Donnerwetter im Handel
Trennung von Geschäftsführer

Unterschiedliche Ansichten über den Veränderungsprozess

Zum 01. Januar 2024 zrennt sich Bach Lippstadt  von Geschäftsführer Torsten Mann. Sebastian Mertens soll das Unternehmen mit seinem Führungskreis bis auf Weiteres allein leiten. Die konsequente Strategieverfolgung zum Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit habe auch zu personellen Konsequenzen geführt,  die zuletzt die Trennung von dem Niederlassungsleiter in Lippstadt und dem Zweigstellenleiter in Gütersloh, Ende November 2023, zufolge hatte, begründet das Handelshaus die Personalie.

Darüber habe es verschiedene Ansichten hinsichtlich der Geschwindigkeit und Art des Veränderungsprozesses gegeben, heißt es, Mann stieß 2019 zu Bach. 

Bach durchläuft derweil bereits seit einiger Zeit einen Veränderungsprozess, der nach eigenen Angaben das Unternehmen zu einer effizienten und konzentrierten Unternehmensstrategie führen soll.




(Update) „Das Rauf und Runter bei der Wärmepumpe ist das Problem!“
Stiebel Eltron rudert zurück

Nach dem dpa-Interview mit Kai Schiefelbein, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung von Stiebel Eltron, zeichnet die Kommunikationsabteilung des Heiztechnikers die aktuelle Lage und Prognose für das neue Unternehmensjahr knapp zwei Wochen später wieder deutlich rosiger. SHKTacheles wollte wissen, was da los ist und hat nachgehakt.

Im zitierten Interview der Hamburger Morgenpost mit Geschäftsführer Kai Schiefelstein hieß es kurz vor Weihnachten noch, dass der Auftragseingang bei Stiebel Eltron im Moment gar nichts Gutes verheiße. Die Tendenz bei der Wärmepumpe sei stark rückläufig, nachdem sich viele Kunden im zweiten Halbjahr für Gas- und Ölkessel entschieden hätten. Die Bedrohung schien noch vor Wochen so real, das Schiefelstein im Interview äußerte, „wenn der Markt nicht rasch anziehe und die Nachfrage in den ersten drei Monaten in etwa auf dem Niveau des Dezembers verharre, müsse das Unternehmen Mitarbeiter abbauen.“

Auf Nachfrage der Redaktion ist nun von Henning Schulz, Kommunikationsleiter bei Stiebel Eltron, zu erfahren, dass es erstmal keine Kündigungen geben werde. Zumindest nicht bei den eigenen Leuten. Diese versuche man generell lieber für die Zukunft zu halten. Von Stellenabbau könne keine Rede sein, man „wachse nur nicht mehr so stark wie vorher“. Immerhin hätte das Unternehmen 2023 mehr MitarbeiterInnen beschäftigt als im Vorjahr 2022. Richtig sei allerdings, dass man die Beschäftigungsverhältnisse mehrerer Leiharbeiter mit Abschluss des Jahres 2023 beendet hätte. Darüberhinaus seien laut Schulz künftig möglicherweise auch regulierende Instrumente wie Arbeitszeitverkürzungen oder der Aufbau von Stundenkonten denkbar, um auch weiterhin flexibel auf die volatile Marktsituation reagieren zu können. Stiebel Eltron stelle sich darauf ein, dass mindestens das erste, vermutlich auch noch das zweite Quartal in 2024 schwierig und herausfordernd werden könnte. Ab Mitte des Jahres rechne man aber damit, dass es für die Wärmepumpe auf lange Sicht wieder steil nach oben ginge, betont Schulz.

Die betroffenen Leiharbeiter ausgeklammert, sei die Stimmung im Unternehmen aber nicht so schlecht wie man annehmen möchte, könnte aber besser sein, so Schulz von SHKTacheles dazu befragt. In der Mehrheit verstehe man in den eigenen Reihen, dass es sich hier ursächlich um „kein hausgemachtes, sondern ein extern produziertes Problem“ handele. Im Großen und Ganzen ginge die Belegschaft den Weg mit. Insgesamt sei man weiter entschlossen auf Wachstumskurs ausgerichtet, insofern bliebe es auch bei den angekündigten Investitionen von rund 450 Millionen Euro in Deutschland und um die 670 Millionen Euro weltweit bis 2027. Eine schlagkräftige Ansage einer Unternehmensgruppe, die 2022 beim Umsatz erstmals die Milliardengrenze geknackt hat.

In einer aktuellen Pressemitteilung aus dem eigenen Hause war gerade erst druckfrisch zu erfahren, dass Stiebel Eltron Teile der Produktions- und Funktionsflächen des bisherigen Continental-Standortes Gifhorn übernimmt. Die Verträge seien bereits unterschrieben. Und zwar, um dort künftig – laut Schulz nach entsprechenden Umbauten vermutlich frühestens ab 2025 – Innenmodule für Wärmepumpen zu produzieren. Ein schrittweiser Kapazitätsausbau verbunden mit der Zielsetzung, möglicherweise qualifizierte Arbeitskräfte, die bisher für Continental gearbeitet haben, für sich zu gewinnen, erklärt Schiefelbein hier.

Nachdem die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) nun endlich auf dem Tisch sei, wenn auch in abgespeckter Form, sei man guter Dinge, dass sich bei Stiebel Eltron die rückläufigen Auftragseingänge wieder erholten. Die Zuversicht, dass es mit dem Wärmepumpenabsatz bald wieder zügig aufwärts gehen könnte, bezieht Schulz dabei laut eigenem Bekunden vor allem aus dem Geschwindigkeitsbonus der kurz vor Weihnachten noch auf den Weg gebrachten neuen Heizungsförderung, indem der Anreiz beschleunigt wird. Demnach soll eine zeitnahe Heizungsmodernisierung zunächst mit 20% der Investitionskosten gefördert werden, bevor sich dieser Fördersatz in den Folgejahren dann wieder degressiv verringert. SHKTacheles hat darüber berichtet.

Als weiterhin fester Bestandteil des Marketingmixes seien nach Darstellung von Schulz gegenüber dieser Redaktion übrigens auch die SHK Essen, die IFH-Intherm und die Get Nord für das laufende Jahr absolut gesetzt. An deren Teilnahme gäbe es genauso wenig Zweifel wie an der für das Unternehmen Stiebel Eltron wichtigen Messe Light + Building 2024.

Eine mitunter doch eher überraschende Nachjustierung des großen Heiztechnikers, der auf seiner letzten Pressekonferenz im Südharz Ende 2023 gegenüber den Fachmedien noch mit keiner Sterbenssilbe mögliche Stellenstreichungen (auch nicht bei Leiharbeitern) angedeutet hatte. Auch ließ man sich hier von den hartnäckigen Gerüchten um eine Stimmungseintrübung nichts anmerken, obwohl Schulz diese im Gespräch mit SHKTacheles aktuell nicht gänzlich von der Hand weist.

(Stefanie Luy)




Carrier schließt Viessmann-Deal ab
Familie will Erlöse reinvestieren

Carrier gab heute bekannt, dass die Übernahme von Viessmann Climate Solutions von der Viessmann Group abgeschlossen wurde.

Die Transaktion sei ein weiterer bedeutender Schritt in der Portfoliotransformation von Carrier. Sie stärke die globale Unternehmensposition als führender Anbieter intelligenter Klima- und Energielösungen.

Durch den Zusammenschluss wird das bestehende Portfolio von Carrier um eine Premiummarke mit einem differenzierten Modell für den Direktkanalvertrieb an Installateure und einen führenden Anbieter erweitert. Maximilian Viessmann tritt ab sofort dem Verwaltungsrat von Carrier bei.

Unternehmerfamilie will hingegen die Erlöse aus dem Zusammenschluss in die Viessmann Group reinvestieren, um Akquisitionen und Co-Investitionen außerhalb der Heizungsbranche zu tätigen.

Thomas Heim, CEO von Viessmann Climate Solutions, leitet Carrier‘s Geschäft für Klimalösungen im Wohn- und Gewerbesegment in Europa, dem Nahen Osten und Afrika. Viessmann Group wird einer der größten Anteilseigner von Carrier.




Weiterer Aufkauf deutscher Anlagenbauer
Aus der Insolvenz gerettet

Konzentrationsprozess bei den großen TGA Firmen geht weiter.

BayWa Haustechnik GmbH übernimmt die insolvente Urlbauer- Gruppe und baut damit seine Präsenz im Allgäu aus. Nach Unternehmensangaben liege die Expertise der Urlbauer-Gruppe vor allem in den Bereichen Bad, Heizung, Sanitär und Photovoltaik. Mit der Übernahme des Traditionsunternehmens wechseln rund 115 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur BayWa.

Der Deal fand zum 1. Dezember 2023 statt.. Damit geht der gesamte Geschäftsbetrieb der Urlbauer Haustechnik GmbH und Co.
KG in Görisried sowie der Urlbauer GmbH in Nesselwang, in der das PV-Geschäft der
Gruppe gebündelt ist, zur BayWa Haustechnik GmbH über. Zudem hat die BayWa AG aus
der Insolvenzmasse die Vermögenswerte der Modulhouse Haustechnik GmbH gekauft. Im
Rahmen des Asset-Deals gehen diese in die bei der BayWa AG aufgehängte Ketziner
Beteiligungs GmbH über. Alle rund 115 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Urlbauer-
Gruppe haben ein Weiterbeschäftigungsangebot der BayWa erhalten.




„Das tiefe Tal der Badausstatter“
Jahresrückblick 2023

SHKTacheles schaut auf 2023 zurück. Ein turbulentes Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Nach zwei zuvor starken Wirtschaftsperioden hielt spätestens ab dem dritten Quartal Katerstimmung Einzug in den Unternehmen. Wärmepumpe, GEG, zunehmend belastende Lagerkosten, eine hohe Stornierungsquote, Sanitär in der Krise, Kurzarbeit, Stellenabbau. Viele Baustellen auf einmal. Dennoch gelten die Haustechniker als robust und dürften auch diese Durststrecke überwinden. Knut Maria Siebrasse wirft einen Blick auf die zurückliegenden zwölf Monate, zieht ein Fazit und hält Ausschau.

 




Stimmung in Bayern trübt sich ein
Installateure sorgen sich um Preise und Auftragsbestand

Die Stimmung unter den bayrischen Installateuren trübt sich ein.

Wie der zuständige Fachverband mitteilt, ist der Geschäftsklimaindex in der Region um 2,7 Punkte zurückgegangen. Der SHK-Geschäftsklimaindex für die bayerische SHK-Branche wird vom Fachverband SHK Bayern basierend auf der eigenen Konjunkturumfrage alle sechs Monate ermittelt. Vor allem die Preisentwicklung und der Auftragsbestand senkt die Stimmung.

Der aktuelle Wert reduzierte sich im Herbst 2023 gegenüber seinem Stand vom Vorjahr auf insgesamt rund 41,2 Punkte. Der Stand des Index im Herbst wird immer mit seinem Stand im Herbst des Vorjahres verglichen. Somit werden die saisonalen Schwankungen aufgefangen.