Wavin und die Herausforderungen im Bauwesen

Die jüngsten Zahlen aus dem zweiten Quartal 2024 werfen ein komplexes Bild auf die Performance von Wavin. Ein tieferer Blick zeigt, wo die Stärken und Schwächen liegen.

In der neuesten Pressemitteilung von Orbia, dem Mutterkonzern von Wavin, wurden die Ergebnisse für das zweite Quartal 2024 veröffentlicht. Wavin, ein führender Anbieter im Bereich Wasserversorgung und Haustechnik, gehört zur Sparte Building and Infrastructure, die für 32% des Gesamtumsatzes verantwortlich ist. Die Zahlen werfen ein gemischtes Bild auf die Leistung dieses Segments.

Die Sparte Building and Infrastructure, zu der Wavin gehört, verzeichnete im zweiten Quartal 2024 einen Umsatz von 665 Millionen US-Dollar, was einen Rückgang von 5% gegenüber den 698 Millionen US-Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres darstellt. Das operative Ergebnis blieb mit 42 Millionen US-Dollar stabil, während der EBITDA um 4% auf 78 Millionen US-Dollar anstieg.

Wavin sieht sich in Europa derzeit einer herausfordernden Performance ausgesetzt. Die Nachfrage nach Bauprodukten gilt zwar insgesamt als stabil, reicht jedoch nicht aus, um gestiegene Produktionskosten vollständig auszugleichen. Insbesondere volatile Märkte und politische Unsicherheiten wirken sich negativ auf das Geschäftsklima aus. Trotz dieser Herausforderungen betont das Unternehmen seine Bemühungen, durch Innovationen und strategische Partnerschaften seine Marktposition zu stärken.

Orbia als Ganzes konnte im zweiten Quartal eine leichte Umsatzsteigerung verbuchen, doch bleibt die Performance von Wavin ein kritischer Punkt. Kritiker hinterfragen, ob Unternehmen wie Wavin ausreichend auf die aktuellen Herausforderungen reagieren. Die Abhängigkeit von traditionellen Märkten und die langsame Integration neuer Technologien könnten langfristig zum Problem werden. Experten empfehlen eine stärkere Fokussierung auf nachhaltige Lösungen und die digitale Transformation, um wettbewerbsfähig zu bleiben.




Schweizer Haustechnikanbieter im Krisenmodus
Meier Tobler

Trotz intensiver Bemühungen bleibt der Umsatzeinbruch im ersten Halbjahr 2024 eine Herausforderung für Meier Tobler. Welche Schritte plant das Unternehmen, um den Abwärtstrend zu stoppen?

Laut einer Medienmitteilung der Meier Tobler Group AG von heute hat das Unternehmen im ersten Halbjahr 2024 einen signifikanten Umsatzrückgang verzeichnet. Der Nettoumsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 13,6 Prozent auf CHF 238,7 Mio. Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf das schwächelnde Handelsgeschäft und den rückläufigen Wärmepumpenmarkt zurückzuführen.

Meier Tobler, ein etablierter Akteur im Schweizer Haustechnikmarkt, kämpft weiterhin mit den Nachwirkungen vergangener Logistikprobleme und einem deutlichen Rückgang der Verkaufszahlen im Handelsgeschäft. Trotz umfassender Verkaufs- und Marketingmaßnahmen konnte das Vertrauen der Kunden nur langsam zurückgewonnen werden. Besonders betroffen ist der Bereich der Wärmeerzeugung, in dem die Nachfrage nach Wärmepumpen nach einer Boomphase nun wieder auf ein normales Niveau zurückkehrt.

Das Unternehmen verzeichnete einen EBITDA von CHF 17,1 Mio., was einem Rückgang von 36,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch der Konzerngewinn halbierte sich nahezu und lag bei CHF 8,0 Mio. Diese Entwicklungen sind alarmierend, zumal die EBITDA-Marge auf 7,2 Prozent sank. Die jährliche Abschreibung des Goodwills aus der Akquisition der Tobler Haustechnik AG im Jahr 2017 belastet weiterhin das Ergebnis.

Eine positive Ausnahme bildet das Servicegeschäft, das sich als stabil erwies. Durch Investitionen in digitale Servicetools konnte Meier Tobler mehr Serviceverträge für Wärmepumpen abschließen und somit einen Beitrag zur Energiewende leisten. Im Juni 2024 verkaufte das Unternehmen die Meier Tobler Lüftungshygiene AG an die Hälg Group, um sich stärker auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.

Der Blick in die Zukunft zeigt gemischte Aussichten. Für das zweite Halbjahr 2024 erwartet Meier Tobler eine verbesserte Umsatzentwicklung, doch das Jahresergebnis wird wohl hinter dem Vorjahr zurückbleiben. Laut Unternehmensangaben soll 2025 eine Neuausrichtung durch ein neues ERP-System und eine zentralisierte Logistik erfolgen. Ob diese Maßnahmen ausreichen, um den langfristigen Erfolg zu sichern, bleibt abzuwarten.

In der Zwischenzeit setzt Meier Tobler auf die anhaltende Energiewende in der Schweiz und den Trend zu energieeffizienten Heizlösungen. Diese Entwicklungen könnten langfristig positive Auswirkungen auf die Geschäftsergebnisse haben.

 




Entscheidende Wahl im Übernahmekampf um bedeutenden Heiztechniker

In einem spannenden Übernahmekampf stehen die Aktionäre vor einer wichtigen Entscheidung zwischen zwei konkurrierenden Angeboten. Erfahren Sie, warum der Vorstand seine Empfehlung abgegeben hat und welche Auswirkungen dies auf die Zukunft des Unternehmens haben könnte.

Der Vorstand der Purmo Group hat kürzlich seine Unterstützung für das Übernahmeangebot von Project Grand Bidco (UK) Limited bekräftigt, obwohl das konkurrierende Angebot von Haier finanziell attraktiver ist. Der Vorstand bleibt skeptisch gegenüber Haier’s Angebot aufgrund möglicher Verzögerungen und Risiken.

Grand Bidco bot anfangs 9,91 EUR pro C-Aktie und 6,00 EUR pro F-Aktie, erhöhte das Angebot später auf 11,15 EUR bzw. 6,75 EUR. Haier hingegen bot 13,68 EUR pro C-Aktie und 8,28 EUR pro F-Aktie, aber mit Bedingungen, die 80% Zustimmung und regulatorische Genehmigungen erfordern, was Unsicherheiten mit sich bringt.

Laut Unternehmensangaben stellt das Angebot von Haier zwar einen erheblichen Aufschlag dar, birgt jedoch durch seine Komplexität und langen Zeitrahmen erhebliche Risiken. Aktionäre sollen nun die Sicherheit und Schnelligkeit des Angebots von Grand Bidco gegen die höheren, aber unsicheren Erträge von Haier abwägen.

Diese vorsichtige Haltung des Vorstands verdeutlicht ihre treuhänderische Verantwortung, die Aktionäre über die Implikationen beider Angebote aufzuklären. Die Entscheidung wird die strategische Ausrichtung und Eigentümerstruktur der Purmo Group maßgeblich beeinflussen.




Kleine Schritte aus der Krise: Wie sich die SHK-Branche im 2. Quartal 2024 langsam erholt

Die neuesten Zahlen zur Konjunktur der Haus- und Gebäudetechnik zeigen erste positive Tendenzen. Während einige Sektoren noch schwächeln, gibt es Hoffnungsschimmer in anderen Bereichen. Lesen Sie weiter, um mehr über die aktuelle Lage und die Herausforderungen der Branche zu erfahren.

Im zweiten Quartal 2024 zeichnet sich eine leichte Erholung im Geschäftsklima der Haus- und Gebäudetechnik ab, wie eine aktuelle Pressemitteilung vom 24. Juli 2024 berichtet. Trotz dieser positiven Signale bleibt das Geschäftsklima hinter den Jahren 2021 und 2022 zurück. Es wird jedoch betont, dass die Stimmung in der SHK-Branche (Sanitär, Heizung, Klima) besser ist als in der gewerblichen Wirtschaft insgesamt.

Ein genauerer Blick auf die verschiedenen Vertriebsstufen und Produktbereiche offenbart erhebliche Unterschiede. Industrieunternehmen verzeichnen eine deutliche Verbesserung und erreichen nach drei negativen Quartalen wieder einen positiven Index von +3 Punkten, eine Steigerung um 18 Punkte im Vergleich zum ersten Quartal 2024. Dies deutet auf eine vorsichtige Rückkehr des Vertrauens in die wirtschaftliche Entwicklung hin.

Im Gegensatz dazu kämpft der Großhandel mit einer weiteren Verschlechterung der Lage. Das Geschäftsklima fiel um 8 Punkte auf -35. Dies deutet auf tiefgreifende Probleme hin, die in dieser Vertriebsstufe überwunden werden müssen. Installierende Unternehmen hingegen halten sich trotz eines leichten Rückgangs weiterhin im positiven Bereich mit +16 Punkten, was auf eine stabile Nachfrage nach Installationsdienstleistungen hinweist.

Innerhalb der Produktbereiche sind die Unterschiede ebenfalls markant. Der Heizungssektor leidet unter einem anhaltenden Negativtrend, der sich im zweiten Quartal mit einem Geschäftsklima von -13 fortsetzt. Dagegen zeigt der Sanitärbereich Anzeichen einer Erholung. Das Geschäftsklima hat sich hier auf +/-0 verbessert, was nach den Rückgängen der vergangenen Quartale ein Hoffnungsschimmer ist. Auch der Bereich Lüftung/Klima verzeichnet eine leichte Verbesserung um 4 Punkte, erreicht jedoch noch nicht das positive Terrain.

Jens J. Wischmann, Geschäftsführer von VdZ und VDS, äußerte sich dazu: „Die Konjunkturbelebung im Sanitärbereich ist ein wichtiges Signal für die gesamte Branche. Nach schwierigen Monaten zeichnet sich hier hoffentlich eine Trendwende ab und lange aufgeschobene Sanierungsvorhaben im Bad sollten nun umgesetzt werden.“ Diese Aussage unterstreicht die Bedeutung der bevorstehenden Monate für die Branche. Doch auch Wischmann sieht die Herausforderungen, besonders im Heizungsbereich: „Die Investitionszurückhaltung der Verbraucher hält leider an. Um eine Trendwende in der gesamten Branche zu erreichen, muss der Knoten auch für energetische Sanierung und Modernisierung endlich platzen.“

Während die Förderung stimmt und die Kapazitäten vorhanden sind, bleibt die Überzeugung der Verbraucher von den Vorteilen moderner Heiztechnik ein kritischer Punkt. Nur durch eine breite Akzeptanz und den daraus resultierenden Investitionen kann die Wärmewende erfolgreich gestaltet werden.

Insgesamt bleibt die Lage der SHK-Branche herausfordernd, doch erste positive Entwicklungen geben Anlass zur Hoffnung. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Erholung nachhaltig ist und ob die Branche die Hürden, insbesondere im Heizungssektor, überwinden kann.




Überraschender Wechsel: Prokurist verlässt führendes SHK Handelshaus

Ein Verkaufsleiter und Prokurist verlässt sein Unternehmen und wechselt vermutlich zu einem regionalen SHK-Handwerksbetrieb. Die Gründe bleiben im Dunkeln. Die Branche steht vor neuen Herausforderungen.

Ein bemerkenswerter Personalwechsel erregt Aufmerksamkeit in der SHK-Branche in Gießen: Christian Köhl, Verkaufsleiter und Prokurist der Richter und Frenzel Gießen GmbH, verlässt das Unternehmen und wechselt vermutlich zu einem großen SHK-Handwerksbetrieb in der Region. Die Gründe für seine Eigenkündigung sind derzeit nicht bekannt.

Köhl, der vor sechs Jahren von Ideal Standard zu Richter und Frenzel kam, hat sich in der Branche etabliert. „Christian Köhl genießt eine hohe Reputation bei Kunden sowie in der Industrie“, heißt es aus Unternehmenskreisen. Seine Abwesenheit hinterlässt eine Lücke, und die Suche nach einem Nachfolger ist bereits in vollem Gange.

Der Geschäftsführer von Richter und Frenzel bestätigte gegenüber SHK Tacheles den Weggang Köhls: „Es stimmt, dass er wechselt. Den neuen Arbeitgeber kenne ich nicht und kann diesen nicht bestätigen.“

Die Branche beobachtet den Wechsel mit Interesse, da Köhl eine zentrale Rolle im Unternehmen spielte. Wie sich seine Abwesenheit auf die Marktposition von Richter und Frenzel auswirken wird und welche Impulse er bei seinem neuen Brötchengeber setzen kann, bleibt abzuwarten.