Geschäftsführer bei führender Onlineplattform vermutlich weg
Was ist da los?

Was ist da los bei einem der führenden Webshops in der SHK-Branche?

Seit vergangener Woche hagelt es Hinweise, Christian Thoenemann sei nicht mehr Geschäftsführer bei Heizungsdiscount24. Sogar von Entlassung war die Rede. Thoenemann reagierte bislang auf eine Anfrage nicht, ebenso wenig das Unternehmen selbst. Ein Mitarbeiter aus der HD24–Abteilung Fachberatung erklärte jedoch soeben beim Anruf von SHKTacheles, Thoenemann sei nicht mehr im Unternehmen.

Zwar steht der Geschäftsführer noch zusammen mit seinen Kollegen Christofer Metz und Philipp Stieda im Impressum. Die Vorgänge aber scheinen merkwürdig. Thoenemann kam vor zwei Jahren als Geschäftsführer Vertrieb und Support zu HD24. Zuvor wirkte er als Niederlassungsleiter bei Buderus in Gießen.

2022 war der Finanzinvestor VR Equitypartner bei HD24 eingestiegen. Im gleichen Jahr hatte „Deutschlands bester Online-Shop 2021“ mit bösem Bashing und Panikkäufen zu kämpfen. Die Bestellungen explodierten und die Produktion hinkte plötzlich hinterher.

 




Buderus exklusiv bei Tchibo
Vertrieb wird immer wilder

Buderus arbeitet mit Tchibo zusammen.

Buderus ist Bestandteil eines aktuellen Angebotes des größten deutschen Konsumgüter- und Einzelhandelsunternehmen Tchibo. Auf der Website des für seinen Kaffee bekannten Händlers offeriert das Unternehmen gerade eine Cashback-Aktion auf Buderus Wärmepumpen. So erhalten Tchibo-Kunden beim Kauf einer Buderus Wärmepumpe des Typs Logatherm WLW196i AR (S+), Logatherm WLW186i AR oder Logatherm WLW176i AR im Zeitraum vom 15.4.2024 bis 30.11.2024 eine Rückerstattung von 1000 Euro.

„Sobald Sie über uns ein unverbindliches Angebot bei unserem Partner Buderus angefragt haben, erhalten Sie innerhalb kurzer Zeit nach Angebotsanfrage einen Aktionsgutschein zur Teilnahme per E-Mail“, heißt es auf der Tchibo-Website. Wichtig sei, die Verlinkungen von Tchibo zu der Buderus-Webseite zu verwenden, damit der Aktionsgutschein versendet werden könne.




Finanzinvestoren greifen nach Purmo
Vorstand empfiehlt, Angebot anzunehmen

Zwei Finanzinvestoren wollen Purmo kaufen.

Der Heizkörper- und Flächenheizungsspezialist Purmo soll offenbar von der Börse. Wie das Unternehmen mitteilt, beabsichtigt ein eigens zu diesem Zweck gebildetes Konsortiums, alle Aktien der Purmo Group Plc zu kaufen. Die Zweckgemeinschaft besteht aus der Apollo Global Management, Inc. („AGM“), ein globaler alternativer Vermögensverwalter und der finnischen Investmentgesellschaft Rettig. Apollo Funds und Rettig bilden für die Zwecke des Übernahmeangebots das Konsortium.

Zum 31. Dezember 2023 verwaltete AGM ein Vermögen von rund 651 Milliarden US-Dollar in Rendite-, Hybrid- und Aktienstrategien. Es wird erwartet, dass die Transaktion die Umsetzung der Wachstumsstrategie von Purmo beschleunigen wird. Das Konsortium beabsichtigt, die Entwicklung von Purmo mit industrieller Expertise zu unterstützen.

Der Vorstand von Purmo hat einstimmig beschlossen, den Aktionären von Purmo die Annahme des Übernahmeangebots zu empfehlen. Das Angebot umfasst 9,91 Euro pro Aktie, insgesamt 392 Millionen Euro.




„Stellenabbau 200 ist totaler Unsinn“
Ait-Chef dementiert nochmal deutlich

Die Nibe-Tochter Ait baut weniger Stellen ab, als derzeit durch die Medien geistert.

Der Ait-Chef Sjacco van der Sande betonte heute in Nürnberg im Gespräch mit SHKTacheles nochmal, dass der Umfang von 200 Stellen, die gestrichen werden sollen, nicht den Tatsachen entspreche. Van der Sande macht indes keinen Hehl aus der momentanen Absatzflaute der Wärmepumpe.

In Deutschland sei man aktuell in Verhandlungen mit dem Betriebsrat, so der Niederländer. Der Abbau von Arbeitsplätzen würde jedoch inklusive Leiharbeiter deutlich geringer ausfallen. Ende des Monats will das Unternehmen die Verhandlungen hierzu beendet haben.




Unruhe im Markt wegen Reisser-Rechnungen
SAP Umstellung eigentlich super gelaufen

Reisser wird zur Zielscheibe von Gerüchten, die auf die Liquidität des Unternehmens abzielen. Jetzt äußert sich der Vorstand erstaunt über die Mutmaßungen und erklärt seine Sicht der Dinge.

Es mehreren sich die Hinweise in der Branche, Reisser habe Liquiditätsprobleme. Der Grund könnte möglicherweise in einer SAP Umstellung liegen. Ein Keramiker soll bereits seine Lieferung eingestellt haben, heißt es. Was ist dran an diesen Gerüchten?

Offenbar nicht so viel, glaubt man dem Reisser Vorstand. Dort heißt es heute erstaunt über die Mutmaßungen: Reisser habe SAP zum Jahresbeginn in über 50 Häusern live geschaltet. Eine super Leistung sei das, so die Vorstände Guntram Wildermuth-Reißer und Alexander Bruggner SHKTacheles gegenüber.

Und die Firma Reisser sei im übrigen kerngesund mit hohen Liqiditästsreserven. Es handele sich lediglich um einige Altrechnungen aus dem vergangenen Jahr zum kostenlose Lieferungen, die man jetzt bezahlen würde. Diese Altrechnungen habe man bis zum Ende der Woche abgearbeitet, so der Vorstand.




Wärmepumpenabsatz schrumpft drastisch
IFH/Intherm startet verhalten

Die IFH/Intherm ist gestartet. Moderne Hallen, schöne Atmosphäre aber zu wenig Besucher am ersten Messetag. Die Nürnberger hoffen auf den Mittwoch und Donnerstag. In der Heizungsbranche trübt sich die Stimmung weiter ein. Die aktuellen Branchenzahlen verheißen nichts Gutes für 2024. Bei den Verbänden stehen angeblich die Telefone nicht mehr still. Der Grund ist Viessmann.

2024 wird nicht das Jahr der Heizung. Der Absatz der Wärmeerzeuger verläuft rückläufig, erheblich rückläufig. Nach den jüngsten Zahlen des Branchenverbandes BDH verlieren die Mitglieder nach den ersten drei Monaten in Summe 29 Prozent auf das rasante Vorjahr. In Stückzahlen sind das erreichte 217.500 Anlagen. Der BDH bastelt noch einen seinem Statement, bevor die Zahlen offiziell an die Presse gereicht werden sollen. SHKTacheles liegt die Bilanz bereits vor.

Demnach verliert vor allem eine Technologie immens an Boden. Die Wärmepumpe setzte im ersten Quartal 2024 nur noch 46.000 Stück ab, Minus 52 Prozent zum Vergleichszeitraum 2023. Die Stimmung unter den Heiztechnikern entsprechend gedämpft auf der gerade stattfindenden IFH/Intherm. 2022 füllten die Hersteller noch ihre Glücksschweine bei jeder Aussage des Wirtschaftsministers Dr. Robert Habeck. Der Krieg, die Engpässe beim Gas, die verlockende Unabhängigkeit mit Strom. All das spielte der Wärmepumpe in die Hände bis das chaotische Heizungsgesetz den Absatz lahmlegte. Seitdem geht nicht mehr viel in Sachen Wärmepumpe. Dafür weiter umso mehr in Sachen Gas und Ölheizung.

Das Drama nimmt seinen Lauf. Mittlerweile sind die Anbieter von Wärmepumpen bei Kurzarbeit oder Stellenabbau angekommen. Das Interesse der Bundesregierung an der Branche scheint wieder gesunken, bemängeln auch gestandene Verbandsleute. Die jüngsten Beispiele von massiven Einschnitten kommen von Nibe oder deren Tochter Ait.  Bei der alpha innotec stehen aktuell 200 Stellen zur Debatte, glaubt man den Medienberichten hierzu. Der Ait-Geschäftsführer dementierte allerdings vergangene Woche den Umfang. Das sei Unsinn, so Sjacco van de Sande SHKTacheles gegenüber.

Ähnlich konfrontiert mit Entlassungsgerüchten sieht sich allerdings auch Daikin, mittlerweile sogar in Deutschland. Beim Wärmepumpenspezialisten aus Japan macht die Zahl 60 hierzulande die Runde. Es seien aber vielleicht gerade mal eine Handvoll, sagt Daikins Deutschland-Vertriebschef Michael Spork und bei denen handele es sich hauptsächlich um Mitarbeiter in der Probezeit.

Die Heizer müssen allerdings längst die Ärmel hochkrempeln und auf kluge politische Entscheidungen hoffen. Das große Thema in Nürnberg aber bei den Heizern ist einmal mehr Viessmann. Erst der spektakuläre Verkauf an Carrier. Jetzt die Ankündigung der Allendorfer einer geplanten vertikalen Integration des Handwerks. Die Einstufigkeit wäre ein Novum in der SHK-Branche. Ein heißes Eisen, das Viessmann da anfasst. Bei den Verbänden stehen angeblich die Telefone nicht mehr still.

Bilder, an die man sich auf Messen gewöhnen muss

Die IFH/Intherm erlebte derweil gestern zum Start einen verhaltenen Auftakt. Gegen Mittag ebbte die Besucherzahl doch spürbar ab. Die Badausstatter fehlen der Messe. Deren Spirit, deren Aufgeschlossenheit für Neues und überhaupt deren Themen. Die Vorwandspezialisten aber kehrten gerade erst euphorisch aus Mailand zurück. In Italien auf der Salone del Mobile finden die Wannen-, Armaturen- und Duschabtrennungshersteller derzeit die besten Bedingungen vor. Designer, Planer, Architekten und Endverbraucher.

Jenes Umfeld, von dem die Produzenten der Nasszellen träumen. Im Moment aber ist auch Mailand für die Sanitärindustrie allenfalls Anker. Es wird auch nicht das Jahr der Bäder. Nein, und der Heizer ganz bestimmt nicht. Auch die Installationsspezialisten bleiben nicht verschont. Grundfos scheint noch unter Schock. Wahlstedt Auf dem Abstellgleis. Über 500 Mitarbeiter betroffen. Grundfos wurde in den Medien schon als Wärmepumpenhersteller betitelt. Das sind die Dänen ganz bestimmt nicht. Wahrlich, 2024 wird kein Branchenjahr.