R+F trennt sich vom Chef Erlangen

Michael Landgraf verlässt Richter+Frenzel

Das gab das Unternehmen soeben bekannt. Der bisherige Geschäftsführer der R+F Erlangen GmbH, hat das Unternehmen verlassen. Dieser Schritt sei
nach gemeinsamen Gesprächen in beiderseitigem Einvernehmen geschehen, heißt es.

Die Verantwortung für den Standort Erlangen und die dazugehörigen Häuser wird bis auf Weiteres Dominik Beierlorzer, Geschäftsführer der R+F Nürnberg GmbH, übernehmen.




Badausstatter genervt über jüngste Supermarkt-Kampagne
Graumarkt Marketplaces

Die jüngste Werbeaktion einer Supermarktkette in Sachen Badkeramik sorgt für Aufregung vor allem beim Hersteller selbst. Der fühlt sich als Opfer. Der Wettbewerb mag in der Aktion einen weiteren mutigen Vertriebsschritt sehen.

Der Waschtisch in 60 cm Version für 49,99 Euro sofort lieferbar. Dazu der passende Einhebelmischer für 99,99 Euro und das Wand WC bereits mit dem Vermerk „ausverkauft“ im Angebot deklariert. Das nervt, preislich und in der Aussenwirkung aktuell das Management von Duravit. Die Supermarktkette Lidl aber offeriert ein breites Spektrum an Produktkategorien in ihrem Onlineshop. Darunter eben auch haufenweise Badartikel.

Nicht nur Duravit hat sich damit auseinanderzusetzen. Renova Plan oder Smyle Square von Geberit, Architectura spülrandlos von Villeroy & Boch. Die Markenhersteller sind beliebt im Sortiment der Einzelhändler, auch bei Lidl. Wie sie dort hingelangen, bleibt nach wie vor ein Rätsel. Die Zusammenarbeit mit Onlineshops wie Reuter oder Megabad liegt mittlerweile offen auf dem Tisch. In Sachen Supermarkt aber wehrt sich die Industrie vehement und schiebt die Belieferung nach wie vor auf den Großhandel.

Wenn man eine rechtliche Handhabe hätte, würde man dagegen sofort vorgehen, heißt es hinter den Kulissen. Eine solche Handhabe aber gibt es nicht und ist allein kartellrechtlich sehr bedenklich. So bemüht man aktuell im Fall Lidl, sich den schwarzen Peter gegenseitig zuzuschieben. Der Wettbewerb will in der Aktion vertrieblich einen weiteren mutigen Vorstoß Duravits sehen. Die Schwarzwälder sind hingegen stinksauer. und fühlen sich als Opfer. Duravit mache keine Direktverkäufe oder -lieferungen an Onlineshops von Discountern, wehrt sich das Unternehmen mit folgendem Statement.

„Als Premiumanbieter haben wir diesbezüglich auch keinerlei Interesse. Wir gehen davon aus, dass es sich bei den angebotenen Produkten um Weiterverkäufe von anderen Geschäftspartnern handelt. Immer wieder sind auch die Produkte anderer Marktteilnehmer auf denselben Shops, Marketplaces und Plattformen zu finden, diese Art von „Graumarkt“ ist also weder neu noch unüblich.“




Haustechnik weiter trüb

Nach den konjunkturell starken Jahren 2021 und 2022 schließt das vergangene Jahr 2023 mit einem negativen Geschäftsklima ab. Bereits im 3. Quartal 2023 rutschte das Geschäftsklima im Wirtschaftsbereich Haus- und Gebäudetechnik in den negativen Bereich (-3). Im 4. Quartal sank das Geschäftsklima auf -12.

Die aktuelle Lage stellt sich in den einzelnen Wirtschaftsbereichen unterschiedlich dar. Bei den Industrieunternehmen hat sich das Geschäftsklima seit dem 3. Quartal 2022 sukzessive verschlechtert. Aktuell liegt das Geschäftsklima der Industrieunternehmen bei -29. Bei den Großhändlern kam es im 2. Quartal 2023 zu einer merklichen Absenkung des Geschäftsklimas. Aktuell liegt das Geschäftsklima im Großhandel bei -28 auf einer Skala von -100 bis +100. Das Geschäftsklima der installierenden Unternehmen bleibt dagegen auch im 4. Quartal 2023 im positiven Bereich (+21). Damit bewerten die Fachhandwerksunternehmen die Konjunktur deutlich positiver als die Industrie und der Großhandel. Zwar zeigt sich auch hier seit dem 2. Quartal 2023 eine Abkühlung der Konjunktur. Die installierenden Unternehmen profitieren weiterhin von einem hohen Auftragsvorlauf.




Hinweise auf weitere Entlassungen bei namhaftem Händler
Druckwelle der Marktimplosion wütet unaufhaltsam

Man kann branchenweit fast zusehen, wie Marktdruck und Nervosität steigen. In deren Folge scheint es durch die Reihe der Handelshäuser mittlerweile im Akkord personelle Opfer zu hageln.

Das neue Jahr wirft bedrohliche Schatten voraus: immer mehr Personal, das bei der Haustechnik aus den Sitzen schleudert. Gerade noch war es Pietsch, wo die Zentrifuge angesetzt wurde, um den relativ neugekürten Vertriebsgeschäftsführer zu schassen, wie bereits aktuell in diesem Nachrichtendienst berichtet. Jetzt gerät das Handelshaus Hermann Bach Gerüchten nach erneut in die Schlagzeilen.

SHKTacheles gab anlässlich einer entsprechenden Pressemitteilung schon vor einigen Wochen bekannt, dass Bach sich Ende November 2023 von führenden Mitarbeitern getrennt hat. Erwischt hatte es nicht nur den Niederlassungsleiter in Lippstadt, Andreas Leßmann, und Yusuf Aras, Zweigstellenleiter in Gütersloh, sondern auch Geschäftsführer Torsten Mann, wie diese Redaktion erfuhr. Das Unternehmen erklärt die Personalien mit der „konsequenten Strategieverfolgung zum Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit“ im Zuge eines „vor einiger Zeit eingeleiteten Veränderungsprozesses“. Beim – so heißt es – einvernehmlichen Abgang von Mann hätten verschiedene Ansichten hinsichtlich der Geschwindigkeit und Art des Veränderungsprozesses eine Rolle gespielt.

Bestens informierten Quellen zufolge, könnte hinter der Entlassung von Leßmann indes auch eine trickige Personalrochade stecken. Es wird gemunkelt, Leßmann habe zuvor der in größeren Unternehmen „gefährlichsten Person“, der seinerzeitigen Chefsekretärin, den Stuhl vor die Tür gesetzt. Offenbar den mächtigen Einfluss dieser Stellung unterschätzend, was generell einem „Todesurteil gleichkomme“, so wird über seinen Rauswurf kolportiert.

Jüngsten Hinweisen zufolge seien zwischenzeitlich wohl auch die Pläne mit dem Gütersloher Baustofffachhändler Johannknecht, den die Lippstädter erst Mitte 2022 gekauft hatten, nicht aufgegangen wie erhofft. Bach wollte mit dem Erwerb die Vertriebsregion in Richtung Ostwestfalen, insbesondere das Bielefelder Einzugsgebiet erschließen. Das Projekt habe offenbar nicht funktioniert, Mitarbeitenden sei bereits gekündigt worden, ist derweil aus Insiderkreisen zu hören. Ist dem so, dann wäre damit das einst hoffnungsvolle Investment versenkt.

Auf Nachfrage dieser Redaktion bei Bach klingt die vermeintliche Sachlage erwartungsgemäß etwas anders: „Im Zuge des eingeleiteten Veränderungsprozesses für mehr Wettbewerbsstärke entwickelt sich der Standort in Lippstadt gezielt weiter. Damit einhergehend kam es zu weiteren personellen Veränderungen im Vertriebsbereich sowie im Abholmarkt. Freiwerdende Ressourcen nutzt das Unternehmen, um Arbeitsbereiche neu zu denken und modern auszurichten. Die personellen Veränderungen stehen in keinem Zusammenhang mit dem Standortzusammenschluss in Gütersloh. Im September 2023 wurde der Standort GT-BAUSTOFFE (ehemals Johannknecht) zur Zweigstelle an die Wiedenbrückstraße sowie nach Lippstadt verlagert, welche die Betreuung und Logistik aller GT-BAUSTOFF-Kunden übernahmen“, so justiert die Marketingchefin des Großhändlers nach.

Währenddessen machen Marktkenner bei Bach nicht zuletzt durch deren „fehlenden Unterbau“ empfindliche Schwächen aus: „Die brauchen jetzt Leute, um dieses schwere Jahr zu wuppen, in dem es zur Sache gehen wird“. Die Hermann Bach GmbH und Co. KG unter der Inhaber-Familie Mertens sei für die Zukunft einfach nicht so aufgestellt wie zum Beispiel Pietsch, Elmer oder die GC-Gruppe. Was Bach nach Einschätzung von außen eben auch für eine mögliche Übernahme anfällig macht, wie von dieser Redaktion unlängst bereits angesprochen.

Im Lichte der immensen Druckwelle kann man sich der Vorahnung nicht mehr entziehen: Die Zahl derer, die in Zukunft noch an die frische Luft gesetzt werden, wächst vermutlich unaufhaltsam weiter. Nicht nur bei den Händlern.

(Stefanie Luy)




HBG-Haus: Trennung von Geschäftsführer
Nächster Personalhammer im Handel

Position wird perspektivisch neu besetzt.

In der Vertriebsgeschäftsführung hat Pietsch offenbar kein glückliches Händchen. Nach dem überraschenden Ausscheiden von Andre Kellinghaus hatte das Handelshaus im vergangenen Jahr die Personallücke mit dem branchennahen Manager Robert Untiedt besetzt. Untiedt kam aus dem Werkzeug-Markt und hat seine Wurzeln nicht direkt in der Haustechnik.

Jetzt kommt es nach Informationen dieser Redaktion erneut zur Trennung zwischen Pietsch und seinem Vertriebschef (Vertrieb, Einkauf, Marketing). Das bestätigte bereits ein Sprecher des Unternehmens. Der Grund liegt dem Vernehmen nach erneut in den unterschiedlichen Vorstellungen des Seniors Dr. Michael Pietsch und Untiedt über die Unternehmensführung. Daran war schon Kellinghaus gescheitert, der mittlerweile als Unternehmensberater tätig ist.

Untiedt soll derweil die Geschäftsführer-Position im Vertrieb vorerst weiter ausführen, sich jedoch perspektivisch neu orientieren. Michael Pietsch will hingegen nun seine Kinder ins Unternehmen noch stärker integrieren. Felix Pietsch leitet bereits das Elan-Haus in Wesel. Er gilt als heißer Kandidat für die Nachfolge von Untiedt. Michael Pietsch kommt derweil dann wohl übergangsweise zurück in die operative Führung, um den Wechsel zu begleiten.




Zehners Heizkörper leiden
Vorläufige Zahlen

Zehnder verliert in beiden Geschäftsbereichen

Die Heizkörpersparte von Zehnder verlor im vergangenen Jahr 11 Prozent an Volumen im Vergleich zu 2022. Die Schweizer erzielten bei ihren Wärmeüberträgern einen Jahresumsatz von 321 Mio. Euro, was immer noch 42 Prozent des Gesamtumsatzes der Gruppe entspricht. Das zweite Standbein, die Lüftung, schloss bei Zehnder mit 441,1 Mio. Euro ab, ein Rückgang von 2 Prozent. Wichtige Märkte wie Frankreich, Grossbritannien, Deutschland und Italien hätten deutliche Umsatzrückgänge gezeigt, heißt es. Ebenso das weggefallene Russland-Geschäft.

In der ersten Jahreshälfte 2023 hat sich laut Zehnder die Lage in den Lieferketten verbessert. In der Folge habe das Unternehmen den Abbau des Auftragsbestands im Lüftungssegment den Volumenrückgang bei Radiatoren kompensiert. In der zweiten Jahreshälfte verzeichnete jedoch auch das Lüftungssegment einen Umsatzrückgang.