Verkaufsleiter kündigt nach einem Viertel-Jahrhundert
Reihe ungewöhnlicher Trennungen bei Sanitärhersteller

Nach knapp 25 Jahren haut man nicht so einfach in den Sack.

Bei Schlösser bzw. Heinrichschulte oder Puteus (Unternehmensgruppe de Gruyter/ Stach) kommen solche irritierende Personalien öfter vor. So wie in der Vergangenheit im Falle von Vertriebsleiter Jürgen Siering, Exportchef Alexander Matt, dem Prokuristen Georg Schulte, die Vertriebsleiterin Beate Miunske oder dem Gießerreichef Jörg Milbers und nicht zuletzt der Blitzentlassung des jetzigen Konrad Kleiner Chefs Werner Steffans.

Jetzt reiht sich ein weiterer ungewöhnlicher Abgang in die wachsende Trennungsliste der hemdsärmeligen Sauerländer. Nach Informationen dieser Redaktion verlässt aktuell der Schlösser-Vertriebsleiter Jens Semma den Armaturenhersteller. Semma hat seinen Dienst enttäuscht gekündigt ohne doppelten Boden. Die Geschäftsführung des Unternehmen hatte sich auf Anfrage von SHKTacheles nicht geäußert. Semma ist vor allem im Handel ein Begriff.




Mattens neuer Job
Ex-Stiebel-Chef wieder unter Vertrag

Nicholas Matten Ist zurück in Lohn und Brot.

Der Halb-Brite hat aktuelle bei der HPS Home Power Solutions AG (HPS) unterschrieben. Ein nach eigenen Angaben weltweit führender Anbieter von Ganzjahres-Stromspeichern auf Basis von grünem Wasserstoff für Gebäude. Matten verantwortet dort als „Vice President Business Development“ die Transformation zum Partnergeschäft des Unternehmens.

Neben dem langjährigen Branchenmanager hat HPS die Führungsmannschaft weiter verstärkt. Kevin Schröder verantwortet die gesamten Vertriebsaktivitäten in seiner neuen Rolle als „Vice President Sales“.




Pulverfass Trier
Gezerre um leitendes Management im Handel

Was ist los in Trier?

Erst Anfang September hatte der als Top-Talent geltende Matthias Alexandrow Richter +Frenzel in Rheinland-Pfalz-Saar verlassen. Nach Recherchen dieser Redaktion liegt der Grund für den Fortgang des Ex-R+F-Geschäftsführers in seiner Absicht, bei Cordes & Graefe als PHG in Trier die Alexandrow KG aufzubauen.

Für sein neues Unternehmen braucht Alexandrow Personal. Seine einstige Verkaufsleiterin Sandra Sattler stünde ihm jetzt zur Verfügung. Sattler hat aktuell bei R+F in Rheinland-Pfalz-Saar ebenfalls in den Sack gehauen. Für Marktkenner schon ein kleiner Knaller. Der R+F Chef Wilhelm Schuster bestätigte die Personalie. Sattler sei nach ihrer Kündigung, wie in solchen Positionen üblich, seit Donnerstag freigestellt.

Die Alexandrow KG könnte nun das dritte Cordes & Graefe Haus werden, mit dem die Bremer in Anlehnung an die Hülsen KG ein neues Corporate in Deutschland installieren.




Unvorhergesehene Überraschung bei Garant
Betrifft den geplanten Bereichsleiterposten Bad + Heizung

Überraschung bei der Verbundgruppe Garant.

Der bereits angekündigte Nachfolger von Marc Schulte, Wolfgang Mang, wird die Stelle des Bereischsleiters Bad + Heizung nicht antreten. Das erfuhr SHKTacheles aktuell. Mang tritt aus persönlichen Gründen von dem Angebot zurück. Offenbar kann der Manager derzeit privatbedingt nicht wie eigentlich geplant fünf Tage die Woche 600 Kilometer von zuhause entfernt sein. Bitter für Mang, der gerade erst eine Job-Trennung beim bayrischen Großhändler Konrad Kleiner hinter sich hatte. Für Garant beginnt die Suche indes neu.




Hat populärer Badausstatter die nächste Managerin über die Klinge springen lassen?
Nur gut ein Jahr in leitender Funktion

Nicht der erste Stern am Firmament des Designbadherstellers, dem im Zuge der strategischen Neuausrichtung kein langes Leuchten vorbestimmt war.

Sie wurde erst im Juli 2022 als Hoffnungsträgerin ins Unternehmen geholt und sollte in breiter Verantwortung als Vice President Global Marketing dem Innovationsanspruch der Duravit AG frischen Aufwind verleihen. Aus seriöser Quelle hat diese Redaktion nun erfahren, dass Annette Becker offenbar von ihrem Arbeitgeber nahegelegt wurde, genau diese ihre Aufgabe wieder an den Nagel zu hängen. Den Hinweisen zufolge wurde Beckers Abgang schon vor einigen Tagen vollzogen, so will man von mehreren Seiten wissen. Die Nachricht ist offiziell allerdings nicht bestätigt und wird auf Nachfrage von einer Sprecherin nicht kommentiert.

Zu näheren Hintergründen, die die jüngsten Personalien erklären würden, hält man sich derzeit generell unternehmensseits bedeckt. Jedenfalls oblagen der leitungserfahrenen Becker, zuvor viele Jahre bei Bosch und der Unternehmensgruppe fischer, während ihrer relativ kurzen Zugehörigkeit wohl die Geschicke für das kommerzielle Produktmanagement und die ambitionierten Marketingpläne der Duravit AG.

Nicht überraschend für Branchenbeobachter, dass es bei der international operierenden Gruppe mutmaßlich wieder Jemand an den Kragen ging. Im Zuge des von CEO und Vorstandsvorsitzenden Stephan Patrick Tahy angeführten Erneuerungsbetreibens rund um die Badmarke Duravit fielen in der Vergangenheit schon erstaunlich viele Köpfe auf entscheidenden Bastionen des Traditionsunternehmens. Dabei scheint Tahy, der hier seit knapp dreieinhalb Jahren das Sagen hat, auch vor Jenen nicht Halt zu machen, die er selbst inthronisiert hat.

Kein Wunder, dass auf dem Bewertungsportal Kununu mitunter entsprechende Frustration über Duravit als Brötchengeber ausgelebt wird. „Die Art und Weise wie man seitens Vorgesetzten mit Mitarbeitern umgeht. Absolut respektlos und herabwürdigend – hier gab es zu meiner Zeit keine Grenzen. Man könne sich ja beruflich was anderes suchen, wenn es einem nicht mehr passt“, ist auf der Plattform gerade wieder druckfrisch zu lesen. Bei weiterer Durchsicht der Einträge zu Duravit, wie es aussieht, kein Einzelfall.

Annette Becker

Objektiv betrachtet scheinen die Zahlen der vermeintlichen Hardliner-Regentschaft Tahys dabei ja allem Anschein nach recht zu geben – die überdurchschnittlichen Ergebnisse jedenfalls sprechen gegen jede Rückentwicklung des Hornberger Unternehmens. Im Gegenteil machte der Komplettbadanbieter unlängst gerade erst wieder durch den Bau des weltweit ersten klimaneutralen Keramikwerks im kanadischen Québec auf sich aufmerksam, dessen Herstellung ausschließlich auf Basis Erneuerbarer Energien konzipiert ist. Geplanter Produktionsstart: 2025. Mit dieser Errungenschaft bemächtigt sich Duravit immerhin eines weiteren Zepters als nachhaltiger Pionier in der Sanitärindustrie.

Ob diese dem Vernehmen nach gnadenlose Personaltaktik des ehrgeizigen Badherstellers nun wirklich einem radikalen Plan folgt, ist derweil unbewiesen und sei an dieser Stelle einfach mal dahingestellt. Bemerkenswert im Zusammenhang mit dem vorgeblich jüngsten Rauswurf ist aber, dass es zeitgleich auch bei der Duravit E-Commerce-Versandhandelstochter Bernstein Badshop / Nextrend GmbH mit dem vormaligen Porsche Mitarbeiter Tarek El-Mir einen aktuellen Personalswitch in der Leitung von Produktmanagement und Marketing gegeben haben muss, dem auf LinkedIn gerade ein feierliches Opening gewidmet wird.

(Stefanie Luy)




Wimtec verliert Geschäftsführer

Die Wimtec muss zukünftig ohne ihren langjährigen Geschäftsführer auskommen.

WimTec verabschiedete mit Ende September 2023 Günter Dülk und gibt hiermit sein Ausscheiden als langjähriger Geschäftsführer bekannt. Nach vielen Jahren in verschiedenen Managementpositionen in der Sanitärbranche sei es für den gebürtigen Franken an der Zeit kürzer zu treten, heißt es in einer Mitteilung.

Dülk war über ein Jahrzehnt als geschäftsführender Gesellschafter für die Geschicke der WimTec Sanitärprodukte GmbH Deutschland tätig. Eine offizielle Nachfolge gibt das Unternehmen nicht bekannt. Der Inhaber Peter Wimberger bleibt indes weiterhin Geschäftsführer.