Knaller bei den Verbundgruppen
Dickfisch aus dem Handel wechselt den Einkaufsverband

Es hatte sich irgendwie angekündigt

Die Van Marcke Group wird ab dem 1. Januar 2025 mit der NORDWEST Handel AG zusammenarbeiten. Dies gab CEO Caroline Van Marcke in einem Schreiben an die Geschäftspartner jetzt bekannt, das der Redaktion vorliegt. Die Zusammenarbeit mit der VGH International GmbH ende hingegen zum 31. Dezember 2024, heißt es.

Die NORDWEST Handel AG mit Sitz in Dortmund, gegründet 1919, ist in den Bereichen Stahl, Bau, Handel & Industrie sowie Gebäudetechnik tätig und erzielte 2023 einen Jahresumsatz von 4,8 Milliarden Euro. Auf der jüngsten Pressekonferenz der Dortmunder gab sich Geschäftsführer Thorsten Sega im Interview mit SHKTacheles noch zurückhaltend, was Van Marcke betrifft.

Caroline Van Marcke versichert in ihrem Schreiben, dass die Umstellung reibungslos verlaufen wird und sich keine Änderungen bei den Zahlungsbedingungen oder Prozessen für die Lieferanten ergeben werden. Die bestehende Zusammenarbeit mit SAS Richardson in Marseille bleibe bestehen, so Van Marcke.




Deal bei den Flächenheizungsspezialisten
Bekannter Player bekommt Schweizer Mutter

Ein branchenbekannter Flächenheizungsspezialist wurde verkauft.

Die Swisspor aus der Schweiz (Steinhausen) hat 100 Prozent der Anteile an der Herotec aus Ahlen sowie an deren Tochtergesellschaft EHC übernommen. Dies bestätigte eine Sprecherin der Herotec dieser Nachrichtenredaktion. Swisspor will mit diesem Deal das Unternehmensportfolio von der Bodenplatte über die Außenfassade bis hin zum Dach und zur Wärmedämmung komplettieren.

Herotec und EHC sollen weiterhin eigenständig am Markt agieren. Das Management um Geschäftsführer Thomas Heuser bleibe komplett an Bord, heißt es. Der Deal wurde Firmenaussagen zufolge zeitnah und ohne Zwang abgeschlossen und hat in erster Linie einen strategischen Hintergrund. Herotec beschäftigt zusammen mit EHC rund 65 Personen und steht offenbar auf gesunden Beinen. Laut dem aktuellsten Eintrag im Bundesanzeiger erzielte die Herotec GmbH im Jahr 2021 einen Jahresüberschuss von über einer halben Million Euro bei Verbindlichkeiten in annähernd gleicher Höhe. Morgen will das Unternehmen eine offizielle Meldung zum Verkauf mit weiteren Details veröffentlichen.

Bild: DALL-E/SHKTacheles




Wut-Leserbrief von Hüppe
Betriebsrat schimpft über SHKTacheles-Autorin wegen Kununu-Berichterstattung

Am 27. Mai 2024 hat SHKTacheles einen Artikel über Hüppe veröffentlicht. Darin geht es vor allem um zahlreiche auffällige Bewertungen über den Badausstatter auf der Plattform Kununu. Auf den SHKTacheles-Beitrag „Brennt da bei großem Duschkabinenhersteller gerade der Baum? CEO wehrt sich gegen öffentliche Frust-Bewertungen“ hat im Anschluss der Hüppe-Betriebsrat der Redaktion einen Leserbrief geschrieben. Dort heißt es u.a.: „Wir haben unsere Firma nicht wiedererkannt.“ Der Wahrheitsgehalt der Kununu-Bewertungen sei nicht überprüft worden. Bei Hüppe herrsche ein gutes Miteinander.

Hier der komplette Leserbrief mit einer Anmerkung der Redaktion:

Leserbrief Betriebsrat Hüppe

„Brennt da bei großem Duschkabinenhersteller gerade der Baum?“, in: „SHK Tacheles“ vom 27. Mai 2024
Das soll HÜPPE sein? Mit großer Verwunderung haben wir, die Betriebsrätinnen und -räte der Firma HÜPPE in Bad Zwischenahn, die oben genannte Veröffentlichung von Stefanie Luy über unser Unternehmen gelesen. Ganz ehrlich: Wir haben unsere Firma nicht wiedererkannt.

Mit der Überschrift „Brennt da bei großem Duschkabinenhersteller gerade der Baum?“ wird über Einträge zu HÜPPE auf einer Online-Plattform berichtet, auf der man seinen Arbeitgeber bewerten kann. Die Autorin zitiert aus einzelnen, anonym verfassten Einträgen und gibt darin enthaltene Behauptungen wieder, ohne dass sie diese auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft hat.

Wir hätten uns sehr gewünscht, dass die Autorin sich die Mühe gemacht hätte, im Vorfeld mit uns in den Dialog zu gehen. Wir als gewählte Vertreterinnen und Vertreter der 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von HÜPPE in Bad Zwischenahn hätten ihr aus unserer täglichen Arbeit für unsere Kolleginnen und Kollegen authentische Einblicke in die Stimmungslage der Belegschaft geben, Stellung zu den kritischen Bewertungen beziehen und Fakten zur Situation bei HÜPPE darlegen können.

So hätten wir zum Beispiel erklären können, dass es keine Abwanderungswelle von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei HÜPPE gibt. Auch stehen wir als Betriebsrat mit den Kolleginnen und Kollegen im ständigen Dialog, sodass wir ruhigen Gewissens sagen können, dass – anders als die Autorin aus einer Bewertung zitiert – Mobbing bei uns im Unternehmen kein nennenswertes Thema ist. Im Gegenteil: Durch unsere guten Netzwerke und unsere Präsenz in allen Bereichen des Unternehmens können wir als Betriebsrat nur feststellen, dass bei HÜPPE ein gutes Miteinander herrscht – auch mit den Vorgesetzten.

Anders als im Artikel behauptet, wird niemand genötigt, Posts des Chefs verpflichtend zu lesen oder dafür Likes zu verteilen. Auch anderweitiges Verhalten wird nicht erzwungen. Dem Betriebsrat ist solch ein Verhalten durch Vorgesetzte nicht bekannt; wir würden es in keinem Fall tolerieren. Indem die Autorin einen anderen Eindruck entstehen lässt, stellt sie auch unsere Arbeit als Interessensvertretung unserer Kolleginnen und Kollegen in Frage und diskreditiert damit das Gremium.

Dies alles können wir als Betriebsrat im Interesse unserer Kolleginnen und Kollegen auf keinen Fall so stehen lassen: Bei HÜPPE brennt weder der Baum, noch kann von einer „kleinen Meuterei“ gegen das Management die Rede sein, wie es in dem Artikel heißt. Dass die Autorin einen anderen Anschein zu erwecken versucht, ist uns unerklärlich, weil faktisch das Gegenteil zutrifft. Sie schadet mit dem einseitigen Bild, das sie auf der Basis einzelner anonymer Behauptungen und Gerüchte von HÜPPE zeichnet, unserem Unternehmen und unserer Belegschaft. Wir halten dies in einer für die gesamte Branche sehr angespannten wirtschaftlichen Lage für wenig verantwortungsvoll. Hier wurde die Chance vertan, durch sorgfältige Recherche objektiv mit einem Thema umzugehen und, wenn nötig, sachlich fundierte Kritik zu üben.

Mit freundlichen Grüßen
Der Betriebsrat der Firma HÜPPE GmbH
Charly Tekolf Anna Lena Thienel
Vorsitzender des Betriebsrats Stv. Vorsitzende des Betriebsrats

 

**Anmerkung der Redaktion:**

Unsere Autorin Stefanie Luy hat im Vorfeld der Berichterstattung im Zuge ihrer Recherche nicht nur die Pressestelle, sondern auch den Geschäftsführer von HÜPPE, Julian Henco, höchstpersönlich kontaktiert. Herr Henco ist im Artikel hinreichend zu Wort gekommen. Frau Luy hat ihrer journalistischen Sorgfaltspflicht mehr als genügt. Herr Henco selbst schiebt die Unzufriedenheit der Mitarbeiter auf den Vertriebsbereich, der seit Ende 2023 laut seinen Aussagen umstrukturiert werde. Im Übrigen hätte die Pressestelle als übliche Anlaufstelle für Medien den Betriebsrat bei unserer transparenten Recherche-Anfrage entsprechend mit einbeziehen können.

Kununu zählt indes zu den bedeutendsten Plattformen in Deutschland, was Unternehmensbewertungen betrifft. Es stellt sich die Frage, warum solche negativen Bewertungen bei HÜPPE überhaupt zustande kommen und warum sich das Unternehmen bislang offenbar nicht ausreichend damit auseinandergesetzt hat, während andere Unternehmen diese Plattform sehr ernst nehmen und auf kritische Posts direkt reagieren.

Mittlerweile hat auch der Sales Controller von HÜPPE, Felix Schrader, das Unternehmen verlassen, wie Schrader auf seinem Social Media Profil mit den Worten ankündigte: „Mit der Sonne im Rücken habe ich mich heute schweren Herzens, nach fast fünf Jahren von HÜPPE verabschiedet. Es war eine super Zeit auf die ich stolz und mit Freude zurückblicke.“

Auffällig ist, dass im Mai, unmittelbar nach unserer Berichterstattung, fünf positive Bewertungen bei Kununu für HÜPPE veröffentlicht wurden. Es stellt sich abermals die Frage, ob die zuvor veröffentlichten negativen Bewertungen vielleicht dazu motiviert haben, positive Bewertungen zu posten und zu liken.

Knut Maria Siebrasse
Herausgeber/Chefredakteur
SHKTacheles




Riesen Deal – Wieder ein Dickfisch verkauft
Ausverkauf der großen Anlagenbauer

Der Aufkauf der großen Anlagenbauer in Deutschland setzt sich fort.


Apleona Wolfferts, ein nach eigenen Angaben führender Anbieter für Gebäudetechnik in Deutschland, hat die auf technische Gebäudesysteme und Service spezialisierte Diehl-Gruppe erworben. Das gab das Unternehmen jetzt bekannt. Diese Akquisition, so Apleona, soll den Konzernbereich Gebäudetechnik weiter stärken und die lokale Präsenz sowie das Angebot an technischen Lösungen zur Dekarbonisierung des Gebäudebestands und zur Umsetzung der Energiewende erweitern.

Dies ist die dritte größere Akquisition von Apleona im Bereich Gebäudetechnik innerhalb der letzten 18 Monate, nach den Übernahmen der ERGE Deutsche Brandschutz in Berlin und der Air for All bei Stuttgart. Die Diehl-Gruppe mit Sitz in Baumholder (Rheinland-Pfalz), zählt zu den größten Anbietern im Bereich der technischen Gebäudeausrüstung in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen. Das Unternehmen beschäftigt über 550 Mitarbeitende, darunter zahlreiche Ingenieure, Bau- und Projektleiter sowie Techniker, die sich auf Heizung, Klima, Lüftung, Wärmepumpen und Photovoltaik spezialisiert haben. Zu den Kunden gehören Industrieunternehmen, Handelsunternehmen sowie die öffentliche Hand.

Apleona Wolfferts, mit Hauptsitz in Köln, beschäftigt über 1.100 Mitarbeitende an 18 Standorten in Deutschland. Zu den Kunden zählen große Industrieunternehmen, Bauträger und Projektentwickler sowie öffentliche Auftraggeber wie Universitäten, Kliniken, Museen und Messegesellschaften. Zudem bedient das Unternehmen auch den mittleren und Kleinanlagenbau, beispielsweise bei der Installation von Wärmepumpen, und bietet einen flächendeckenden Service nach der Inbetriebnahme.

Durch die Übernahme der Diehl-Gruppe verfolgt Apleona das Ziel, seine Position als führender europäischer Anbieter für integriertes Facility Management zu stärken und nachhaltige sowie innovative Gebäudetechniklösungen voranzutreiben.

Bild: DALL-E/SHKTacheles

 




(Update) Trennung von Vertriebsleiter
Burgbad

Burgbad und sein langjähriger Vertriebsleiter gehen überraschend getrennte Wege. Hendrik Koopmann springt ein.

Burgbad und Thomas Kerling gehen getrennte Wege. Seit gestern kursierte bereits das Gerücht, dass der langjährige Vertriebsleiter des Badmöbelspezialisten nicht mehr für die Sauerländer tätig sein soll.

Heute bestätigte eine Mitarbeiterin der Zentrale, dass das Ausscheiden Kerlings am Montag im Unternehmen offiziell bekannt gegeben wurde. In der Pressestelle von Burgbad ist heute niemand telefonisch erreichbar. Kerling startete seine Karriere in Schmallenberg, Insidern zufolge, als Regionalverkaufsleiter und hat sich im Sauerland zum Vertriebschef Deutschland hochgearbeitet. In der Branche ist Kerling durchaus bekannt. Sein Social-Media-Profil hält der Branchenmanager jedoch reduziert.

Die Gründe für das plötzliche Ausscheiden sind unklar. Kerling aber dürfte durchaus eine Lücke im Management hinterlassen. In seine Fußstapfen tritt einer Mitteilung des Unternehmens zufolge der DACH-Chef Hendrik Koopmann. Kernig stand über 30 Jahre bei Burgbad unter Vertrag.

Bild: DALL-E/SHKTacheles

 




Weitere Insolvenzen im Sanitärhandel

Auch die angeschlossenen Unternehmen gehen in die Knie.

Die Insolvenz des Sanitärschwergewichtes Sanitop-Wingenroth zieht offenbar weitere Pleiten nach sich. So musste im Zuge der Insolvenz des seit über 90 Jahre bestehenden Baumarktzulieferers ebenfalls die Sanibad Warenhandels GmbH, die Wingenroth Logistik und die Calmwaters GmbH & Co. KG ein vorläufiges Insolvenzverfahren beantragen. Alle drei Firmen sitzen am Standort der Holding in Katzheide 21-25, 48231 Warendorf und werden vertreten u. a. durch den Geschäftsführer Uwe Schröder. Für alle drei Firmen wurde mit Stephan Michels aus Münster der selbe Insolvenzverwalter bestellt.

Sanibad gehört laut der Homepage des Unternehmens als eigenständiges Unternehmen zur Sanitop-Wingenroth Gruppe und hat ihre Wurzeln in der eigenen Whirlpool-Fertigung. Sanibad,beliefert nach eigenen Angaben ausschließlich Installateure und Bäderstudios.

Die Wingenroth Logistik hingegen wurde Mitte 2020 aus der Sanitop-Wingenroth GmbH & Co. KG ausgegründet. Calmwaters wiederum ist ein Onlineshop. Alle Unternehmen werden als Marken auf der Homepage von Sanitop-Wingenroth aufgeführt.

Bild: DALL-E/SHKTacheles