Die Tragödie in Bayern: Marktkrise zwingt zur Schließung

Ein traditionsreicher Haustechnikhändler schließt seine Pforten nach fast zwei Jahrhunderten. Marktkrisen und gescheiterte Übernahmen führten zu diesem Schritt.

Der Haustechnikhändler Eisen Knorr, seit 1764 ein Name für Qualität und Beständigkeit in Weiden, wird seinen Betrieb zum 31. März 2025 einstellen. Geschäftsführer Manuel Fräde bestätigte in einem Telefonat, dass die Marktsituation das Unternehmen zu diesem schweren Schritt zwingt. Man habe alles versucht, aber der Markt sei schwierig, man habe keinen Käufer finden können, so Fräde. Nach intensiven Verhandlungen zogen die letzten potenziellen Interessenten ihr Angebot Ende August 2024 zurück.

Die Probleme von Eisen Knorr sind nicht neu: Bereits 2019 scheiterte eine geplante Übernahme durch den österreichischen Großhändler Holter. 2021 übernahm die Ziegler Group das Unternehmen, um es langfristig zu stabilisieren und Synergien mit ihrer Hausbau-Sparte zu nutzen. Doch die Verlagerung des Handels ins Internet und der Einbruch im deutschen Hausbausektor führten zu unüberwindbaren Verlusten. Trotz der Schließung des defizitären Einzelhandelsbereichs im März 2023 und der Fokussierung auf gewerbliche Kunden, verbesserte sich die Ertragssituation nicht.

Laut Fräde plante man zuletzt eine „ordentliche Schließung“ und keine Insolvenz, um die verbleibenden 113 Mitarbeiter zu unterstützen. Der Betriebsrat wurde am 8. November 2024 informiert, und es sind Verhandlungen für einen Sozialplan im Gange, um faire Lösungen zu finden.

Das Management betont, dass Eisen Knorr bis zur endgültigen Schließung die gewohnte Qualität liefern wird. Diese Nachricht markiert das Ende einer jahrhundertelangen Firmengeschichte, die einst für Kompetenz und Verlässlichkeit in der Region stand.




Knaller im Handel: Traditionsunternehmen vor dem endgültigen Aus

Scherbenhaufen im Süden Deutschlands. Ein über 200 Jahre altes Traditionsunternehmen wird wohl dicht gemacht. Eine schwierige Marktlage zwingen den Betrieb in die Knie. Ein Schock für die Belegschaft.

Der Haustechnikhändler Eisen Knorr, gegründet 1764, steht vor der Schließung. Die Geschäftsführung der Ziegler Group, der das Unternehmen seit 2021 gehört, informierte laut „Onetz“ die Belegschaft über die Stilllegung bis Ende März 2025. Rund 113 Mitarbeiter könnten betroffen sein. Diese Entscheidung sei Teil einer strategischen Neuausrichtung der Ziegler Group, die sich auf den Modulbau fokussiert, so die „Oberpfalz-Medien“.

Bereits vor der Übernahme durch die Ziegler Group habe Eisen Knorr wirtschaftliche Schwierigkeiten gehabt, heißt es. Ein früherer Übernahmeversuch im Jahr 2019, als der österreichische Großhändler Holter das Unternehmen kaufen wollte, scheiterte ebenfalls. Damals bestätigte Holter seine Kaufabsicht, zog sich jedoch nach Differenzen mit dem Übernahmekandidaten zurück. Diese gescheiterte Akquisition markierte möglicherweise bereits einen frühen Wendepunkt für Eisen Knorr, das danach zunehmend in finanzielle Schieflage geriet.

Im Jahr 2021 sei Medienberichten zufolge ein Verlust von 1,27 Millionen Euro verzeichnet worden. Laut früheren Aussagen von Geschäftsführer Manuel Fräde gegenüber „SHK Tacheles“ wurde die Suche nach einem Käufer im Rahmen einer Umstrukturierung durchgeführt. Noch im Juli 2024 wies Fräde Spekulationen über Massenentlassungen als „Quatsch“ zurück. Nun jedoch deuten die Pläne auf eine endgültige Schließung hin.

Die Ziegler Group verfolgt nach eigenen Angaben einen strategischen Rückzug aus dem klassischen Baubereich und setzt auf vorgefertigte Modulbauweisen. Diese Entscheidung sei aus wirtschaftlichen Gründen getroffen worden, da sie besser plan- und kalkulierbar sei, erklärte Firmenchef Stefan Ziegler. Die Holding strebt in diesem Jahr einen Gesamtumsatz von einer Milliarde Euro an.

Eisen Knorr, bekannt für maßgefertigte Küchen und Bäder, die über Handwerksbetriebe realisiert wurden, war über Jahrzehnte ein fester Bestandteil der SHK-Branche. Bis März 2025 soll das Geschäft laut Unternehmensangaben noch weitergeführt werden.

Die Schließung wirft Fragen zur Zukunft der Mitarbeiter auf. Eine Betriebsversammlung soll am Montag stattfinden, um über einen Sozialplan und Interessenausgleich zu beraten. Welche Perspektiven sich daraus ergeben, bleibt abzuwarten.




Österreich: Wieder dicke Millionenpleite

Die nächste Millionen-Insolvenz erschüttert die Immobilienwelt Österreichs.

In Österreich sorgt eine erneute Insolvenz in der Bau- und Immobilienbranche für Schlagzeilen. Laut dem Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) hat die RealSeven GmbH, ein Immobilienunternehmen mit Sitz in Wartberg ob der Aist, ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eingeleitet. Das 2016 gegründete Unternehmen betrieb zuletzt die Vermietung und Verpachtung eines 4.500 m² großen Gebäudes.

Den Insolvenzunterlagen zufolge wurde das Verfahren am 5. November 2024 beim Landesgericht Linz eröffnet (Geschäftszahl 17S176/24t). Die erste Gläubigerversammlung ist für den 14. Januar 2025 anberaumt, die Sanierungsplantagsatzung soll am 21. Februar 2025 folgen. Mag. Wolfgang Kempf, ein erfahrener Rechtsanwalt, übernimmt die Verwaltung des Verfahrens. Laut KSV1870-Daten wies die letzte Bilanz vom 31. Dezember 2022 keine Anzeichen für die nun drohende Schieflage auf.

Die „Oberösterreichischen Nachrichten“ berichten von einer Insolvenz in Millionenhöhe, die zahlreiche Gläubiger, darunter auch internationale Investoren, betrifft. Der KSV1870 merkt an, dass der Insolvenzantrag vom Unternehmen selbst gestellt wurde, was interne Liquiditätsprobleme nahelegen könnte.

Die RealSeven GmbH steht exemplarisch für eine Branche, die mit steigenden Baukosten und sinkender Nachfrage kämpft. Laut Wirtschaftskammer Österreich (Studie 2023) haben sich die Bedingungen für Projektfinanzierungen durch gestiegene Zinsen deutlich verschärft.

Es bleibt abzuwarten, wie sich das Verfahren entwickelt und ob das Unternehmen eine Stabilisierung erreicht. Eine Stellungnahme der RealSeven GmbH liegt bislang nicht vor. Ein Sprecher des KSV1870 betonte, dass das Unternehmen mit einem Sanierungsplan antritt, um Gläubiger teilweise zu befriedigen.




Verbundgruppen: Wechsel an der Vertriebsspitze im Norden

Ein erfahrener Branchenkenner übernimmt Schlüsselposition im Norden

Die Personalrochade in der SHK-Branche setzt sich fort: Seit dem 1. November 2024 verstärkt nun offenbar Maik Piehl das Team von Garant Bad+Haus als Regionalleiter Nord. Das jedenfalls sagen Personen, die sich mit den Vorgängen auskennen. Zuvor war Piehl als Vertriebsleiter bei Mein BAD tätig, einer Verbundgruppe von Der Kreis. Seine Karriere umfasst zudem fast ein Jahrzehnt als Regionalleiter Nord bei Interdomus Haustechnik.

Eine offizielle Bestätigung dieser Personalie steht noch aus. Laut internen Informationen hat Piehl seine neue Position bereits am 4. November 2024 angetreten.




Fliesenhandel für Bäder und Wellness in der Krise

Einer der bundesweit bekannten Fliesenhändler mit knapp 500 Mitarbeitern und Millionen Umsatzrutscht in die Insolvenz. Das Unternehmen will das Problem in Eigenverwaltung lösen.

Der große Fliesen- und Baustoffhändler Fliesen-Zentrum Deutschland GmbH mit rund 485 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von etwa 111 Millionen Euro hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Unter Aufsicht des vorläufigen Sachwalters, Rechtsanwalt Justizrat Günter Staab, soll der Betrieb weitergeführt und eine Sanierung eingeleitet werden.

Mit 18 Standorten bundesweit ist das Fliesen-Zentrum ein wichtiger Anbieter für Fliesen, Heizsysteme und Badlösungen. Die Eigenverwaltung soll es dem Unternehmen ermöglichen, durch strukturelle Anpassungen die wirtschaftliche Stabilität zu sichern und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Branchenexperten sehen Chancen, dass die Eigenverwaltung Fliesen-Zentrum eine erfolgreiche Neuausrichtung ermöglicht.




(Update) Insider-Gerüchte: Brisante Personalrochade in der Kölner SHK-Branche?
"Nein, M. Wienand fängt nicht an bei uns."

Der Kölner SHK-Markt steht vor einer möglichen Personalrochade: Ein Vertriebsleiter könnte in der Region bald eine Schlüsselrolle einnehmen.

Die Gerüchteküche brodelt in der Kölner SHK-Branche: Michael Wienand, bislang Vertriebsleiter bei Elmer in Köln, soll das Unternehmen verlassen. Insiderkreise berichten, dass er möglicherweise als Geschäftsführer der neu gegründeten Rheinland GmbH bei Richter+Frenzel (R+F) einsteigt, die ab August 2024 die Standorte Köln, Bonn und Aachen bündelt. Elmer-Geschäftsführer Armin Nowak bestätigte auf Anfrage von SHK-Tacheles lediglich, dass Wienand sich „neu orientieren“ wolle. Wohin der Weg jedoch führt, ließ er offen.

Die Brisanz der Personalie ergibt sich aus der Konkurrenzsituation zwischen Elmer und R+F in Nordrhein-Westfalen. R+F, traditionell in Süddeutschland verwurzelt, versucht seit Jahren, sich im Westen zu etablieren und baut seine Präsenz in NRW aktiv aus. Die Gründung der Rheinland GmbH ist ein strategischer Schritt in diese Richtung, wie R+F im Juni 2024 bekanntgab. Die Frage, wer die neue Geschäftsführung übernehmen wird, ist noch offen.

Für zusätzliche Spannung sorgt die Vorgeschichte: Wienand hatte die Vertriebsleitung bei Elmer erst vor knapp zwei Jahren von Christian Haas übernommen, der wiederum von Elmer zu R+F zurückkehrte. Gerüchten zufolge könnte Haas selbst Interesse an der Geschäftsführerrolle für die Region Köln, Bonn und Aachen haben.

Branchenbeobachter mutmaßen zudem, dass R+F mit Wienand erneut einen erfahrenen Vertriebsprofi für den Wachstumsmarkt im Westen gewinnen möchte. Eine entsprechende Anfrage dieser Redaktion an Wilhelm Schuster, Geschäftsführer von R+F, blieb bis vor Kurzem unbeantwortet. Jetzt aber erklärt Schuster: „Nein, M. Wienand fängt nicht an bei uns.“