenz geraten.

Die Krise in der Bauwirtschaft fordert ein weiteres Opfer. Die AOC | Die Stadtentwickler GmbH, ein bedeutendes Stadtentwicklungsunternehmen mit Sitz in Magdeburg, musste laut übereinstimmenden Medienberichten Insolvenz anmelden. Rund 20 Jahre nach ihrer Gründung steht die Firma vor massiven finanziellen Herausforderungen. AOC ist vor allem im mitteldeutschen Raum aktiv und realisiert dort zahlreiche Wohn- und Gewerbeprojekte. Zu den Kernmärkten zählen Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Wie viele Unternehmen der Branche kämpft AOC mit steigenden Baukosten, Verzögerungen bei der Umsetzung von Projekten und einer zurückhaltenden Investitionsbereitschaft. Einem Bericht von t-online.de zufolge, der sich auf Unternehmenskreise beruft, soll derzeit eine Umstrukturierung in Arbeit sein, um das Unternehmen zu retten.

Für die SHK-Branche ist diese Entwicklung besonders besorgniserregend. Bauunternehmen wie AOC zählen zu den Großkunden vieler Handwerksbetriebe in der Sanitär-, Heizungs- und Klimabranche. Die Insolvenz könnte daher gravierende Auswirkungen auf Installationsbetriebe und ihre Auftragslage in der Region haben.

Die Insolvenz von AOC reiht sich in eine Welle von Unternehmenspleiten im Bauwesen ein, die vor allem durch gestiegene Zinsen, Rohstoffmangel und eine sinkende Nachfrage nach Neubauten ausgelöst wurden.