Kleine Schritte aus der Krise: Wie sich die SHK-Branche im 2. Quartal 2024 langsam erholt

Die neuesten Zahlen zur Konjunktur der Haus- und Gebäudetechnik zeigen erste positive Tendenzen. Während einige Sektoren noch schwächeln, gibt es Hoffnungsschimmer in anderen Bereichen. Lesen Sie weiter, um mehr über die aktuelle Lage und die Herausforderungen der Branche zu erfahren.

Im zweiten Quartal 2024 zeichnet sich eine leichte Erholung im Geschäftsklima der Haus- und Gebäudetechnik ab, wie eine aktuelle Pressemitteilung vom 24. Juli 2024 berichtet. Trotz dieser positiven Signale bleibt das Geschäftsklima hinter den Jahren 2021 und 2022 zurück. Es wird jedoch betont, dass die Stimmung in der SHK-Branche (Sanitär, Heizung, Klima) besser ist als in der gewerblichen Wirtschaft insgesamt.

Ein genauerer Blick auf die verschiedenen Vertriebsstufen und Produktbereiche offenbart erhebliche Unterschiede. Industrieunternehmen verzeichnen eine deutliche Verbesserung und erreichen nach drei negativen Quartalen wieder einen positiven Index von +3 Punkten, eine Steigerung um 18 Punkte im Vergleich zum ersten Quartal 2024. Dies deutet auf eine vorsichtige Rückkehr des Vertrauens in die wirtschaftliche Entwicklung hin.

Im Gegensatz dazu kämpft der Großhandel mit einer weiteren Verschlechterung der Lage. Das Geschäftsklima fiel um 8 Punkte auf -35. Dies deutet auf tiefgreifende Probleme hin, die in dieser Vertriebsstufe überwunden werden müssen. Installierende Unternehmen hingegen halten sich trotz eines leichten Rückgangs weiterhin im positiven Bereich mit +16 Punkten, was auf eine stabile Nachfrage nach Installationsdienstleistungen hinweist.

Innerhalb der Produktbereiche sind die Unterschiede ebenfalls markant. Der Heizungssektor leidet unter einem anhaltenden Negativtrend, der sich im zweiten Quartal mit einem Geschäftsklima von -13 fortsetzt. Dagegen zeigt der Sanitärbereich Anzeichen einer Erholung. Das Geschäftsklima hat sich hier auf +/-0 verbessert, was nach den Rückgängen der vergangenen Quartale ein Hoffnungsschimmer ist. Auch der Bereich Lüftung/Klima verzeichnet eine leichte Verbesserung um 4 Punkte, erreicht jedoch noch nicht das positive Terrain.

Jens J. Wischmann, Geschäftsführer von VdZ und VDS, äußerte sich dazu: „Die Konjunkturbelebung im Sanitärbereich ist ein wichtiges Signal für die gesamte Branche. Nach schwierigen Monaten zeichnet sich hier hoffentlich eine Trendwende ab und lange aufgeschobene Sanierungsvorhaben im Bad sollten nun umgesetzt werden.“ Diese Aussage unterstreicht die Bedeutung der bevorstehenden Monate für die Branche. Doch auch Wischmann sieht die Herausforderungen, besonders im Heizungsbereich: „Die Investitionszurückhaltung der Verbraucher hält leider an. Um eine Trendwende in der gesamten Branche zu erreichen, muss der Knoten auch für energetische Sanierung und Modernisierung endlich platzen.“

Während die Förderung stimmt und die Kapazitäten vorhanden sind, bleibt die Überzeugung der Verbraucher von den Vorteilen moderner Heiztechnik ein kritischer Punkt. Nur durch eine breite Akzeptanz und den daraus resultierenden Investitionen kann die Wärmewende erfolgreich gestaltet werden.

Insgesamt bleibt die Lage der SHK-Branche herausfordernd, doch erste positive Entwicklungen geben Anlass zur Hoffnung. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Erholung nachhaltig ist und ob die Branche die Hürden, insbesondere im Heizungssektor, überwinden kann.




Überraschende Quartalszahlen: Pentair trotzt globalen Herausforderungen

Pentair meldet im zweiten Quartal 2024 unerwartet starke Ergebnisse. Hinter den beeindruckenden Zahlen stecken jedoch auch Risiken und Herausforderungen.

Pentair, ein führender Anbieter von Wasserlösungen, verzeichnete im zweiten Quartal 2024 einen Umsatzanstieg von 2 % auf 1,1 Milliarden Dollar. Laut Unternehmensangaben stieg das Betriebsergebnis um 19 % auf 248 Millionen Dollar, was einer Umsatzrendite von 22,6 % entspricht.

CEO John L. Stauch führte die positiven Ergebnisse auf Produktivitätssteigerungen und die 80/20-Analyse zurück. Besonders das Pool-Segment zeigte mit einem Umsatzplus von 17 % starke Zuwächse. Dagegen sanken die Umsätze in den Bereichen Flow und Water Solutions um 4 % bzw. 8 %.

Pentair erhöhte den freien Cashflow auf 539 Millionen Dollar, was Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen ermöglichte. Kritiker weisen jedoch auf die Risiken durch makroökonomische Unsicherheiten und den Rückgang in wichtigen Segmenten hin. Zudem bleibt abzuwarten, ob die Konzentration auf kurzfristige finanzielle Maßnahmen langfristig vorteilhaft ist.

Pentair aktualisierte seine EPS-Prognose für 2024 auf 3,81 Dollar. Trotz positiver Signale bleibt die Zukunft aufgrund globaler Unsicherheiten ungewiss.




Nächste Immobilien-Insolvenz

Die Krise in der Bau- und Immobilienbranche fordert ein weiteres Opfer. Ein bekannter Spezialist für Büroimmobilien musste Insolvenz anmelden.

Die turbulente Immobilienbranche hat einen weiteren prominenten Namen auf die Liste der Insolvenzen gesetzt: Die Preos Global Office Real Estate & Technology AG, ein führendes Unternehmen im Büroimmobiliensektor, hat am 18. Juli Insolvenz angemeldet. Wie das Amtsgericht Leipzig mitteilte, wurde Rechtsanwalt Dr. h.c. Rainer Bähr von der Kanzlei hww hermann wienberg wilhelm zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt. Diese Entscheidung folgt auf einen Eigenantrag des Unternehmens.

Die Preos AG, ein Teil der Preos Gruppe, fungiert als Finanzholding ohne eigenes operatives Geschäft, hält jedoch zahlreiche Beteiligungen. Hintergrund des Insolvenzantrages ist die anhaltende negative Entwicklung auf dem gewerblichen Immobilienmarkt seit 2022. Zudem scheiterte die Restrukturierung einer 2019 emittierten Wandelanleihe, wie aus Unternehmensangaben hervorgeht.

Rainer Bähr, der schon im März zum vorläufigen Insolvenzverwalter des Centurion Towers in Frankfurt ernannt wurde, verschafft sich nun einen Überblick über die wirtschaftliche und rechtliche Struktur der Preos AG. Sein Team ergreift alle notwendigen Sicherungsmaßnahmen, um die Interessen der Gläubiger zu wahren, berichtet das Handelsblatt.

Die Immobilienbranche kämpft derzeit mit den Folgen der Zinswende, steigenden Materialkosten und teurem Bauland. Diese Faktoren erschweren die Finanzierung von Immobilienprojekten erheblich. Die Preos AG, die mehrere Immobilien in Frankfurt besitzt, musste sich diesen Realitäten beugen und Insolvenz anmelden, wie Merkur.de berichtet.

Die Insolvenz wirft ein Licht auf die anhaltenden Probleme in der Branche. Steigende Zinsen und Kosten haben bereits mehrere Unternehmen in die Knie gezwungen. Die Zukunft für Preos AG und ihre Gläubiger bleibt ungewiss, während der Insolvenzverwalter die nächsten Schritte plant.

Rainer Bähr und seine Kanzlei hww sind in der Branche keine Unbekannten. Mit mehreren hundert Mitarbeitern an über 20 Standorten in Deutschland hat hww bereits zahlreiche namhafte Insolvenzverfahren betreut, darunter Holzmann, Karmann und die Thomas Cook Gruppe, wie auf der Website von hww zu lesen ist. Bähr selbst verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung als Insolvenzverwalter und wird in renommierten Publikationen wie der WirtschaftsWoche und dem Handelsblatt als führender Anwalt im Insolvenz- und Sanierungsrecht geführt.

 




Rekordquartal in der Kälte- und Lüftungsbranche

Im zweiten Quartal hat ein führender Anbieter in der Kälte- und Lüftungstechnik beeindruckende Ergebnisse erzielt.

Im zweiten Quartal verzeichnete Beijer Ref, ein führender Anbieter in der Kälte- und Lüftungstechnik, nach eigenen Angaben das beste Quartal seiner Geschichte. Der Gesamtumsatz der Gruppe stieg auf 9.681 Millionen SEK, was einem Plus von 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der CEO, Christopher Norbye, betont die positiven Entwicklungen trotz saisonaler Herausforderungen.

Sowohl das EBITA als auch die EBITA-Marge entwickelten sich gut, mit Ergebnissen von 1.148 Millionen SEK (entspricht einer Steigerung von 13 Prozent) bzw. 11,9 Prozent.

Besonders bemerkenswert ist der positive operative Cashflow von 354 Millionen SEK, trotz negativer saisonaler Effekte und kontrollierter Lagerbestände. Ein Zeichen für eine robuste finanzielle Gesundheit.

Im Laufe des Quartals akquirierte Beijer Ref das nordamerikanische Unternehmen Young Supply sowie Cool4U in Ungarn. Diese Zukäufe sollen die Marktposition stärken und Synergien schaffen. Young Supply ist in der gewerblichen Kühlung tätig, während Cool4U sowohl Wohn- als auch Gewerbeprojekte bedient.

Die eigenen Marken Sinclair, Erfinder und Freddox meldeten zweistelliges Wachstum, besonders in EMEA und APAC. Der OEM-Sektor zeigte ebenfalls Stärke, angetrieben durch Projekte in EMEA und den ersten Auftrag in Nordamerika für transkritische CO2-Systeme.

Neben den finanziellen Erfolgen expandierte Beijer Ref sein Online-Geschäft in den USA und setzt auf KI-Lösungen, um Effizienzgewinne zu erzielen.




Heinz Werner Schmidt übernimmt nächsten Verbandsposten

Interessante Personalie im Fachverband. Heinz Werner Schmidt übernimmt eine zentrale Rolle in der Elektro- und Digitalindustrie.

Heinz-Werner Schmidt, Geschäftsführer bei Stiebel Eltron, wurde zum Vorsitzenden des Fachverbandes Elektro-Hauswärmetechnik im Verband der Elektro- und Digitalindustrie ZVEI e. V. gewählt, wie das Unternehmen heute mitteilte.

Schmidt, bekannt für seine Affinität zu Verbandsarbeit, übernimmt nicht nur eine zentrale Rolle im Fachverband, sondern wird auch Teil des ZVEI-Vorstandes – dem Sprachrohr der deutschen Elektro- und Digitalindustrie. „Ich sehe hier wertvolle Anknüpfungspunkte und freue mich auf die Arbeit,“ äußerte sich Schmidt laut Unternehmensangaben.

Der ZVEI, der über 1.100 Mitgliedsunternehmen vertritt und rund 908.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt, betont die Bedeutung des Meinungsaustauschs und des gemeinsamen Auftretens im politischen Diskurs. Dies mache laut Schmidt die Arbeit des ZVEI besonders wertvoll für die Branche.

Stiebel Eltron, Anbieter von Wärmepumpen in der Heizungsbranche, durchlebt gerade herausfordernde Zeiten mit einer bedrohlichen Absatzkise geprägt von Kurzarbeit und Massenentlassungen. Die Verbindung von Haustechnik und Elektrotechnik wird auch deshalb immer wichtiger, da beide Bereiche die Notwendigkeit und Potenziale einer engen Zusammenarbeit zunehmend erkennen. Schmidt, seit 2023 CSO bei Stiebel Eltron, hat bereits umfangreiche Erfahrung in der Verbandsarbeit gesammelt, unter anderem im Vorstand des Wärmepumpen-Verbandes BWP.




Expansion in der Gebäudeautomation: Bosch plant Übernahme

Eine bevorstehende Übernahme bringt Bewegung in die Gebäudetechnikbranche. Welche Firma Bosch Building Technologies im Blick hat, erfahren Sie hier.

Bosch Building Technologies hat am 18. Juli 2024 die geplante Übernahme der DMS Digitale Mess- und Steuerungssysteme AG aus Ettlingen angekündigt. Die Übernahme steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Kartellbehörden; über den Kaufpreis wurde nichts bekannt gegeben.

Die DMS AG, ein Anbieter von Gebäude-, Industrie-, Prozess- und Raumautomation, soll das Portfolio von Bosch erweitern und deren Position im Markt stärken. Bereits 2019 und 2022 hatte Bosch ähnliche Akquisitionen getätigt. 2023 verzeichnete das Unternehmen in Deutschland ein Wachstum von 25 Prozent im Bereich Gebäudeautomation.

DMS AG bringt jahrzehntelange Erfahrung in der Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik mit. Die Technologien des Unternehmens kommen in verschiedenen industriellen Anwendungen zum Einsatz und sollen Bosch helfen, Komplettlösungen für die Großindustrie anzubieten.