Vertriebsprofi wechselt überraschend von der Keramik zur Armatur

Ein erfahrener Vertriebsleiter aus den Reihen der bekannten Keramiker wechselt in das Lager der Armaturenhersteller.

Sebastian Dyballa verlässt nach sieben Jahren die VitrA Bad GmbH. Dort war er als Objektmanager für Süddeutschland tätig. Seit November ist Dyballa als Area Sales Manager Project bei Dornbracht in Bayern beschäftigt. Dies geht aus seinem LinkedIn-Profil hervor. Die Gründe für seinen Wechsel sind unklar. Dornbracht, bekannt für Premium-Badarmaturen, wird von Dyballas Vertriebs-Know-how profitieren.

Trotz Krise und Arbeitsplatzabbau bleibt der harte Wettbewerb um erfahrenes Personal. Ob der Wechsel zu Dornbracht sich für Dyballa lohnt, muss sich noch rausstellen. Die Iserlohner wirken derzeit auch eher verloren im hart kämpften Armaturengeschäft.




Grohe vor Come-back? Umsatzsprung in Q2

Ein Plus bei Umsatz und Gewinn – Grohe meldet sich zurück. Ist das die Kehrtwende der Düsseldorfer?

Grohe scheint nach einer langen Durststrecke die Wende geschafft zu haben. Der heute veröffentlichte Halbjahresbericht der LIXIL Group zeigt, dass die deutsche Marke Grohe kräftig zulegen konnte: Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 7 %, während die Kernergebnisse, laut Unternehmensangaben, um beeindruckende 402 % auf 59 Millionen Euro nach oben schossen. Dieser plötzliche Aufschwung könnte das Resultat umfassender struktureller Reformen und strikter Kosteneinsparungen sein, die LIXIL in den letzten Monaten umgesetzt hat.

In Europa profitierte Grohe dabei stark von einer zunehmenden Nachfrage nach Wassertechnologie-Produkten, die offenbar im Zuge der wirtschaftlichen Erholung wieder stärker gefragt sind. Auch die Sparte LIXIL Water Technology (LWT), zu der Grohe gehört, verzeichnete im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2025 ein Umsatzplus von 4,3 % auf 455 Milliarden Yen. Der Konzernumsatz der LIXIL Group insgesamt fiel jedoch mit einem Anstieg von lediglich 1 % auf 739,8 Milliarden Yen verhaltener aus. Zudem führten gestiegene Finanz- und Steuerkosten laut LIXIL-Angaben zu einem Nettoverlust von 3,9 Milliarden Yen.

Während LIXIL optimistisch auf das zweite Halbjahr blickt, bleibt unklar, ob das starke Wachstum von Grohe nachhaltig ist. Die globale Wirtschaftslage birgt Unsicherheiten, und das Management muss weiterhin flexibel auf Kostenentwicklungen und Marktveränderungen reagieren. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Grohe wirklich den Turnaround geschafft hat oder ob der Aufschwung nur ein vorübergehendes Hoch war.




Managementwechsel bei Thermondo

Thermondo verstärkt sich in der Chefetage mit einem Finanzprofi

Der Berliner Heizungsinstallateur Thermondo gibt eine Neuerung im Finanzbereich bekannt: Ab dem 1. November 2024 wird Josef Gatzek als Chief Financial Officer (CFO) die Geschäfte des Unternehmens mitverantworten. Laut einer Unternehmensmitteilung tritt Gatzek an die Stelle von Ildiko Witte, die das Finanzwesen seit Anfang 2023 aufgebaut und kürzlich ihren Rückzug angekündigt hatte. In der Erklärung lobt CEO Felix Plog Wittes Einsatz, betont jedoch keine konkreten Umstände ihres Abgangs.

Gatzek bringt umfangreiche Erfahrung mit, die ihm, eigenen Angaben zufolge, besonders in digital transformierten Unternehmen wie PayPal und Audible zugute kam. Er betont, Thermondo biete die Chance, ein nachhaltiges und profitables Geschäftsmodell zu verwirklichen, und möchte laut eigener Aussage zum „One-Stop-Shop für klimaneutrales Wohnen“ ausbauen.

Der Nachfolger von Witte wird die Aufgabenbereiche Controlling, Accounting, Reporting und Risiko- sowie Vertragsmanagement leiten, so das Unternehmen weiter.




Wechsel im VDS-Vorstand

Unangekündigter   Personalwechsel im VDS. Wilhelm Schuster tritt dem Vorstand bei.

Auf der Mitgliederversammlung der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft e. V. (VDS) vor zwei Tagen in Bonn kam es zu einem unerwarteten Wechsel im Vorstand. Wilhelm Schuster, Geschäftsführer des Fachgroßhandels Richter + Frenzel, tritt die Nachfolge von Dr. Rolf-Eugen König an, der laut VDS auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand ausgeschieden ist. König, ein langjähriges Mitglied des Gremiums, wurde von Thilo Pahl, dem Vorsitzenden des VDS, für sein Engagement gewürdigt.

Bemerkenswert ist, dass der VDS diese Personalien zunächst exklusiv über LinkedIn kommunizierte. Eine Pressemitteilung blieb bislang aus, was in der Branche für Aufmerksamkeit sorgte.




Carrier: Umsatzsprung und strategische Anpassungen

Starke Umsatzsteigerungen und strategische Verkäufe prägen das Bild bei der Viessmann-Mutter Carrier, während der Fokus auf Kernbereiche weiter verstärkt wird.

Carrier Global Corporation hat im dritten Quartal 2024 ein beeindruckendes Umsatzwachstum von 21 % im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet, hauptsächlich durch die Übernahme von Viessmann Climate Solutions. Der Nettoumsatz erreichte 6,0 Milliarden US-Dollar, was einem organischen Anstieg von 4 % entspricht. Laut Unternehmensangaben stieg der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen, während das Segment „Fire & Security“ als nicht fortgeführter Geschäftsbereich ausgewiesen wird, was frühere Prognosen erschwert bewertet werden kann.

Die geografische Entwicklung war unterschiedlich: In Nordamerika zeigte der Bereich Residential HVAC zweistelliges Wachstum, während in Asien ein leichter Rückgang im Wohnbereich zu verzeichnen war, der durch Erfolge im gewerblichen Sektor ausgeglichen wurde. Carrier verzeichnete im Aftermarket-Sektor eine Steigerung von 10 % und konnte die Bestellungen insgesamt um 20 % erhöhen. Das Unternehmen plant, bis Ende des Jahres weitere Geschäftsverkäufe abzuschließen, einschließlich der Veräußerung des Brandschutzgeschäfts, was den Fokus auf den HVAC-Markt verstärken soll.

Die organischen Zahlen würden den Umsatzbeitrag von Viessmann Climate Solutions ausschließen, der nacheinander um 8 % und im Jahresvergleich um rund 25 % zurückging, heißt es außerdem.




Wavin unter Druck im dritten Quartal

Orbia kämpft mit schwacher Nachfrage und sinkenden Umsätzen. Besonders betroffen ist der Bereich Building & Infrastructure mit der Marke Wavin.

Orbia Advance Corporation, ein global führender Anbieter in den Bereichen Polymerlösungen und Infrastrukturtechnik, kämpft weiterhin mit den Auswirkungen schwacher Nachfrage. Im dritten Quartal 2024 sank der Umsatz des Unternehmens um 4 % auf 1,887 Milliarden US-Dollar, was auf schwierige Marktbedingungen in mehreren Geschäftsbereichen zurückzuführen ist. Insbesondere der Bereich „Building & Infrastructure“, zu dem die Marke Wavin gehört, verzeichnete einen deutlichen Rückgang.

Laut Unternehmensangaben fiel der Umsatz in der Sparte „Building & Infrastructure“ um 9 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der operative Gewinn dieser Sparte ging um 16 % auf 41 Millionen US-Dollar zurück. Wavin, eine der Kernmarken in diesem Bereich, spielt dabei eine Schlüsselrolle, da die „Building & Infrastructure“-Sparte insgesamt 32,3 % des Gesamtumsatzes von Orbia ausmacht. In Lateinamerika belasteten hohe Zinsen und politische Unsicherheiten die Nachfrage, was zu Verzögerungen bei Investitionen führte.

Auch im Halbjahresvergleich sind die Zahlen rückläufig: Der Gesamtumsatz für das erste Halbjahr 2024 sank um 11 % auf 5,726 Milliarden US-Dollar. Das EBITDA fiel im gleichen Zeitraum um 29 % auf 875 Millionen US-Dollar. Trotz dieser Schwierigkeiten gelang es Orbia, die EBITDA-Marge im Bereich „Building & Infrastructure“ leicht zu verbessern. Das Unternehmen führt dies auf Effizienzmaßnahmen und Optimierungen im Produktionsbereich zurück, die die Kosten senken und die Margen stabilisieren sollen.

Orbia bleibt trotz der Herausforderungen optimistisch und plant, durch gezielte Investitionen sowie eine strikte Kostendisziplin seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Eine genauere Einschätzung der künftigen Marktbedingungen und strategischen Schritte wird bei der bevorstehenden Analystenkonferenz erwartet, bei der Orbia seine weiteren Pläne für das Jahr vorstellen wird.