Personalturbulenzen bei bekanntem Badausstatter: Dritter Abgang

Einer der führenden Keramiker kommt nicht zur Ruhe: Nach mehreren Abgängen im leitenden Management in Deutschland und in Österreich steht nun eine weitere Schlüsselmitglied auf der Kippe. Das Unternehmen hat zudem einen erheblichen Verlust in 2023 zu verarbeiten.

Im Schwarzwald wurde nun bestätigt, dass Andreas Wegeleben, bisheriger Pressesprecher des Badausstatters Duravit, das Unternehmen verlassen hat. Laut Marketingleiterin Leonie Woehrle kehrt Wegeleben in seine Heimat zurück, um näher bei seiner Familie zu arbeiten. Ein Nachfolger wurde bisher noch nicht benannt, könnte jedoch bald verkündet werden.

Dieser Abgang ist der dritte eines Pressesprechers innerhalb von nur drei Jahren und reiht sich in eine Serie von Personalwechseln ein, die Duravit in den letzten Monaten erschüttert haben. Wir berichteten ausführlich) Erst kürzlich mussten der Österreich-Chef Robert Koller und der Vertriebsleiter Süddeutschland Peter Schlaad ihre Posten räumen – beides Schritte, die das Unternehmen auffällig friendly und nur zurückhaltend kommentierte. Diese Entwicklungen aber werfen angesichts eines Verlustes von 13,8 Millionen Euro im Jahr 2023, wie von *North Data* angegeben , weitere Fragen auf.

Der Gewinnverlust setzt das Management erheblich unter Druck. Zudem verschärft die aktuelle Baukrise die Marktsituation seit Monaten. Die schwächelnden Umsätze erschweren es Duravit, kurzfristig in die Gewinnzone zurückzukehren. Vor allem der derzeitige CEO, Stephan Tahy, steht vor großen Herausforderungen.

Während Duravit weiterhin mit diesen wirtschaftlichen Scheierigkriten ringt, bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen auf die jüngsten Personalabgänge reagieren wird und ob ein neuer Pressesprecher das Team bald verstärken wird.




Paukenschlag bei SHK-Händler: Geschäftsführer raus, Verkaufsleiter zurück

Ein Geschäftsführer geht, ein alter Bekannter kehrt zurück. Was ist da bei führendem Fachhändler in Hessen los?

Die Richter und Frenzel Gießen GmbH erlebt eine bedeutende Personalveränderung: Geschäftsführer Stefan Eisel, der das Unternehmen seit mindestens 2013 leitete, wurde überraschend von seinen Aufgaben entbunden. Wilhelm Schuster, Geschäftsführer der Richter+Frenzel-Gruppe, bestätigte die Trennung, ohne jedoch weitere Einzelheiten zu nennen. Eisels Abgang hinterlässt eine wichtige Position im Unternehmen unbesetzt.

Parallel dazu kehrt Christian Köhl, der bis Juli 2024 als Verkaufsleiter und Prokurist bei Richter und Frenzel tätig war, in seine frühere Rolle zurück. Köhl hatte das Unternehmen erst kürzlich verlassen, ohne dass die genauen Gründe für seinen Weggang bekannt wurden. Seine Rückkehr erfolgt zu einem kritischen Zeitpunkt, da die Stelle des Geschäftsführers derzeit vakant ist.

Köhl, der in seiner vorherigen Tätigkeit bei Richter und Frenzel eine hohe Reputation bei Kunden und in der Industrie aufgebaut hat, könnte dem Unternehmen Stabilität verleihen, während die Geschäftsführung neu besetzt wird. Dennoch bleibt unklar, welche langfristigen Auswirkungen diese Personalentscheidungen auf das Unternehmen haben werden.




Branchen-Onlinehändler kämpft mit TrustPilot-Krise und Führungswechsel

Technische Panne oder Managementproblem? Branchenbekannter Onlinehändler steht vor der Herausforderung, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.

Beim renommierten Online-Sanitärhändler Megabad lief in den letzten Monaten nicht alles glatt – eher wie ein verstopfter Abfluss. Die TrustPilot-Bewertungen des Unternehmens stürzten ab, und das nicht ohne Grund: Ein technischer Fehler Ende 2023 führte dazu, dass der Kundenservice zum Notfallprojekt wurde. Das Ergebnis? Eine Flut von Beschwerden und eine Menge unzufriedener Kunden.

„Wir nehmen die Situation sehr ernst“, versicherte Meike Quentin, Sprecherin der Swash Group, zu der Megabad gehört. Der technische Fehler sei inzwischen behoben, und das Kundenservice-Team wurde kräftig aufgestockt. Erste Erfolge sind schon zu erkennen – aber der Schaden ist da. Ein Kunde beschwerte sich, der Kundenservice sei „einfach nicht erreichbar“, während ein anderer frustriert berichtete: „Nach Wochen der Warterei auf meine Bestellung wurde mir ohne Vorwarnung gesagt, dass die Lieferung nicht erfolgen kann.“ Diese Art von Feedback klingt, als würde man versuchen, Wasser aus einem lecken Boot zu schöpfen.

Als ob das nicht genug wäre, hat Megabad auch personell ordentlich durchgemischt. Drei Führungskräfte haben das Unternehmen verlassen: Benjamin Ludwig, Leiter des Customer Care, Arndt Mückenberger, ehemaliger CFO, und René Derenbach, Logistikleiter. Die Stellen sind zwar neu besetzt, aber die Frage bleibt, ob der frische Wind ausreicht, um das Ruder herumzureißen. Dirk Müller, der neue CFO, tritt zum 1. September 2024 an und soll mit seiner Erfahrung die strategische Neuausrichtung vorantreiben – sprich, das Unternehmen wieder auf Kurs bringen.

Laut einem Marktinsider ist die Industrie aufgrund dieser Ereignisse bei Megabad nervös. „Man beobachtet die Vorgänge sehr genau,“ hieß es. Die Entwicklungen bei Megabad könnten Signalwirkung auf die gesamte Branche haben.




Das Ende eines Traditionshändlers: Insolvenz-Schock in der SHK-Branche

Ein Traditionsunternehmen der SHK-Branche steht kurz vor dem Aus. Die Insolvenz von Sanitop-Wingenroth lässt eine Lücke in der Branche zurück und betrifft hunderte Mitarbeiter.

Das Warendorfer Unternehmen Sanitop-Wingenroth steht Medienberichten zufolge vor dem Aus. Nach Aussagen des Insolvenzverwalters Stephan Michels, der am Freitag die Belegschaft informierte, habe sich kein Investor gefunden, heißt es dort. Es wird erwartet, dass die rund 230 Mitarbeiter in den kommenden Wochen ihre Kündigungen erhalten. Der Betrieb werde jedoch zunächst fortgesetzt, um verbleibende Aufträge abzuwickeln. Laut Berichten von „Die Glocke“, oder „Westfälische Nachrichten“ sollen die Tochtergesellschaften Calmwaters und die Logistik-Sparte ihren Betrieb weiterführen.

Die Insolvenz hatte das Unternehmen Ende Mai angemeldet, als klar wurde, dass die wirtschaftlichen Ziele nicht erreicht werden konnten. Die Hauptgründe dafür sind laut Unternehmensangaben in der schwierigen Wirtschaftslage und spezifischen Marktbedingungen zu finden.

Laut damaliger Einschätzung des Insolvenzverwalters Michels seien jedoch Restrukturierungsmaßnahmen möglich gewesen. Diese Hoffnungen haben sich nun offenbar zerschlagen. Ebenso wie kursierende Gerüchte über einen möglichen Käufer aus Süddeutschland,




Baukrise eskaliert: Bei SHK-Händlern beliebte Traditionsfirma kämpft ums Überleben

Die Baukrise fordert ihr nächstes Opfer. Ein Fertighaus-Pionier mit tiefen Wurzeln auch in der Haustechnik gerät ins Straucheln

Die Insolvenz des Fertighausherstellers Gussek-Haus aus Nordhorn markiert einen weiteren besorgniserregenden Tiefpunkt in der deutschen Baubranche. Das 1951 gegründete Unternehmen, das sich in den letzten Jahrzehnten einen Namen als einer der führenden Produzenten von Einfamilien-, Zweifamilien- und Reihenhäusern gemacht hat, musste Ende August 2024 Insolvenz anmelden. Das Amtsgericht Nordhorn hat dem Insolvenzantrag zugestimmt und die Insolvenzverwalter Stefan Meyer und Christian Kaufmann mit der vorläufigen Verwaltung betraut. Ihre Aufgabe ist es nun, den Betrieb aufrechtzuerhalten und das Unternehmen möglicherweise zu retten, berichtet der NDR.

Gussek-Haus hat laut Branchenkennern tiefe Wurzeln in der Haustechnikbranche. Das Unternehmen sei nicht nur für seine hochwertigen Fertighäuser bekannt gewesen, sondern habe auch enge Beziehungen zur SHK-Industrie gepflegt. „Gussek war einmal eine richtig große Nummer“, berichtet ein Insider. Besonders in der Region habe das Unternehmen als geschätzter Partner für lokale Fachgroßhändler wie GC, Detering oder Lammering gegolten, heißt es. Diese Zusammenarbeit habe es Gussek ermöglicht, stets auf dem neuesten Stand der Haustechnik zu bleiben und ihre Bauprojekte mit hochwertigen Produkten auszustatten.

Insidern zufolge hätten auch renommierte Hersteller wie Stiebel Eltron und Vaillant regelmäßig Heiztechnik an Gussek-Haus geliefert. Es wird zudem berichtet, dass Gussek-Haus auf einen Pool an eigenen Installateuren zurückgreifen konnte, was die enge Verzahnung mit der Haustechnikbranche verstärkt habe. Diese Expertise und die Fähigkeit, maßgeschneiderte Haustechniklösungen direkt in den Bauprozess zu integrieren, sollen Gussek-Haus zu einem wichtigen Akteur in der Branche gemacht haben.

Die finanziellen Probleme, die Gussek in die Insolvenz trieben, sind vielseitig. Laut den Insolvenzverwaltern Meyer und Kaufmann, die vom NDR zitiert werden, haben die Umsätze des Unternehmens in den letzten zwei Jahren erheblich nachgelassen. „Dem Unternehmen aus Nordhorn gehe es wie vielen anderen Baubetrieben: In den vergangenen zwei Jahren seien die Umsätze zurückgegangen,“ so die Verwalter. Der wachsende Fachkräftemangel trieb die Personalkosten in die Höhe, während steigende Materialkosten nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden konnten. Besonders schwer traf die Krise den Einfamilienhaussektor, in dem Gussek traditionell stark vertreten war.

Trotz der Insolvenz läuft der Betrieb bei Gussek-Haus weiter. Die rund 400 Mitarbeiter, davon 346 in Nordhorn und 47 in Elsnigk, Sachsen-Anhalt, erhalten ihre Gehälter über das Insolvenzgeld für drei Monate weiter. Die Insolvenzverwalter arbeiten derzeit daran, die laufenden Bauprojekte abzusichern und eine mögliche Rettung des Unternehmens zu prüfen. Die Geschäftsführer haben erklärt, dass sie die Insolvenzverwalter „mit vereinten Kräften“ unterstützen wollen, um eine bestmögliche Lösung zu finden.




Zoff in Österreich: Entlassungen, rote Zahlen und Ärger mit dem Wettbewerb

Entlassungsgerüchte bei Frauenthal. Dazu verstärken sich die Spannungen mit einem Konkurrenten. Die aktuellen Halbjahreszahlen sind besorgniserregend.

Die Frauenthal-Gruppe sieht sich im ersten Halbjahr 2024 mit alarmierenden Kennzahlen konfrontiert. Ein deutlicher Umsatzrückgang, drastische Einbrüche beim EBIT und ein erheblicher Personalabbau zeichnen derzeit das Bild der Wiener. Der Druck auf das Management steigt. Diese Entwicklungen werden zudem von hartnäckigen Gerüchten um massive Entlassungen begleitet, die das Verhältnis zu einem der wichtigsten Wettbewerber, Impex, weiter verschärfen.

Der kürzlich veröffentlichte Halbjahresbericht 2024 der Frauenthal-Gruppe zeigt ein besorgniserregendes Bild. Der Gesamtumsatz des Unternehmens sank im Vergleich zum Vorjahr um 9,33% auf 502,9 Millionen Euro. Dramatisch der Einbruch beim EBIT, das um 93,19% auf lediglich 1,264 Millionen Euro fiel. Mit einem negativen Ergebnis nach Steuern von -4,358 Millionen Euro steht die Gruppe vor erheblichen Herausforderungen.

Besonders betroffen ist das Segment Handel, das traditionell eine der tragenden Säulen des Unternehmens darstellt. Hier brach der Umsatz um 9,09% auf 390,1 Millionen Euro ein. Noch gravierender war der Rückgang des EBIT, das um 108,74% einbrach und zu einem negativen Ergebnis von -1,434 Millionen Euro führte. Diese Ergebnisse spiegeln die schwierige Lage im österreichischen Haustechnikmarkt wider, bei der Insider momentan von einem Minus von 10 Prozent ausgehen und frühestens Ende 2025 eine Erholung erwarten.

In diesem schwierigen Umfeld hat die Frauenthal-Gruppe auch einen deutlichen Personalabbau vorgenommen. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl sank von 2.904 im ersten Halbjahr 2023 auf 2.697 im ersten Halbjahr 2024, was einem Rückgang von 207 Personen bzw. 7,13% entspricht. Besonders stark betroffen war die Division Automotive, die einen Rückgang von 128 Mitarbeitern (ca. 10,67%) verzeichnete. Auch im Handel musste das Unternehmen den Personalstand um 79 Mitarbeiter reduzieren, was einem Rückgang von 4,66% entspricht.

Diese Zahlen bestätigen teilweise die Gerüchte, die seit geraumer Zeit im Markt kursieren und von bis zu 400 Entlassungen bei Frauenthal sprechen. Obwohl ein Unternehmensinsider diese Zahlen als übertrieben zurückgeweist, zeigen die realen Entwicklungen, dass die Frauenthal-Gruppe gezwungen war, drastische Maßnahmen zu ergreifen, um auf das schwierige Marktumfeld zu reagieren.

Die Gerüchte um den Stellenabbau haben auch die Beziehung zwischen Frauenthal und dem Wettbewerber Impex stark belastet. Ein Frauenthal-Manager, der nicht namentlich genannt werden möchte, vermutet, dass Impex diese Gerüchte gezielt gestreut hat, um Frauenthal weiter unter Druck zu setzen. Impex-Ressortleiter Gerald Nöbauer wies diese Anschuldigungen jedoch entschieden zurück. In einer Stellungnahme betonte er, dass Impex auf Fairness und Integrität setze und sich nicht an der Verbreitung solcher Gerüchte beteilige. Er erklärte, dass sein Unternehmen sich darauf konzentriere, durch qualitativ hochwertige Produkte und exzellenten Service zu überzeugen, anstatt sich auf negative Kampagnen gegen Mitbewerber einzulassen.

In Österreich geht es bei Marktgerüchten oft rauer zu als in Deutschland. Während hierzulande tendenziell sachlicher und strukturierter über Branchenentwicklungen gesprochen wird, wird in der Alpenrepublik nicht selten unter die Gürtellinie gezielt. Die Auseinandersetzungen sind oft persönlicher, und das Marktgeschwätz emotional aufgeladen. Diese Dynamik verschärft die ohnehin bestehenden Rivalitäten.

So bleibt auch im Falle Frauenthal und Impex angesichts der schwierigen Marktbedingungen das Verhältnis angespannt. Die Situation ist in der Vergangenheit auch durch eine Reihe von Personalwechseln zwischen den beiden Firmen zusätzlich kompliziert worden. So wechselte beispielsweise Zlatko Tulic, ehemals bei Impex, zur Frauenthal-Tochter ÖAG, was zu Spekulationen über gezielte Abwerbemaßnahmen führte.

Im Lagebericht zum Halbjahresergebnis machte der Vorstand der Frauenthal-Gruppe unmissverständlich klar, dass die Herausforderungen für das Unternehmen noch lange nicht überwunden sind. Dr. Hannes Winkler, Vorstandsvorsitzender, betonte, dass die Frauenthal-Gruppe vor einer schwierigen zweiten Jahreshälfte steht, in der keine wesentliche Verbesserung des Trends zu erwarten sei. Das EBITDA für das erste Halbjahr 2024 betrug 18,2 Millionen Euro, was eine deutliche Reduktion gegenüber dem Vorjahr darstellt.

Winkler stellte fest, dass die negativen Entwicklungen im Handel und in der Automotive-Division, insbesondere die schwache Baukonjunktur und die ungünstigen Preisentwicklungen bei Photovoltaik-Produkten, erheblich zum Ergebnisrückgang beigetragen haben. Die wirtschaftlichen Unsicherheiten und die hohen Kostensteigerungen haben die Margen erheblich belastet, und das Unternehmen sieht sich gezwungen, weitergehende Maßnahmen zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung zu ergreifen. Das könnte im schlimmsten Fall weitere Stellenstreichungen bedeuten.

Um den Herausforderungen zu begegnen, hat die Frauenthal-Gruppe bereits eine Reihe von strategischen Anpassungen eingeleitet. Im Handel setzt das Unternehmen auf eine stärkere Differenzierung der Marktansprache und die Optimierung des Portfolios durch digitale und technische Lösungen. Die getrennten Vertriebsmarken SHT, ÖAG, Kontinentale und elektromaterial.at sollen genutzt werden, um gezielt unterschiedliche Marktsegmente anzusprechen und das Angebot an digitalen, Logistik-, Service- und Marketinglösungen kontinuierlich zu verbessern.

In der Division Automotive konzentriert sich das Management auf eine enge Zusammenarbeit mit Kunden, um gemeinsam Lösungen für die Zukunft zu entwickeln. Dazu gehören insbesondere Maßnahmen zur Kostenreduzierung und Produktivitätssteigerung, die angesichts der Unsicherheiten im Bereich der Elektromobilität und der allgemeinen Marktentwicklung notwendig sind.