Und wieder zahlreiche erwähnenswerte Personalien
Liebe SHK-Branche,
Geberit bekommt im Frühjahr einen bemerkenswerten Nachbarn. FOR, die neue eigenständigen Premiummarke aus dem Hause Richter + Frenzel, die ja laut dem Unternehmen gar keine Hausmarke ist, belegt zur IFH in Nürnberg in Halle 7A vis-a-vis zu den Schweizern eine annähernd gleich große Ausstellerfläche. Das jedenfalls gibt der aktuelle Hallenplan der Messe her. R+F lässt sich in der Heimat nicht die Butter vom Brot nehmen. Der GC Gegenpart Vigour dagegen in Halle 7 deutlich kleiner.
Die Beteiligung der Industrie zur IFH insgesamt dem Anschein nach ein wenig großzügiger als in Essen. Das momentane Branchen-Dilemma zeigt sich dennoch auch in Nürnberg sehr deutlich. 37 Anbieter aus dem Genre Bad + Sanitärtechnik präsentieren sich im Frankenland. Im Gegensatz dazu kommen bald dreimal so viel Heiztechniker.
Die Stimmung unter den Haustechnikern, was soll ich schon sagen, weiterhin am Boden. Vertriebsgebiete werden jetzt erweitert. Mehr Arbeit für’s gleiche Geld. Das schmeckt vor allem der jüngeren Generation nicht. Die wollen lieber eine Viertagewoche, davon einen Tag im Homeoffice und so wenig wie möglich auf die Autobahn. In der deutschen Wirtschaft bestätigt sich gerade eine alte Weisheit. Nicht die großen, sondern die schnellen, fleißigen, die Mehrarbeiter machen am Ende das Rennen. Doch bitte ich um Verständnis. Unserer Generation wurde schließlich auch „Null Bock“ vorgeworfen und wir haben am Ende doch den Dreh gekriegt.
Langsam wird es allerdings Zeit für die Millennials. Die Hiobsbotschaften der Wirtschaft schlagen weiter links und rechts ein. Das ifo Institut (Euroconstruct) erwartet im Wohnungsbau für Deutschland einen Rückgang von 35 Prozent. Keine Wohnungen, keine neuen Bäder. Die Badausstatter müssen indes ihre Produktionsstraßen auslasten. Wer übernimmt die Lücke für die GC-Hausmarke Derby, die mit dem Ausscheiden von Duravit entstanden ist? Derzeit wird Villeroy & Boch bei Marktinsidern heiß gehandelt. Das Management wiegelt allerdings strickt ab. Volumenabhängigkeit gilt allgemein nicht als attraktiv. Die Industrie dennoch immer wieder kaufbar und doppelzüngig in dieser Angelegenheit.
Die Heizungsbranche hatte hingegen in dieser Woche ihren großen Auftritt sogar in den Abendnachrichten. Rekordabsatz! Nur die Wärmepumpe erfüllt nicht die Traumvorstellungen der Anbieter. Stattdessen feiern sich die Ölkesselhersteller mit 99 Prozent Zuwachs in 2023. Ungeachtet dessen fluten immer mehr Kompletanbieter den Markt für Wärmepumpen. Neben EON jetzt auch OBI oder die Erdgas Südwest mit Angeboten zur Planung und Installation. Über all das hat SHKTacheles Beiträge verfasst. Durchbrochen wird die Marktberichterstattung weiterhin wöchentlich mit zahlreichen Personalien. Unsere Redaktion weiß bald nicht mehr, diese Flut zu bewältigen.
Überraschend und erwähnenswert vielleicht der neue Job von Michael Herma jetzt als ITGA-Chef in NRW. Herma hatte sich noch als Geschäftsführer des VDZ mit den Verbandsbossen aus dem Handwerk gerieben. Manch einem bulligen Funktionär ist er immer noch ein Dorn im Auge auch wegen manch einem Alleingang wie jüngst im Sauerland via Brandbrief an das Kanzleramt. Jetzt vertritt Herma die großen Anlagenbauer und der ein oder andere Kritiker muss sich mit ihm neu auseinandersetzen, neu arrangieren. Das verspricht Spannung. Mir gefällt das.
Weitere Personalien? Buderus präsentierte mit Niels Lorenz diese Woche ihren Nachfolger für den Vertriebsleiterjob von Stefan Thiel gleich zweites Mal. Thiel jetzt Executive Vice President Sales DACHL, Central and Eastern Europe at Bosch Home Comfort Group. Bosch hatte die Personalien bereits im Dezember kommuniziert. Doppelt hält offenbare besser. Der Niederlassungsleiter und Prokurist Matthias Kern hingegen überraschend nicht mehr für Link (Pfeiffer & May) tätig, bestätigte eine Mitarbeiterin. Die Zukunft Kerns im oder außerhalb des Handelshauses nicht bekannt. Der Manager gefühlt ein halbes Leben lang in verschiedenen Positionen bei P&M tätig. Die Showroom Managerin der SHK Deutschland Sabrina Thies wiederum fängt zum 1. April 2024 bei der Celseo an. Im Norden geht es bei der BME-Tochter wahrlich rund. Das Handelshaus hatte gerade erst ihren strategischen Einkaufsleiter Sven-Ole Haß an die Pietsch Gruppe verloren. Ein Netzwerker mit rund 35 Jahren bei seinem bisherigen Arbeitgeber auf dem Buckel. Haß soll jetzt den Norden für Pietsch vertriebsseitig rocken und dazu die Förder- und Hausmarken der Münsterländer vorantreiben. Womit wir wieder beim Thema wären. Hausmarken, Fördermarken, Premiummarken. Da werden wir noch viel zu Gesicht bekommen. Alles in bester Nachbarschaft, versteht sich.
Meint Ihr
Knut Maria Siebrasse
Herausgeber/Chefredakteur
SHKTacheles