Inmitten von Personalwechseln und strategischen Neuausrichtungen kämpft Kludi gegen interne und externe Stürme. Wie wird das Unternehmen unter Kapitän Hotop diese Turbulenzen meistern?
Seit der Übernahme durch RAK Ceramics im Jahr 2022 befindet sich Kludi, ein traditionsreicher deutscher Hersteller von Sanitärarmaturen, in einer Phase des radikalen Wandels. Unter der Leitung von Harald Hotop zielt die Transformation darauf ab, das Unternehmen von einem spezialisierten Hersteller zu einem umfassenden Anbieter für Badezimmerlösungen zu entwickeln. Diese strategische Neuausrichtung umfasst eine Überarbeitung der Vertriebsstrategien und Produktlinien.
Jedoch ist das Unternehmen mit erheblichen internen Spannungen konfrontiert. Ein kürzlich von SHK-Tacheles veröffentlichter Artikel zeigt, dass der Duschabtrenner Hüppe Mindy Hermanns, eine ehemalige Vertriebskraft von Kludi, abgeworben hat. Dies verdeutlicht die Schwierigkeiten von Kludi, Schlüsselpersonal während einer umfassenden Umstrukturierung des Vertriebs zu halten.
Die Rekrutierung neuer Talente wie Niklas Kreutz, zuvor tätig bei Hansa und Dornbracht, ist Teil der Bemühungen, das Unternehmen trotz eines schwierigen Marktumfelds mit branchenweiten Umsatzrückgängen von zum Teil über 20 Prozent und verstärktem Wettbewerb zu festigen. Diese Personalwechsel und strategischen Überholungen, dokumentiert am 16. April 2024, sind integraler Bestandteil der Bemühungen, auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren.
Die interne Dynamik bei Kludi ist allerdings derzeit mitgeprägt von Widerständen, offenbar vor allem von langjährigen Mitarbeitern. Einige Führungskräfte würden sich gegen die neuen kostengetriebenen Strategien zur Wehr setzen, was sich in langen Krankheitsausfällen und einer generellen Antihaltung manifestiere, konsterniert Hotop dieser Redaktion. Enttäuschte Mitarbeiter nutzen derweil die Medien zunehmend, um ihre Bedenken auszudrücken und Druck auf das Management auszuüben, eine Vorgehensweise, die darauf abzielt, Veränderungen zu erzwingen und Unterstützung für ihre Anliegen zu mobilisieren. So auch im Falle Kludi nicht zum ersten Mal. Die Hinweisgeber beklagen eine aus ihrer Sicht Überlastung des neuen Managements und erwähnen Entlassungen der etablierten Vertriebsmannschaft.
Trotz der schwierigen Gemengelage bleibt Harald Hotop jedoch zuversichtlich. Sein Ansatz der offenen und transparenten Kommunikation hat bereits in der Vergangenheit dazu beigetragen, das Vertrauen seiner Teams zu stärken. Er ist entschlossen, eine Unternehmenskultur zu fördern, die die neuen strategischen Ziele unterstützt und gleichzeitig auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter eingeht.
Die strategischen Initiativen im Bereich E-Commerce zeigen Hotops Engagement für eine bedachte Expansion in neue Vertriebskanäle, die den stationären Handel nicht benachteiligt. An einem kritischen Punkt seiner Geschichte muss Kludi sowohl die internen Herausforderungen bewältigen als auch auf einem hart umkämpften Markt bestehen. Die nächsten Monate werden zeigen, ob die eingeleiteten Maßnahmen erfolgreich sind oder ob weitere Probleme auf das Unternehmen zukommen.
Text: SHKTacheles mit Unterstützung durch KI