Carrier wächst dank Viessmann

Carrier meldet beeindruckende Quartalszahlen und zeigt, wie die Übernahme von Viessmann die Geschäftsdynamik beeinflusst.

Carrier, weltweit führendes Unternehmen im Bereich Klima- und Energielösungen, hat durch die Übernahme von Viessmann Climate Solutions eine bedeutende Veränderung erlebt. Laut einer Unternehmensmitteilung vom 25. Juli 2024 stiegen die Nettoumsätze im zweiten Quartal um 12 % auf 6,7 Milliarden USD, wobei die Übernahme von Viessmann maßgeblich zum Anstieg beitrug. Trotz dieser beeindruckenden Zahlen bleibt das organische Wachstum mit nur 2 % verhalten.

Der Gewinn des Unternehmens stieg aufgrund des Verkaufs von Access Solutions um über 650 %, was die Nachhaltigkeit dieses Wachstums in Frage stellt. CEO David Gitlin betonte die strategische Bedeutung der Akquisition von Viessmann, die trotz eines Rückgangs der Solarsparte um fast 30 % einen erheblichen Beitrag leistete.

Während der nordamerikanische HVAC-Bereich solide wächst, verzeichnet Asien, insbesondere China, Rückgänge. Diese regionalen Unterschiede zeigen die Herausforderungen, denen Carrier in verschiedenen Märkten gegenübersteht.

Carrier plant Aktienrückkäufe im Wert von 1 Milliarde USD im zweiten Halbjahr, unterstützt durch die Reduktion von Nettoverbindlichkeiten um 5 Milliarden USD, die größtenteils durch Verkäufe erzielt wurden. Die langfristige Stabilität hängt von der erfolgreichen Integration von Viessmann und dem Erreichen organischen Wachstums ab.




Neuer Vertriebsleiter übernimmt süddeutschen Markt bei Gampper

Ein traditionsreiches Unternehmen stärkt seine Marktpräsenz in Süddeutschland durch eine erfahrene Führungskraft.

Das Traditionsunternehmen Gampper aus Alsenz in der Pfalz, seit über 120 Jahren mit „Made in Germany“-Produkten erfolgreich, verstärkt seine Vertriebsstrategie in Süddeutschland. Laut einer Unternehmensmitteilung übernimmt Jürgen Wangler (58) die Leitung des Vertriebs in Baden-Württemberg und Bayern. Wangler bringt mehr als 30 Jahre Erfahrung im Vertrieb von Heiz- und Wärmesystemen mit, was Gampper helfen soll, seine Position im Markt zu stärken.

Gampper, das zur AFRISO-Gruppe gehört, vertreibt moderne Armaturen für Heizen und Kühlen. Dazu gehören Zwei-, Drei- und Sechs-Wege-Regelarmaturen sowie Heizkörper-Rücklaufverschraubungen und Strang- und Absperrarmaturen. Während der Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz über Fachhändler erfolgt, nutzt Gampper im Ausland Vertriebspartner oder AFRISO-Niederlassungen.

Die Unternehmensleitung betont Wanglers tiefes Verständnis für die Anforderungen des Fachhandwerks und Großhandels. Kritisch betrachtet bleibt jedoch abzuwarten, wie er diese Kenntnisse in einem sich schnell wandelnden Markt umsetzen wird. Branchenexperten weisen darauf hin, dass kontinuierliche Anpassung und Innovation entscheidend sind. Die kommenden Monate werden zeigen, ob Wangler Gampper den erhofften Vorteil verschaffen kann.




Wavin und die Herausforderungen im Bauwesen

Die jüngsten Zahlen aus dem zweiten Quartal 2024 werfen ein komplexes Bild auf die Performance von Wavin. Ein tieferer Blick zeigt, wo die Stärken und Schwächen liegen.

In der neuesten Pressemitteilung von Orbia, dem Mutterkonzern von Wavin, wurden die Ergebnisse für das zweite Quartal 2024 veröffentlicht. Wavin, ein führender Anbieter im Bereich Wasserversorgung und Haustechnik, gehört zur Sparte Building and Infrastructure, die für 32% des Gesamtumsatzes verantwortlich ist. Die Zahlen werfen ein gemischtes Bild auf die Leistung dieses Segments.

Die Sparte Building and Infrastructure, zu der Wavin gehört, verzeichnete im zweiten Quartal 2024 einen Umsatz von 665 Millionen US-Dollar, was einen Rückgang von 5% gegenüber den 698 Millionen US-Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres darstellt. Das operative Ergebnis blieb mit 42 Millionen US-Dollar stabil, während der EBITDA um 4% auf 78 Millionen US-Dollar anstieg.

Wavin sieht sich in Europa derzeit einer herausfordernden Performance ausgesetzt. Die Nachfrage nach Bauprodukten gilt zwar insgesamt als stabil, reicht jedoch nicht aus, um gestiegene Produktionskosten vollständig auszugleichen. Insbesondere volatile Märkte und politische Unsicherheiten wirken sich negativ auf das Geschäftsklima aus. Trotz dieser Herausforderungen betont das Unternehmen seine Bemühungen, durch Innovationen und strategische Partnerschaften seine Marktposition zu stärken.

Orbia als Ganzes konnte im zweiten Quartal eine leichte Umsatzsteigerung verbuchen, doch bleibt die Performance von Wavin ein kritischer Punkt. Kritiker hinterfragen, ob Unternehmen wie Wavin ausreichend auf die aktuellen Herausforderungen reagieren. Die Abhängigkeit von traditionellen Märkten und die langsame Integration neuer Technologien könnten langfristig zum Problem werden. Experten empfehlen eine stärkere Fokussierung auf nachhaltige Lösungen und die digitale Transformation, um wettbewerbsfähig zu bleiben.




Kleine Schritte aus der Krise: Wie sich die SHK-Branche im 2. Quartal 2024 langsam erholt

Die neuesten Zahlen zur Konjunktur der Haus- und Gebäudetechnik zeigen erste positive Tendenzen. Während einige Sektoren noch schwächeln, gibt es Hoffnungsschimmer in anderen Bereichen. Lesen Sie weiter, um mehr über die aktuelle Lage und die Herausforderungen der Branche zu erfahren.

Im zweiten Quartal 2024 zeichnet sich eine leichte Erholung im Geschäftsklima der Haus- und Gebäudetechnik ab, wie eine aktuelle Pressemitteilung vom 24. Juli 2024 berichtet. Trotz dieser positiven Signale bleibt das Geschäftsklima hinter den Jahren 2021 und 2022 zurück. Es wird jedoch betont, dass die Stimmung in der SHK-Branche (Sanitär, Heizung, Klima) besser ist als in der gewerblichen Wirtschaft insgesamt.

Ein genauerer Blick auf die verschiedenen Vertriebsstufen und Produktbereiche offenbart erhebliche Unterschiede. Industrieunternehmen verzeichnen eine deutliche Verbesserung und erreichen nach drei negativen Quartalen wieder einen positiven Index von +3 Punkten, eine Steigerung um 18 Punkte im Vergleich zum ersten Quartal 2024. Dies deutet auf eine vorsichtige Rückkehr des Vertrauens in die wirtschaftliche Entwicklung hin.

Im Gegensatz dazu kämpft der Großhandel mit einer weiteren Verschlechterung der Lage. Das Geschäftsklima fiel um 8 Punkte auf -35. Dies deutet auf tiefgreifende Probleme hin, die in dieser Vertriebsstufe überwunden werden müssen. Installierende Unternehmen hingegen halten sich trotz eines leichten Rückgangs weiterhin im positiven Bereich mit +16 Punkten, was auf eine stabile Nachfrage nach Installationsdienstleistungen hinweist.

Innerhalb der Produktbereiche sind die Unterschiede ebenfalls markant. Der Heizungssektor leidet unter einem anhaltenden Negativtrend, der sich im zweiten Quartal mit einem Geschäftsklima von -13 fortsetzt. Dagegen zeigt der Sanitärbereich Anzeichen einer Erholung. Das Geschäftsklima hat sich hier auf +/-0 verbessert, was nach den Rückgängen der vergangenen Quartale ein Hoffnungsschimmer ist. Auch der Bereich Lüftung/Klima verzeichnet eine leichte Verbesserung um 4 Punkte, erreicht jedoch noch nicht das positive Terrain.

Jens J. Wischmann, Geschäftsführer von VdZ und VDS, äußerte sich dazu: „Die Konjunkturbelebung im Sanitärbereich ist ein wichtiges Signal für die gesamte Branche. Nach schwierigen Monaten zeichnet sich hier hoffentlich eine Trendwende ab und lange aufgeschobene Sanierungsvorhaben im Bad sollten nun umgesetzt werden.“ Diese Aussage unterstreicht die Bedeutung der bevorstehenden Monate für die Branche. Doch auch Wischmann sieht die Herausforderungen, besonders im Heizungsbereich: „Die Investitionszurückhaltung der Verbraucher hält leider an. Um eine Trendwende in der gesamten Branche zu erreichen, muss der Knoten auch für energetische Sanierung und Modernisierung endlich platzen.“

Während die Förderung stimmt und die Kapazitäten vorhanden sind, bleibt die Überzeugung der Verbraucher von den Vorteilen moderner Heiztechnik ein kritischer Punkt. Nur durch eine breite Akzeptanz und den daraus resultierenden Investitionen kann die Wärmewende erfolgreich gestaltet werden.

Insgesamt bleibt die Lage der SHK-Branche herausfordernd, doch erste positive Entwicklungen geben Anlass zur Hoffnung. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Erholung nachhaltig ist und ob die Branche die Hürden, insbesondere im Heizungssektor, überwinden kann.




Überraschende Quartalszahlen: Pentair trotzt globalen Herausforderungen

Pentair meldet im zweiten Quartal 2024 unerwartet starke Ergebnisse. Hinter den beeindruckenden Zahlen stecken jedoch auch Risiken und Herausforderungen.

Pentair, ein führender Anbieter von Wasserlösungen, verzeichnete im zweiten Quartal 2024 einen Umsatzanstieg von 2 % auf 1,1 Milliarden Dollar. Laut Unternehmensangaben stieg das Betriebsergebnis um 19 % auf 248 Millionen Dollar, was einer Umsatzrendite von 22,6 % entspricht.

CEO John L. Stauch führte die positiven Ergebnisse auf Produktivitätssteigerungen und die 80/20-Analyse zurück. Besonders das Pool-Segment zeigte mit einem Umsatzplus von 17 % starke Zuwächse. Dagegen sanken die Umsätze in den Bereichen Flow und Water Solutions um 4 % bzw. 8 %.

Pentair erhöhte den freien Cashflow auf 539 Millionen Dollar, was Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen ermöglichte. Kritiker weisen jedoch auf die Risiken durch makroökonomische Unsicherheiten und den Rückgang in wichtigen Segmenten hin. Zudem bleibt abzuwarten, ob die Konzentration auf kurzfristige finanzielle Maßnahmen langfristig vorteilhaft ist.

Pentair aktualisierte seine EPS-Prognose für 2024 auf 3,81 Dollar. Trotz positiver Signale bleibt die Zukunft aufgrund globaler Unsicherheiten ungewiss.




Nächste Immobilien-Insolvenz

Die Krise in der Bau- und Immobilienbranche fordert ein weiteres Opfer. Ein bekannter Spezialist für Büroimmobilien musste Insolvenz anmelden.

Die turbulente Immobilienbranche hat einen weiteren prominenten Namen auf die Liste der Insolvenzen gesetzt: Die Preos Global Office Real Estate & Technology AG, ein führendes Unternehmen im Büroimmobiliensektor, hat am 18. Juli Insolvenz angemeldet. Wie das Amtsgericht Leipzig mitteilte, wurde Rechtsanwalt Dr. h.c. Rainer Bähr von der Kanzlei hww hermann wienberg wilhelm zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt. Diese Entscheidung folgt auf einen Eigenantrag des Unternehmens.

Die Preos AG, ein Teil der Preos Gruppe, fungiert als Finanzholding ohne eigenes operatives Geschäft, hält jedoch zahlreiche Beteiligungen. Hintergrund des Insolvenzantrages ist die anhaltende negative Entwicklung auf dem gewerblichen Immobilienmarkt seit 2022. Zudem scheiterte die Restrukturierung einer 2019 emittierten Wandelanleihe, wie aus Unternehmensangaben hervorgeht.

Rainer Bähr, der schon im März zum vorläufigen Insolvenzverwalter des Centurion Towers in Frankfurt ernannt wurde, verschafft sich nun einen Überblick über die wirtschaftliche und rechtliche Struktur der Preos AG. Sein Team ergreift alle notwendigen Sicherungsmaßnahmen, um die Interessen der Gläubiger zu wahren, berichtet das Handelsblatt.

Die Immobilienbranche kämpft derzeit mit den Folgen der Zinswende, steigenden Materialkosten und teurem Bauland. Diese Faktoren erschweren die Finanzierung von Immobilienprojekten erheblich. Die Preos AG, die mehrere Immobilien in Frankfurt besitzt, musste sich diesen Realitäten beugen und Insolvenz anmelden, wie Merkur.de berichtet.

Die Insolvenz wirft ein Licht auf die anhaltenden Probleme in der Branche. Steigende Zinsen und Kosten haben bereits mehrere Unternehmen in die Knie gezwungen. Die Zukunft für Preos AG und ihre Gläubiger bleibt ungewiss, während der Insolvenzverwalter die nächsten Schritte plant.

Rainer Bähr und seine Kanzlei hww sind in der Branche keine Unbekannten. Mit mehreren hundert Mitarbeitern an über 20 Standorten in Deutschland hat hww bereits zahlreiche namhafte Insolvenzverfahren betreut, darunter Holzmann, Karmann und die Thomas Cook Gruppe, wie auf der Website von hww zu lesen ist. Bähr selbst verfügt über mehr als 30 Jahre Erfahrung als Insolvenzverwalter und wird in renommierten Publikationen wie der WirtschaftsWoche und dem Handelsblatt als führender Anwalt im Insolvenz- und Sanierungsrecht geführt.