Erste dicke Heizer-Absage zur GET Nord
ISH rechnet mit über 2000 Ausstellern

Die ISH zieht früh ein erstes Zwischenfazit für die kommende Veranstaltung in 2025. Die nächste Messe aber ist die GET Nord. Die Vorzeichen sind besorgniserregend. Einer der Big-Heizer stellt in Hamburg überraschend nicht aus. Das Geschäft sei wie Tod, sagt ein Vertriebsleiter der Industrie.

Zur ISH würden derzeit über 2.000 Aussteller planen, dabei zu sein, heißt es in einer Mitteilung der Frankfurter Messe. Das gesamtes Leistungsspektrum der Branche ist 2025 in der Mainmetropole nach thematischen Lösungsfeldern gegliedert. Bis zum Messetermin in Frankfurt sind es allerdings noch rund neun Monate. Die Wasserstandsmeldung ein wenig verfrüht, um nervösen Diskussionen vorzusorgen? Die Branche befindet sich gerade wirtschaftlich auf dem Tiefpunkt. Der Handel klagt über 20 – 40 Prozent Rückgang und verhängt zum Teil volle Kostenbremse. Die Heizer verkaufen kaum Wärmepumpen und Sanitär läuft immer noch schleppend. Wie die Anmeldezahlen sich bis März entwickeln, muss sich noch zeigen.

Die nächste Messe ist die GET Nord in Hamburg im November. Auch die sei gut gebucht, sagt eine Sprecherin. Eine erste dicke Absage im Heizungsbereich liegt allerdings auch in der Hansestadt vor. Daikin hat in Hamburg zurückgezogen, bestätigte der Veranstalter. In Essen und Nürnberg waren die Wärmepumpenspezialisten im Frühjahr hingegen noch dabei. Besorgte Marktteilnehmer befürchten bereits einen Dominoeffekt in den Heizerhallen. Das Geschäft sei quasi wie Tod, sagen Vertriebsbosse der Industrie.




„Gelände hat keinen Strom“
Stellungnahme R+F zum Hochwasser in Reichertshofen

Richter + Frenzel gibt eine erste Stellungnahme zum Hochwasser ab.

Demnach ist das LZS von Richter+Frenzel in Reichertshofen von der Hochwasser-Situation betroffen. SHKTACHELES berichtete. Laut einer Sprecherin ist der Standort nicht überflutet, die Zufahrten aber aktuell gesperrt und sollen vermutlich in Kürze freigegeben werden. „Das Gelände hat keinen Strom. Bezüglich der Aufnahme der Aktivitäten sind wir abhängig von der Öffnung der Zufahrstraßen und der Stromversorgung. Hierfür stehen wir in Abstimmungen mit den Behörden.
In erster Linie geht es aber darum, Anwohnerinnen und Anwohner in der akuten Lage vor den Folgen des Hochwassers zu schützen.“




Alle wollen Schmutzwasserpumpen
Hochwasser in Bayern

Die Situation in den betroffenen Hochwassergebieten ist weiter sehr angespannt. Ein Marktführer ist offenbar massiv betroffen.

Händler aus der Region berichten von weiteren starken Regenfällen. Überall laufen die Keller voll. Die Folge sind eine erhöhte Nachfrage nach Schmutzwasserpumpen. Die reißen uns die Dinger gerade aus der Hand, heißt es bei einem Händler in Bayern. Privat, Baumarkt, Installateure. Auch für die Region Reichertshofen sollen weitere Starkregen gemeldet sein, heißt es. In Reichertshofen befindet sich das Zentrallager von Richter + Frenzel. Einem Einsatzvideo zufolge steht das Wasser dort bei R+F bis Unterkante Laderampe. Die ganze Industriegegend ist geflutet. R+F hat sich bislang noch nicht geäußert. Möglicherweise betroffen sein, könnten auch andere Betriebe wie Gienger in Memmingen. Laut einem Sprecher liegen hierzu aktuell keine Informationen vor, dass Gebäude der Gruppe vom Hochwasser betroffen seien. Ein Beitrag des Nachrichtendienstes Welt zeigt das Ausmaß in Pfaffenhofen.

Bild: DALL-E (Idee SHKTACHELES)




(Update) Zentrallager von marktführendem Großhändler droht abzusaufen
Regenmassenchaos: „Meiden Sie das Gebiet“

Das Hochwasser in Deutschland hinterlässt offenbar Chaos auch in der Branche. Einer der führenden Großhändler ist mittendrin. Das Wasser steht bis Unterkante Laderampe.

Nach ersten Informationen dieser Redaktion steht die Region rund um Reichertshofen offenbar extrem unter Wasser. Der Grund liegt an zwei Dammbrüchen im Kreis Baar. Nach ersten Fotos, die unsere Redaktion erhalten hat, dürfte auch das Zentrallager von Richter + Frenzel in Reichertshofen massiv betroffen sein. Augenzeugen zufolge steht das Wasser auf dem R+F-Gelände 60 Zentimeter hoch. Der Umfang eines Schadens für das Handelshaus ist noch unklar. Einem Video von Einsatzkräften zufolge steht das Wasser bei R+F am Zentrallager bis an die Unterkante der Laderampen und läuft vermutlich sogar bereits  rein.

Die Situation ist so angespannt, dass das Landratsam Pfaffenhofen folgende Warnung rausgegeben hat. „Aufgrund extremer Hochwasser und Überschwemmungen sowie Gefahr für Leib und Leben werden dringend alle Bewohner aufgefordert Kellerräume nicht zu betreten!

Nach Möglichkeit suchen Sie höhere Stockwerke oder Gebiete auf, ansonsten bleiben Sie zu Hause und bewahren Sie Ruhe. Helfen Sie Kindern und Hilfsbedürftigen Personen.
Vermeiden Sie Katastrophentourismus. Meiden Sie das betroffene Gebiet!

Der Landkreis Pfaffenhofen beschreibt die Lage als dramatisch. Demnach sind 4.600 Kräfte im Einsatz. Die Rede ist von einem  wellenartigen Anstieg des Wassers in kürzester Zeit um 20 bis 30 cm.
In den Reichertshofener Ortsteilen Gotteshofen und Wolnhofen würden die Bewohner derzeit mit Booten herausgeleitet. Die Zufahrtstraßen seien in diesem Bereich bereits überflutet. Den Ortskern von Reichertshofen werde das Wasser in den nächsten Stunden erreichen.

Die Redaktion hat die Geschäftsführung von R+F bereits kontaktiert. Das ZL von R+F liegt im Stadtteil Langenbruck, 2 Kilometer von Gotteshofen und 3 Kilometer von Wolnhofen entfernt. Weitere Infos folgen.




Bieterschlacht. um Purmo?

Um den bekannten Heizkörperhersteller Purmo entwickelt sich möglicherweise eine Bieterschlacht.

Laut einer jetzt veröffentlichten Mitteilung des Unternehmens, hat wohl ein zweiter Player Interesse an Purmo geäußert. Der Ad-.Hoc-Meldung zufolge handelt es sich dabei um eine vorläufige, unverbindliche Interessenbekundung des chinesischen Herstellers Haier Smart Home Co., Ltd. Haier ist in Deutschland vor allem für seine Elektrogeräte bekannt.

Haier beabsichtigt, das gesamte Aktienkapital des Unternehmens gegen Barzahlung zu erwerben. Gemäß der Interessenbekundung würde den Inhabern von C-Aktien und F-Aktien, die zur Umwandlung in C-Aktien berechtigt sind, eine Barabfindung von 11,00 EUR pro Aktie und den Inhabern von F-Aktien, die nicht zur Umwandlung in Aktien der Klasse C berechtigt sind, eine Barabfindung von EUR angeboten 6,66 pro Aktie.

Die Gespräche mit der Bieterin befinden sich noch in einem sehr frühen Stadium. Mitte des Monats hatte auch Project Grand Bidco (UK) Limited ein freiwilliges empfohlenes öffentliches Barangebot für alle Aktien der Purmo Group Plc gestartet.

Bild KI DELL (Idee SHKTacheles)




Insolvenz Sanitop Wingenroth: Sanierungsoptionen werden geprüft
Die Hammer-Pleite im Handel -Insolvenzverwalter und GF äußern sich

Eine Pleite erschüttert den Haustechnik-Markt. Jetzt kommen erste Neuigkeiten vom Insolvenzverwalter

Sanitop-Wingenroth ist jetzt ein Sanierungsfall. Das auf DIY spezialisierte Handelshaus aus Warendorf hatte gestern vorläufiges Insolvenzverfahren anmelden müssen. Der eingesetzte Insolvenzverwalter Rechtsanwalt Stephan Michels befindet sich aktuell vor Ort. Das Unternehmen wird erst einmal fortgeführt, so ein Sprecher und die Belegschaft erhalte drei Monate Insolvenzgeld.

Was dann geschieht, muss sich zeigen. Michels prüft jedenfalls alle Optionen, heißt es. Die Geschäftsführung hatte wohl absehen können, dass die wirtschaftlichen Ziele des Handelshauses für 2024 verfehlt werden. Daher die Reissleine. Die Baumarktbranche kämpft gerade wie der SHK-Handel mit massiven Einbrüchen. Der Kreditversicherer Atradius hatte gestern auf die Problematik im DIY Markt öffentlich hingewiesen. Man geht offenbar von einem Nullwachstum aus und hat es zudem in der Baumarktbranche  mit immer mehr branchenfremder Konkurrenz zu tun.

Nach meiner ersten Einschätzung ist das Unternehmen gut aufgestellt und auch technisch auf gutem Niveau. Ich sehe deshalb Chancen, dass wir hier eine gute und nachhaltige Restrukturierung erreichen können,“ sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Michels. Die Geschäftsführung habe zudem frühzeitig einen Insolvenzantrag gestellt, sodass der Antrag auf drohende Zahlungsunfähigkeit eingereicht werden konnte. „Das ist meist ein gutes Zeichen, denn es lässt in der Regel mehr Spielraum für Sanierungsoptionen als bei bereits eingetretener Zahlungsunfähigkeit“, sagt Michels.

Nach Angaben der Geschäftsführung ist der Insolvenzantrag notwendig geworden, nachdem die im vergangenen Jahr prognostizierten Umsatzerwartungen für 2024 nicht erfüllt werden konnten. Dies betrifft sowohl mit dem Baumarktgeschäft den stärksten Geschäftsbereich von Sanitop, als auch die Bereiche E-Commerce und Wohnungswirtschaft. Die Gründe dafür seien vielfältig und lägen sowohl an der allgemeinen Wirtschaftslage als auch an individuellen Entwicklungen im Baumarktbereich und der Wohnungswirtschaft, heißt es.

Bild: KI (DALL-E)