Wieder Aderlass bei bekanntem Badausstatter. Hinzu kommt ein erheblicher Umsatzeinbruch sowie Ärger mit wichtigen Kunden.
In Menden wird die Luft immer dünner. Nach der Übernahme von Kludi durch die arabische RAK Ceramics bleibt im Sauerland kein Stein auf dem anderen. Der Vorstandsvorsitzende der RAK Ceramics, Abdallah Massaad, hatte zu Beginn seiner Tätigkeit für die Sauerländer seinen Willen geäußert, Kludi zu modernisieren, umzuwandeln in eine internationale Marke. Bei der Akquisition sei der Kaufpreis von 39 Mio. Euro nicht entscheidend gewesen, so Massaad. In Menden, im österreichischen Hornstein und in Diósd (Ungarn) hatte Kludi bereits zum Jahreswechsel bei insgesamt 180 Stellen den Rotstift angesetzt. Hinter den Kulissen sollen Strippenzieher angeblich Einfluss auf wichtige Entscheidungen ausüben, sagen Personen, die sich mit den Vorgängen auskennen
Offenbar nicht unbedingt zur Freude der Belegschaft. Bis vor wenigen Wochen hielt das leitende Management ruhig. Jetzt verlassen plötzlich nach und nach sichtlich enttäuschte Führungskräfte den Armaturenhersteller. Darunter neben dem Vertriebschef Axel Stoiber auch der Geschäftsleiter Operations Sven Mang oder der leitende Manager Thomas Runtemund. Damit aber nicht genug. Zu den Jobwechslern gehört seit heute auch Arndt Papenfuß. Papenfuß wechselte 2020 von Kaldewei zu Kludi. In Menden hatte er die Position des Geschäftsleiters Marketing. Wohin es den Branchenmanager zieht, ist noch nicht bekannt. Derzeit informiert Papenfuß gerade sein Team über seine Entscheidung.
Kludi kämpft Insidern zufolge in Deutschland mit einem Absatzrückgang von knapp über 20 Prozent. Dazu kommen Lieferprobleme und Ärger mit der GC-Gruppe über die Lagerbestückung von Vigour. Auf dem Spiel steht ein zweistelliger Millionenauftrag. IM Herbst startet Harald Hotop als neuer Geschäftsführer für Kludi. Auf den Noch-Megabad-Chef wartet jede Menge Arbeit.