(Update) Erstes großes Handelshaus pleite
Hiobsbotschaft in der SHK Branche

Dickes Ding im SHK Handel

Die Sanitop-Wingenroth GmbH & Co. KG ist zahlungsunfähig. Das Handelshaus aus  Katzheide 21-25, 48231 Warendorf, gesetzlich vertreten durch die persönlich haftende Gesellschafterin, die im Handelsregister des Amtsgerichts Münster unter HRB 9530 eingetragene Sanitop-Wingenroth Verwaltungs GmbH, diese vertreten durch die Geschäftsführer Uwe Schröder, Dr. Bernd-Michael Brunck, und Herrn Christoph Bender trauchelt. Über das Unternehmen musste am 28.05.2024, um 12:14 Uhr das Insolvenzverfahren angeordnet werden. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird Rechtsanwalt Stephan Michels, Piusallee 8, 48147 Münster bestellt.

Die Nachricht trifft den markt wie ein Blitz. Der für seine Baumarktnähe bekannte Sanitop-Wingenroth hatte sich in der Geschäftsführung gerade neu aufgestellt. Neu sind neben dem CEO Uwe Schröder Christoph Bender (vorher Vertriebsleiter DIY) und Dr. Bernd-Michael Brunck (ehemals R+F). Ausgeschieden war ChrisIan Hajek. Schröder hatte zudem sämtliche Geschäftsanteile der Sanitop-Wingenroth Gruppe übernommen. Medienberichten zufolge erwirtschaftet das Handelshaus mit rund 400 MitarbeiterInnen einen dreistelligen Millionenumsatz. Sanitop-Wingenroth entstand vor rund 20 Jahren aus einer Fusion.

Marktkenner gehen davon aus, dass es nicht bei dieser eine Pleite bleiben wird. Der Handelsabsatz seit Monaten zweistellig hinter dem Vorjahr. Der Finanzdruck steigt weiter, Lagerkosten, Zinsen, Retouren und ein abgewürgter Heizunbgsmarkt, deren jüngstes umstrittenes Gesetz jetzt nur ein Test gewesen sein soll. So jedenfalls wird der Wirtschaftsminister und Vizekanzler Robert Habeck aktuell in den Medien zitiert.

Bild: KI (DALL-E)




Brennt da bei großem Duschkabinenhersteller gerade der Baum?
CEO wehrt sich gegen öffentliche Frust-Bewertungen

Seit Längerem steigt aus den Einträgen auf einem bekannten Portal verdammt dicke Luft auf. Das Management des Duschanbieters scheint es sich mit Teilen der Belegschaft verscherzt zu haben. So zumindest der dort erzeugte Eindruck, der auch schon auf dem Markt die Runde macht.

Im Niedersächsischen Bad Zwischenahn ist offenbar so Manchem mächtig der Kamm geschwollen. Nachzulesen auf kununu, dem beliebten Bewertungsportal für Arbeitnehmer. Hier bringen einige Mitarbeitende der Hüppe GmbH schon seit Längerem mit Schimpf und Karacho die unternehmenseigenen Duschwände zum Wackeln. Die erst kürzlich angetretene neue Führung scheint zumindest vereinzelten Darstellungen nach seit einigen Monaten einer kleinen Meuterei gegenüberzustehen. So wie es aussieht, gehen die hier vorgebrachten Klagen an die Adresse der beiden Ex-Kludianer Julian Henco, seit Juli 2023 CEO der Hüppe Group, und Axel Stoiber, seit November letzten Jahres dortiger Vertriebsdirektor. „Wann ziehen die beiden Heuschrecken endlich weiter?“ ist unter anderem auf der Plattform von Belegschaftsseite zu lesen. Anonym, versteht sich.

Das vielleicht noch kleinste Übel: Man würde dazu motiviert, „ständig irgendeinen geposteten Quatsch zu liken“ wie beispielsweise „meine Kollegin hat einen leckeren Zopfkuchen gebacken, nice“. Sicherlich schlimmer: Das generelle Vorgesetztenverhalten wird hier in vielfachen Facetten als „unterirdisch“ und der Umgang mit den Beschäftigten als „teilweise unwürdig“ abgestraft. „Wer nicht mitmacht, wird gemoppt“, es herrsche „Angst um den Arbeitsplatz“, man wolle weg, „es gleicht einem Ausverkauf“, hauen die Nächsten raus. „Das Abstiegsgespenst geht rum. Verträge werden nicht verlängert. Mitarbeiter werden freigestellt oder kündigen selbst.“

Noch empfindlicher dürfte die Anschuldigung treffen, man versuche krampfhaft, „irgendwie wieder Fuß im Markt zu fassen und das mit alten Ideen, die als neu verkauft werden. Vorbei am wichtigsten Kunden wird versucht, Kasse zu machen. Da sind Anfänger am Werk.“ Die Kommunikation gleiche „Dampfplauderei“, die Motivation sei unter dem Gefrierpunkt, „rette sich, wer kann!“, heißt es da weiter. An anderer Stelle wird selbst schon vor Verbesserungsvorschlägen resigniert: „Ich sitze nur noch die Zeit ab“. Im Dezember 2023 empfahl hier ein Mitarbeitender sogar rigoros: „Tür zu, Licht aus!“.

In Summe starker Tobak! Die schlecht gelaunten Bewertungen scheinen dabei leider keine Momentaufnahme. Und das, obwohl mit der Neugewinnung von Henco und Stoiber in den neuralgischen Spitzenämtern beim Duschplatzexperten ja eigentlich eine Transformation zum Guten angekündigt war. Wie SHKTacheles schon im Sommer 2023 berichtete, sollte Hüppe unter der Inhaberschaft von Private Equity und in Leitung des Investors Aurelius mit der neu besetzten Führung zukunftsfit gemacht werden. Schon damals zeichnete sich ein entsprechend hoher Druck auf das operative Management ab, die Marktumstände denkbar schwierig, das Konjunkturbarometer für den Sanitärbereich laut aktueller DGH-Zahlen nach dem ersten Quartal im zweistelligen Minus. Rahmenbedingungen, die unter den investmentgetriebenen Fittichen von Private Equity die Stimmung zusätzlich erschweren dürften. Also kein leichtes Spiel für Henco, der schon in der Vergangenheit die eine oder andere kalte Dusche aushalten musste.

Die Redaktion hat CEO Julian Henco um eine Stellungnahme zu der laut kununu verdrießlichen Stimmung im Unternehmen gebeten. Für ihn dränge sich der Eindruck auf, „dass Mitarbeitende Frust loswerden wollten. Dazu passt, dass die Negativbewertungen ausschließlich aus dem Vertriebsbereich kommen, den wir seit Ende 2023 umbauen und grundlegend neu ausrichten. Für einige bedeutet dies, dass sie ihre bisherige Komfortzone verlassen müssen.“ Henco vermisse vor allem bei den besonders angriffigen Bewertungen jeglichen „konstruktiven Ansatz und jede Sachlichkeit“. Dabei würden zum Teil Behauptungen erhoben, die schlicht und einfach unwahr seien. Beispielsweise sei es nicht korrekt, dass Beschäftigte Hüppe in Scharen den Rücken kehrten oder das Unternehmen als Arbeitgeber in der Region unattraktiv sei. Die Fluktuation bewege sich tatsächlich in einem für ein Industrieunternehmen üblichen Rahmen, so der Hüppe-Chef gegenüber SHKTacheles. Er selbst erlebe seine Mitarbeitenden „ganz überwiegend als Menschen, die regelrecht für die Marke brennen und deren Zukunft aktiv mitgestalten wollen“.

Dem Anschein nach ist die in Teilen der Belegschaft wahrgenommene Ernüchterung bei Hüppe zumindest kein Einzelfall und in den nachlesbaren Ausführungen nicht unerheblich. Obwohl hier natürlich auch Lobeszeilen zum Unternehmen zu finden sind, die von den wutschnaubenden Schimpftiraden auf dem Portal seit ein paar Monaten allerdings lautstark überschattet werden.

Text: Stefanie Luy
Bild: KI (Idee von SHKTacheles)

 




Verkaufsleiter wechselt die Fronten nach über 20 Jahren
Marktführender Handel

Im Handel vollzieht sich ein bemerkenswerter Wechsel auf Verkaufsleiter-Ebene.

Nach Informationen dieser Redaktion hat Jürgen Kalbskopf aktuell bei Richter + Frenzel angeheuert. Kalbskopf ist seinem Online-Berufsprofil zufolge als Verkaufsleiter bei Gienger in Ingolstadt seit über 20 Jahren beschäftigt. Der Wechsel wurde vom R+F-Firmenchef Wilhelm Schuster bestätigt. Demnach wird Kalbskopf erneut Verkaufseiter, wieder in Ingolstadt. Diesmal allerdings für die direkte Großkonkurrenz. Nach derart langer Firmenzugehörigkeit ein bemerkenswerter Schritt. Der Wechsel vollzieht sich laut Schuster zum 1. Juli 2024.

Bild: KI DALL-E (Idee Redaktion)




Co-CEO verlässt Badausstatter

Offenbar ein Top-Angebot bekommen.

Bei Kludi vollzieht sich ein aktueller Wechsel in der Geschäftsführung. Can Yildirim, Managing Director Operation wird die Kludi GmbH & Co. KG zum 31. August 2024 auf eigenen Wunsch verlassen, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. Das bestätigte das Unternehmen dieser Redaktion.

Can Yildirim (Bild ©️: Kludi)

Can Yildirim hatte bei Kludi zunächst den neu geschaffenen Bereich „Supply Chain Management“ als Group Director verantwortet, bevor er im vergangenen August als COO in die Geschäftsführung des Sauerländer Armaturenspezialisten berufen wurde. Dort oblag ihm die Verantwortung für die weltweite Produktion. Zuletzt agierte er auch als Co CEO neben Harald Hotop. Wie es heißt hat Yildirim offenbar ein Top-Angebot erhalten, das er nicht ablehnen konnte.




Krise immer deutlicher: Badausstatter schasst kompletten Außendienst
"Wenn die das beschließen, dann ist das so"

In Österreich tickt man anders. Beim Premiumhersteller für Bade- und Duschwannen wurde jetzt ein klipp und klarer Cut vollzogen. Man will in Zukunft ohne Außendienst auftreten.

Badewannen von Polypex – darin baden ist Balsam für Körper, Geist und Seele! Mit diesem Claim mischt der einstmalige Erfinder der weltweit ersten formstabilen und wärmebeständigen Acryl-Badewanne ganz vorne mit. Wer in Österreich dabei allerdings ab sofort nicht mehr mitmischt, ist der unternehmenseigene Außendienst des Welser Familienbetriebs. Dem wurde nämlich dem Vernehmen nach mir nichts, dir nichts gekündigt und zwar gänzlich.

Die „Stiftungsräte des Wannenherstellers haben beschlossen, dass die Firma Polypex ihren Außendienst nicht mehr benötigt“, so heißt es aus dem Unternehmen auf Nachfrage der Redaktion. Die Kündigung sei bereits Ende April erfolgt, betroffen sei der komplette Bereich. Man verweist gegenüber diesem Nachrichtendienst darauf, dass die wirtschaftliche Lage generell ja bekanntlich nicht rosig wäre, diese sei aber bei Polypex sicher nicht dramatisch gewesen und gerade in den letzten Wochen habe man wieder eine positive Tendenz verzeichnet. Dennoch seien die „Stiftungsräte jetzt zu dem Schluss gekommen, den Außendienst abschaffen zu müssen“, erfährt die Redaktion von betroffener Seite.

Der Welser Robert Wimmer gründete die Firma Polypex vor genau 65 Jahren mit seinem Novum der Acryl-Badewanne aus einem noch nie dagewesenen ganz besonderen Materialmix. Damit hat sich Polypex bis heute als Pionier in der Badewannenproduktion einen Namen gemacht. Die ebenfalls im oberösterreichischen Wels ansässige Robert Wimmer Privatstiftung, mit Geschäftsführer Markus Kuenz im Vorstand, verantwortet unter anderem die Verwaltung der von der Stiftung gehaltenen Unternehmensbeteiligungen und Liegenschaften (Quelle: firmeneintrag.creditreform.de).

Mit der Schildkröte im Logo setzt der Markenhersteller dabei auch symbolisch auf die Langlebigkeit seiner Produkte made in Austria, die sich in Österreich übrigens auch bei Hornbach zum Dauertiefpreis ergattern lassen. „Warm, weich, schwebend. Geborgen wie im Mutterleib“, verspricht Polypex mit seinen ergonomischen Badewannen und möchte „Menschen zurück in dieses Stadium vollkommenen Glücks versetzen“, so prangt es auf der Unternehmenswebsite. Eher weit entfernt vom Glück dürften sich indessen die jüngst an die Luft gesetzten Mitarbeitenden fühlen.

(Stefanie Luy)

Bild: KI Dall-E




Führendes Haus setzt Regionalleiter vor die Tür
Die Nerven liegen blank - auch im Handel

Eine Hiobsbotschaft folgt auf die nächste. Vor allem, was das Personal anbetrifft.

Jetzt hat es offenbar einen branchenbekannten Regionalleiter im Handel erwischt. Manfred Scheper steht seit über fünf Jahren bei Zander unter Vertrag. Bei den Essenern agierte der Vertriebsmanager im Nordwesten im Raum Osnabrück.

Gestern erhielten die Industriepartner eine Mail vom Geschäftsführer der J.W. Zander GmbH & Co. KG Nordwest, Stefan Veltel. Das Schreiben liegt der Redaktion vor. Dort heißt es, dass Zander den Vertrieb neu organisiere. Im Rahmen dieser Veränderung fällt Scheper aus dem Raster. Bitter für den treuen Vertriebsmann, auch wenn Veltel betont, dass die Zusammenarbeit mit Scheper immer einwandfrei und sein Verhalten stets korrekt war. Den Job von Scheper übernimmt der Mail zufolge bis auf Weiteres Veltel selbst.

In der Handelslandschaft dürfte diese Personalmeldung nicht die letzte sein. Insider sprechen von angeblichen Krisensitzungen bei mindestens zwei weitern HBG-Häusern. Die Nerven lägen überall blank, heißt es.