Im Fokus von Übernahmegelüsten
Purmos Marge steigt

Purmo trotzt nach eigenen Angaben dem schwachen Markt und investiert massiv in die Zukunft. Das Unternehmen befindet sich inmitten einer Bieterschlacht. Welche Pläne verfolgt Purmo?

Die Purmo Group hat ihren Halbjahresfinanzbericht für Januar bis Juni 2024 veröffentlicht und damit die Ergebnisse eines herausfordernden Zeitraums präsentiert. Trotz eines Umsatzrückgangs von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hat das Unternehmen eine bemerkenswerte Verbesserung seiner bereinigten EBITDA-Marge verzeichnet. Diese stieg auf 12,6 Prozent, obwohl die Marktbedingungen nach wie vor schwierig sind.

Laut der Medienmitteilung vom 17. Juli 2024 sank der Nettoumsatz des Unternehmens im ersten Halbjahr auf 359,4 Millionen Euro, während das bereinigte EBITDA um 5 Prozent auf 45,3 Millionen Euro fiel. Besonders betroffen war der Geschäftsbereich Climate Product & Systems, dessen Umsatz um 7 Prozent auf 291,1 Millionen Euro zurückging. Der Bereich Climate Solutions verzeichnete sogar einen Rückgang von 12 Prozent und erreichte nur noch 68,8 Millionen Euro (Quelle: Purmo Group).

Die Unternehmensführung sieht dennoch positiv in die Zukunft. Laut CEO John Peter Leesi und CFO Jan-Elof Cavander zeigte das interne Programm „Accelerate PG“ deutliche Fortschritte und erzielte eine kumulative Verbesserung der EBITDA-Run-Rate von 42,3 Millionen Euro. Dies spiegelt sich in Maßnahmen wie der Verlagerung der Produktion von Hull nach Gateshead und den damit verbundenen Kosteneinsparungen wider. Zudem wurden Wachstumsinitiativen gestartet, die bis Ende 2025 zusätzliche Verbesserungen von 15 Millionen Euro anstreben (Quelle: Purmo Group, 17. Juli 2024).

Das Unternehmen steht derzeit im Fokus von Übernahmeangeboten. Project Grand Bidco (UK) Limited und Haier Europe Appliances Holding B.V. haben beide ihre Gebote für die Purmo Group angepasst. Während Bidco auf regulatorische Genehmigungen verzichtet hat, bietet Haier Europe nun 13,68 Euro pro C- und F-Aktie, die in eine C-Aktie umgewandelt werden können. Diese Entwicklungen könnten den Kurs der Purmo Group in den kommenden Monaten stark beeinflussen (Quelle: Purmo Group, 14. und 15. Juli 2024).

Für das Gesamtjahr 2024 erwartet die Purmo Group ein bereinigtes EBITDA auf dem Niveau von 2023 oder höher, trotz der bestehenden Unsicherheiten durch geopolitische Risiken und Marktvolatilitäten. Die Unternehmensleitung setzt weiterhin auf das Programm „Accelerate PG“ und sieht erste positive Anzeichen einer Markterholung in einigen Regionen (Quelle: Purmo Group, 17. Juli 2024).

 




Zehnder expandiert in Spanien
Übernahme

Zehnder hat sich durch die Übernahme eines bedeutenden Mitbewerbers im südeuropäischen Raum verstärkt.

Die Zehnder Group hat den Erwerb des Unternehmens Siber abgeschlossen. Das gaben die Schweizer jetzt bekannt. Die Transaktion wurde am 3. Juli 2024 angekündigt.

Mit einem Kaufpreis von etwa 86 Millionen Euro erwarb Zehnder ein Unternehmen, das in Spanien und Portugal führend im Bereich Wohnraumlüftungen für neugebaute Mehrfamilienhäuser ist. Diese Akquisition eröffnet neue Möglichkeiten in einem wachsenden Marktsegment, das laut Zehnder Group weiteres Potenzial verspricht. Siber, mit einem erwarteten Umsatz von rund 37 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2024, ergänzt das bestehende Portfolio von Zehnder. Für die Finanzierung der Transaktion wurden bestehende Kreditlinien und liquide Mittel genutzt.




CEO verlässt Dornbracht
Update

CEO Stefan Gesing verlässt überraschend den Iserlohner Armaturenhersteller Dornbracht zum 8. Juli 2024 in gegenseitigem Einvernehmen.

Der Armaturenhersteller Dornbracht aus Iserlohn kündigt einen bedeutenden Führungswechsel an. Stefan Gesing, CEO seit September 2020, verlässt das Unternehmen zum 8. Juli 2024 in gegenseitigem Einvernehmen, wie das Unternehmen heute überraschend mitteilte. Diese Entscheidung fiel nach intensiven Beratungen zwischen Aufsichtsrat und Vorstand über die zukünftige strategische Ausrichtung, heißt es in einer Medienmitteilung. Offenbar konnten sich die Protagonisten nicht einigen. Nun also die Trennung vom früheren Grohe-Manager.

Gesing hatte die Leitung von Dornbracht im September 2020 übernommen, als die TRM Beteiligungsgesellschaft mbH aus Dortmund als strategischer Investor einstieg. Unter seiner Führung durchlief das Unternehmen ein umfassendes Transformationsprogramm, das Dornbracht half, seine Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Markt zu stärken.

Laut Unternehmensangaben hat Dornbracht in den letzten vier Jahren, trotz eines schwierigen Marktumfelds, wesentliche Fortschritte erzielt. Aufsichtsrat und Vorstand sehen die Modernisierung als abgeschlossen und das Unternehmen bereit für die nächste Phase der Internationalisierung und des Markenaufbaus.

Für den Moment übernimmt Caroline Schmitt, seit Mai Vorständin für Marketing und Vertrieb, die Führung. Sie soll Dornbracht mit ihren Erfahrungen aus internationalen Unternehmen in die Zukunft führen. Parallel dazu läuft die Suche nach einer geeigneten Verstärkung im Vorstand.

 




Detering geht weiter in Mutter auf

Detering ändert seinen Namen und schließt sich dem größeren Netzwerk an.

Die Friedrich Detering GmbH hat ihren Namen in SHK Handels GmbH geändert. Das Amtsgericht bestätigte die Umbenennung am 21. Juni 2024 (laut Handelsregister). Künftig wird das Unternehmen unter der Marke SHK | DETERING am Markt auftreten.

Bis Oktober sollen auch die zur Detering-Gruppe gehörenden Unternehmen W. Tebbenjohanns Nachf. GmbH und F. Rodenburg GmbH mit der SHK Handels GmbH verschmolzen werden. Danach firmieren sie ebenfalls unter SHK | DETERING. Diese Umbenennung und Fusion verdeutlichen die Zugehörigkeit zur SHK DEUTSCHLAND, zu der auch SHK | BERGMANN & FRANZ und die Paulsen-Gruppe gehören, so das Unternehmen in einer Medienmitteilung.

Langfristig ist auch für die Paulsen-Gruppe eine Umbenennung und Fusion geplant. Sie wird künftig unter der Marke SHK | PAULSEN auftreten. Mit dieser einheitlichen Markenstrategie will SHK Deutschland ihre Marktpräsenz stärken und eine klare Unternehmensidentität schaffen.

Die Detering-Gruppe, bestehend aus Detering, Tebbenjohanns und Rodenburg, ist ein etablierter norddeutscher Großhändler. Seit 2021 gehört sie zur europaweit agierenden BME-Gruppe und repräsentiert unter dem Dach von SHK Deutschland neben SHK | BERGMANN & FRANZ und der Paulsen-Gruppe das deutsche Großhandelsgeschäft in den Bereichen Sanitär, Heizung, Fliesen, Klima & Lüftung, Installation und Werkzeug.

Die Detering-Gruppe betreibt zahlreiche Abholstandorte und BÄDERWELTEN in Niedersachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen und ist fest in der Region verankert.




Branchen-Krise: Holter schließt überraschend Standort in Bayern

Holter schließt seinen Standort in Amberg zum Jahresende

Der Sanitär- und Heizungsgroßhändler HOLTER hat bekanntgegeben, dass der Standort in Amberg zum 31. Dezember 2024 geschlossen wird. Diese Entscheidung ist Teil einer strategischen Neuausrichtung des Unternehmens in Bayern, die durch die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung notwendig wurde.

Das Unternehmen betont, dass die Schließung eine notwendige Maßnahme ist, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und sich den veränderten Marktbedingungen anzupassen.

HOLTER verlagert indes seine Aktivitäten und fokussiert künftig auf den Südosten Bayerns. Laut Unternehmensangaben wird die Mein HOLTER Bad Ausstellung sowie das HOLTER Abholzentrum in Amberg zum 31. Dezember 2024 geschlossen. Der Fokus liegt nun auf den Standorten Obertraubling und Passau. „Durch die Bündelung unserer Ressourcen im Südosten Bayerns können wir unsere Abläufe optimieren und die Effizienz steigern,“ erklärt Markus Steinbrecher, Geschäftsführer von HOLTER.




Knaller im Handel: Geschäftsführer schmeißt die Brocken hin
Update

Es bleibt ungemütlich auch im Handel. Aktuell kommt es zu einer überraschenden personellen Trennung bei einem HBG-Haus. Der Geschäftsführer will nicht mehr.

Nach Informationen dieser Redaktion trennen sich das Ahausener Handelshaus Pietsch und der Geschäftsführer von Thiele & Fendel, Henning Lohmann. Lohmann stand in Bremen rund 13 Jahre unter Vertrag, davon sieben als Geschäftsführer. Der Hanseate hatte einst Thiele & Fendel in die Pietsch-Gruppe geführt. Jetzt gab es offenbar zu große Meinungsverschiedenheiten zwischen Lohmann und Dr. Michael Pietsch über den zukünftigen Weg von Thiele & Fendel. Lohmann jedenfalls hat gekündigt ohne doppelten Boden, bestätigt auch ein Sprecher des Unternehmens. Thiele & Fendel ist seit 2019 eine 100-prozentige Tochter von Pietsch.

„Für den Job gibt es noch keine dauerhafte Nachbesetzung. Wir werden dies vorerst interimsweise abdecken. Mit der Führungsmannschaft auf zweiter Ebene gibt es keinen zeitlichen Druck für eine sofortige dauerhafte Nachbesetzung“, heißt in Ahaus.