Unternehmensgründer ist raus
Bekannter Online-Badshop

In der Sanitärbranche geht es weiter unruhig zu.

Jetzt musste der Gründer und Geschäftsführer des Onlineshops Bernstein seine Koffer packen. Michael Gross ist raus aus dem Geschäft. Er steht bereits nicht mehr im Impressum des Unternehmens. Dort eingetragen sind jetzt Dennis Greuling, Yannick Hügle und der Duravit-CFO Martin Winkle. Duravit hatte 2021 alle An­tei­le und damit die al­lei­ni­gen Kon­trol­le über die Nex­trend GmbH aus Flörs­heim am Main erworben. Neben Gartenmöbeln verkauft das Online-Unternehmen über die Plattform Online-Shop bernstein-badshop.de vor allem Artikel für die Badausstattung.

Im vergangenen Jahr staunte die Konkurrenz noch über den vermeintlichen Umsatzsprung des Onliners von jährlich 47 Mio. Euro in 2020 auf angeblich 60 Mio. Euro, so wie es aus Insiderkreisen damals hieß. Warum Gross jetzt plötzlich seinen Schreibtisch räumt, ist unklar. Der Unternehmensgründer sei Nextrend weiterhin in beratender Funktion verbunden, heißt es auf Anfrage dieser Redaktion bei Duravit. Der Badausstatter aus dem Schwarzwald hatte gerade Kurzarbeit in seinen Werken angemeldet. Die Sanitärindustrie steht allgemein bundesweit vor einem schwierigen Jahr. Die Baukonjunktur liegt am Boden, die Preise in den vergangenen zwei Jahren explodiert und die Installateure beschäftigen sich hauptsächlich mit der Wärmepumpen.




Japanischer Wärmepumpen-Konzern verstärkt seine Lobby-Arbeit in Deutschland
Einfluss auf Verbände und Politik wird immer wichtiger

Ein weiterer großer internationaler Anbieter von Wärmepumpen schaltet sich in die Lobby-Arbeit ein.

Tobias Bargsten ist neuer Leiter Verbandswesen und External Relations bei Mitsubishi Electric, Living Environment Systems. Das gab das Unternehmen jetzt bekannt. Der 45-jährige vertritt das Unternehmen ab sofort in Gremien, bei Branchenverbänden, Industrieinitiativen und gegenüber der Politik. Hier soll er eng mit dem Produkt-Management und dem Vertrieb zusammenarbeiten, um gemeinsam die fachliche Arbeit in den genannten Bereichen deutlich zu intensivieren. Darüber hinaus bilde Bargsten eine Schnittstelle zum Bereich External Relations bei Mitsubishi Electric Europe B.V. und den Fachstellen von Mitsubishi Electric auf EU Ebene in Brüssel, heißt es. Bargsten berichtet an Dror Peled, Deputy Division Manager bei Mitsubishi Electric, Living Environment Systems.

Bargsten ist staatlich geprüfter Techniker für Kälte-Klima und Systemtechnik. Nach 13-jähriger Tätigkeit im Vertrieb und Business Development Großhandel für Klimatechnik, Wärmepumpen und Lüftungssysteme von Mitsubishi Electric arbeitete er bei einem Hersteller fluorchemischer Produkte im technischen Marketing und Business Management bevor er im Mai 2023 in neuer Funktion zu Mitsubishi Electric zurückkehrte.




Neue Regionalchefs bei Wiedemann
Vertrieb

Zwei neue bei Wiedemann.

Ab dem 02. Mai 2023 nimmt Ingo Schulze die Aufgaben als Regionalvertriebsleiter Mitte für Wiedemann Sarstedt wahr. Zeitgleich startet  Kristian Tolk in der  Position des Regionalvertriebsleiters Mitte für Wiedemann Burg. Das gab das Unternehmen jetzt bekannt.
Ingo Schulze arbeitete zuletzt  als Verkaufsleiter bei CWS Hygiene Deutschland. Tolk war in verschiedenen Funktionen in der Gebäudetechnik tätig.




Wolf Mutter wechselt den CEO

Wechsel bei Ariston

Laurent Jacquemin tritt mit Wirkung zum 27. Juli von der Funktion des Chief Executive Officer zurück . Das gab das Unternehmen jetzt bekannt. Er verbleibt als nicht geschäftsführender Gesellschafter im Vorstand  Maurizio Brusadelli als Kandidat für den Chief Executive Officer ausgewählt, Ernennung voraussichtlich am 3. August.

Der Nettoumsatz lag bei Ariston in 2023 bei 760 Millionen Euro, was einer Gesamtsteigerung von 37,6 % im Vergleich zum ersten Quartal 2022 (+7 % pro forma)  entspricht.
Das bereinigte EBIT belief sich auf 73 Millionen Euro und stieg gegenüber dem ersten Quartal 2022 um +46,0 %




Handelsurgestein wechselt in den Verbundbetrieb
Über 20 Jahre bei Reinshagen & Schröder

Ein Urgestein von Reinshagen & Schröder wechselt in die Verbundlandschaft.

Daniel Parotat hat nach kurzem Zwischenspiel als Leiter Customer Services bei der Artiqo GmbH zum EDE gewechselt. Bei den Wuppertalern übernahm der aus dem Handel kommende Manager seit Januar bereits die Position des Senior Produktmanager Installation. Parotat ist ein Urgestein aus der Reinshagen & Schröder-Schmiede, wo er über 20 Jahre auf der Paylist stand. Bis zur Übernahme durch Elmer sogar als Einkaufsleiter Sanitär.




Nächster Abgang aus Leitungsposition
Bekannter Badausstatter dünnt sich weiter aus

Größenwahnsinn oder Genialität – was steckt am Ende hinter den personellen Turbulenzen bei einem bekannten Badausstatter unter dem Vorstandsvorsitz eines eigenwilligen CEOs?

Diesmal scheint der Abgang zwar freiwillig, aber der Neubesetzungsmarathon erzeugt mittlerweile Schwindel in der Branche. Auffällig ist allemal, dass sich das Personalkarussel bei Duravit ganz offensichtlich mit zunehmendem Schwung dreht. SHKTacheles hat gerade erst über die Trennung von Hansjörg Singler, ehemals Head of Finance bei Duravit, berichtet, der zuverlässigen Quellen zufolge vom Unternehmen freigestellt wurde. Duravit selbst hat bereits bestätigt.

Und die nächsten Leerstellen beim Badausstatter kündigen sich bereits an. Auch Carlos Rico, langjähriger Head of Training & Designcenter bei Duravit, wird in Kürze das Unternehmen verlassen. Auf eigenen Wunsch, wie er betont und sich dabei ausdrücklich von den Negativschlagzeilen um diverse Personalien der letzten Zeit distanziert. „Ich werde mich einer neuen Aufgabe widmen, nachdem ich in den vergangenen Jahren Weiterbildungen absolviert habe und nun die Gelegenheit nutzen möchte, noch einmal etwas Neues zu machen“, so Rico gegenüber der Redaktion. Er verlasse das Unternehmen nicht frustriert und auch nicht „unter Absingen schmutziger Lieder“.

Es stehen aber laut der genannten Quelle bei Duravit noch mindestens zwei weitere Trennungen im Raum. Die Area Manager Klaus Rogge und Giordano Puricelli sollen die nächsten Abtrünnigen des Unternehmens sein, so heißt es in informierten Kreisen. Stephan Tahy, seit Juli 2020 neuer Vorstandsvorsitzender bei Duravit, von SHKTacheles dazu befragt: „Sorry, aber ich möchte solche Infos derzeit nicht kommentieren.“ Ein Dementi klingt anders, Auskunftsfreude auch. Tahy, vormals Geschäftsführer der De’Longhi GmbH Deutschland, ist für klare Kante bekannt, die er bereits im Ukrainekrieg mit einem Stopp sämtlicher Neugeschäfte von Duravit in Russland bezeugt hat. Nach dem Tabula-Rasa-Prinzip jetzt auch seine personelle Neuaufstellung für Umsatz um jeden Preis? Auch wenn einiges darauf hindeutet, dass im Unternehmen mächtig dicke Luft herrscht, bleibt abzuwarten, ob sich Tahys Vorgehen am Ende als wirtschaftlich erfolgreicher Winkelzug erweist, der einen positiven Umbruch einleitet. Oder ob sich Tahy möglicherweise mit seinem personellen Räumungsaktionismus bei Duravit verzockt? Der gerade vergangene April jedenfalls hatte es auf der Besetzungscouch bei Duravit scheinbar ordentlich in sich.

Der beobachtende Wettbewerb fragt sich bei so viel Bäumchen wechsle dich schon, wie lange das wohl noch gut geht und ob dem Duravit-Chef auch weiterhin der Rückhalt der Inhaberfamilie Greinert sicher ist. So viel steht außer Frage: Die Stimmung bei Duravit scheint sich laut der Arbeitgeber-Bewertungsplattform Kununu nachlesbar gen Gefrierpunkt zu bewegen, wie hier bereits berichtet.

(Stefanie Luy)