Big Bäm in Berlin!Neues Bestellportal und neue Industriepartner auf der MHK Hauptversammlung 2024
Unter dem diesjährigen Motto „Go for Impact“ lässt die MHK die Glocken für ihre Gesellschafter wie gewohnt etwas lauter läuten und setzt damit in schwierigen Zeiten ein deutliches Signal. Die maßgeblichen Innenumsätze jedoch nennt auch die in Dreieich beheimatete Verbundgruppe nicht.
Man kann nur spekulieren, welch eine Summe die milliardenschwere Gruppe (Gesamtumsatz per 31.12.2023: 9,66 Mrd. Euro) für dieses logistische Meisterwerk wieder aufgerufen haben muss. Was bei der MHK Hauptversammlung in der Hauptstadt des Bären vom 24. bis 26. Mai zur allgemeinen Begeisterung und Beköstigung der 2.500 Gäste gerade wieder geboten wurde, ist fraglos aller Ehren wert.
Die MHK Group hat hier 2 Tage lang auf gewohnt höchstem Entertainmentlevel in und um die gigantische Convention Hall des Estrel Kongresszentrums an der Neuköllner Sonnenallee seine Verbundstärke in Europa zur Schau gestellt und auf gelebtes Gemeinschaftsgefühl eingeschworen. Dem breiten Eindruck nach aber nicht nur mit unterhaltsamer Wirkung auf der Ton- und Bildspur, sondern über das Event hinaus mit weiterentwickelten Produkten und digitalen Service-Neuheiten zur Optimierung des Geschäftsalltags und der Leistungsfähigkeit ihrer Partner.
Insgesamt 108 Aussteller aus den Bereichen Küche und SHK nutzten dabei im Rahmen des unterhaltsamen Veranstaltungsprogramms mit ihrer integrierten Messe „living & style“ das Setting für die Präsentation ihrer Highlights. Darunter waren auch einige Neuzugänge des Verbundpartners interdomus wie zum Beispiel Bosch Thermotechnik, die sich auf den rund 5.000 Quadratmetern Fläche ihre eigenen Standmeter sichern konnten. Dass die Küche innerhalb der MHK Group einen deutlichen Löwenanteil ausmacht und damit den Fokus genießt, war auch darin zu erkennen, dass die optische Präsenz der SHK-Vertreter im Vergleich sehr zurückgenommen ausfiel.
Von SHKTacheles auf eine kritische Einschätzung des vor einem guten Jahr geöffneten Endverbraucher-Channels bei der umbenannten Bosch Home Comfort Group angesprochen: „Wir erleben hier bis heute einen enormen Zuwachs an Anfragen vor allem im Bereich Klima und im Segment der Luftreiniger – dabei geht es vor allem um Information und Marketing“, so Andreas Börner, Verkaufsleiter Nord-Ost bei Bosch Thermotechnik. Die über den neuen Kanal generierten Leads würden dann verbundintern an die Fachhandwerksbetriebe weitergegeben, erklärt Börner die Vorteile des erweiterten Vertriebswegs in Richtung Endkunde – eben auch im Hinblick auf die Partnerschaftseffekte.
Gelobt wird die Bedeutung des Events und seiner Wirkkraft des Netzwerkens auch an anderer Stelle einige Messemeter weiter. Von Peter Schlaad, Verkaufsleiter Deutschland Süd der Duravit AG, möchte die Redaktion wissen, wie sich die Marktstimmung für das Unternehmen als Gruppenmitglied der interdomus aktuell anfühlt: „Wir kennen keine Zahlen, wir spüren diese eher. Es lassen sich aber insgesamt leicht positive Tendenzen erkennen.“ Inoffiziell, so der Verkaufsleiter, würden innerhalb der Gruppe über den Handel circa 50-60% umgesetzt. Schlaad zum Thema Krisenbewältigung: „Rückblickend tat es Duravit natürlich schon weh, das Werk in Frankreich aufzugeben.“ Was das Thema Kurzarbeit beträfe, seien die Vorgänge allerdings abgeschlossen und es seien für die Zukunft auch erstmal keine weiteren personellen oder sonstigen Maßnahmen geplant.
Positive Töne auch von Seiten Villeroy & Boch, ebenfalls an der „living & style“ teilnehmender Gesellschafter der interdomus Haustechnik. Als besonderen Benefit der veranstaltungseigenen Messe stellt Michael Auer, Vertriebsleiter Handwerk Deutschland Nord bei V&B, die außergewöhnliche Möglichkeit des persönlichen Kennenlernens neuer Partner und Kunden heraus: Dieser Branchenevent sei reines Netzwerken und dabei absolut outstanding, im Vergleich zu den herkömmlichen Messen eben keine klassische Verkaufsveranstaltung. „Sicher gibt es nach dem sehr schwierigen letzten Jahr immer noch viel Luft nach oben, die Talsohle ist aber durchschritten und die Stimmung im Unternehmen hellt sich langsam wieder auf“, so Auer. Die Auswirkungen der Krise seien dabei regional sehr unterschiedlich, grundsätzlich sei die Nachfrage ja da, vor allem beim Neubau würde diese aber bekanntlich vor allem durch die Politik ausgebremst. Bei Renovierung und Ausstellung erkenne man aber aufsteigende Tendenzen und eine positive Entwicklung.
Stefan Erhard, Geschäftsführer der interdomus Haustechnik, präsentierte parallel einer Presserunde das Mitte Mai frisch gelaunchte und gerade erst freigeschaltete digitale Bestellportal shk.market. Im küchenlastigen Kontext der MHK Group sei diese einzigartige Errungenschaft für den 2- und 3-stufigen Vertriebsweg ein weiterer entscheidender Schritt, um damit im Verbund für seine mittlerweile 1.650 SHK-Mitglieder, darunter mehr als 21 Premiummarken, noch mehr Potenzial auszuschöpfen, so Erhard. Die MHK habe dazu massiv in ihre Tochter, die interdomus Haustechnik, investiert.
Das neue Portal verspreche seinen Nutzern einen nie dagewesenen „Riesenmehrwert“: allem voran enorme Zeitersparnis durch Vereinfachung des Bestellprozesses bei maximaler Datensicherheit und Ausweitung der angestammten Liefergebiete. Es handele sich dabei um ein geschlossenes System zur Profitsteigerung der Mitgliedsbetriebe und der insgesamt 125 verbandsinternen Lieferanten. Zum aktuellen Start habe man über die neue Bestellplattform auf 1,4 Millionen Artikel von zurzeit 40 Lieferanten Zugriff. Die nächste Ausbaustufe sei für Juli 2024 geplant. shk.market sei dabei bewusst kein Preisvergleichsportal und lege beim Thema Teuerungszuschläge die Verantwortung der Preisanpassungen in die Hände der Lieferanten. Für alle über das neue Bestellportal getätigten Umsätze erhebe die MHK dann eine entsprechende Transaktionsgebühr, erklärt Erhard abschließend.
Auf Nachfrage von SHKTacheles zu konkreten Zahlen bezüglich des Innenumsatzes der interdomus Haustechnik bleibt Erhard eher schmallippig mit Hinweis auf die bei sensiblen Zahlen zunehmend zugeknöpfte Branche. Das Klima innerhalb des mitgliederstärksten Verbundes sei aber insgesamt von Anfang an sehr stabil, wobei natürlich auch immer einzelne dominante Stimmungstreiber auf andere abfärbten. Als Kennziffer für die positive Entwicklung der interdomus Haustechnik spricht Erhard auf den enormen Zuwachs, teils sogar Mitgliederwechsel von anderen Verbänden an.
Alles in allem hat die MHK Group, mit Volker Klodwig als neuem CEO und Vorstandsvorsitzenden, unter zweifellos großem Einsatz ihre Leuchtturmfunktion genutzt, um ihren Gesellschafterinnen und Gesellschaftern wieder viel positive Energie und konkrete Innovationskraft mit auf den Weg zu geben. Neben diesen idealerweise in den Geschäftsalltag der Mitglieder übertragbaren Beschleunigungseffekten konnten die Besucher der diesjährigen Veranstaltung auf jeden Fall ganz sicher mal für ein paar Tage ihr leidgeprüftes Wirtschaftsumfeld vergessen.
Stefanie Luy