Grohe mit leichter Erholung – Mutterkonzern unter Druck

Schwierige Zeiten für Lixil: Die Quartalszahlen zeigen jedoch Erholungstendenzen, was die wichtige Tochter Grohe anbetrifft.

Die aktuellen Quartalszahlen von Grohe, einer Tochtergesellschaft der LIXIL Corporation, zeigen leichte Erholungstendenzen. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz von 390 Millionen Euro, was einer Steigerung von 4% gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Die Kerngewinne stiegen auf 20 Millionen Euro, was einem Anstieg von 159% entspricht.

Derb Mutterkonzern LIXIL steht indes weiter unter Druck. Die Japaner zeigen gemischte Ergebnisse. Laut Unternehmensangaben stieg der Umsatz im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 auf 369,8 Milliarden Yen (ca. 2,42 Milliarden Euro), was einer Steigerung von 3% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dennoch sanken die Kerngewinne um erhebliche 82,9% auf 0,6 Milliarden Yen (ca. 3,92 Millionen Euro). Verantwortlich hierfür seien unter anderem hohe Personalkosten und erhöhte Aufwendungen im internationalen Geschäft, heißt es.




Bieterschlacht wird zum Pokerspiel
Übernahme eines bekannten Heiztechnikers

Der Poker im Übernahmepoker um einen führenden Heiztechniker geht weiter. Zwei große Angebote sorgen für Nervenkitzel in der Haustechnik-Branche. Ein chinesischer Konzern und eine Investorengemeinschaft kämpfen um die Vorherrschaft. Jetzt zieht einer der Bieter die nächste taktische Karte.

In der Haustechnik-Branche ist ein spannender Übernahmekampf um die Purmo Group Plc entbrannt. Jetzt hat die Haier Europe Appliances Holding BV den Zeitplan für den Beginn der Angebotsfrist ihres geplanten Übernahmeangebots geändert. Die ursprüngliche Veröffentlichung des Angebotsdokuments war für den 29. Juli 2024 geplant, während die Angebotsfrist am 30. Juli 2024 starten sollte. Dieser Plan wurde nun verschoben, und ein neuer Zeitplan wird später bekannt gegeben​.

Parallel dazu hat Project Grand Bidco (UK) Limited, ein Konsortium unter Führung von Apollo Funds und Rettig, am 26. April 2024 ein eigenes Übernahmeangebot für Purmo gestartet. Dieses Angebot wurde am 17. Mai 2024 offiziell eingeleitet und beinhaltete eine freiwillige Barofferte für alle ausgegebenen und im Umlauf befindlichen Aktien der Purmo Group​.

Am 15. Juli 2024 reagierte Project Grand Bidco auf das konkurrierende Angebot von Haier, indem es erklärte, dass es seine Angebotspreise nicht erhöhen werde und seine Vorrechte auf eine Nachbesserungsfrist unter dem bestehenden Kombinationsvertrag aufgab. Trotz der Unsicherheit, die mit Haier’s Angebot verbunden ist, betonte Project Grand Bidco die Vorteile ihres Angebots in Bezug auf Transaktionssicherheit und Zeitleiste​ .

Die Purmo Group, ein führendes Unternehmen im Bereich nachhaltiger Heiz- und Kühllösungen, befindet sich somit im Zentrum eines Bieterkampfs zwischen zwei mächtigen Akteuren. Während das Konsortium aus Apollo und Rettig die langfristige Vision verfolgt, Purmo als führenden unabhängigen Anbieter von nachhaltigen Lösungen für das Raumklima in Europa zu etablieren, bleibt abzuwarten, wie sich die Aktionäre und der Verwaltungsrat letztlich entscheiden werden​.




Schock für Wuppertal: TECE-Edelstahlwerk wird nach Kroatien verlegt

TECE schließt einen langjährigen Standort und verlagert die Produktion ins Ausland.

Die TECE Gruppe, ein bekanntes deutsches Unternehmen in der Sanitärbranche, plant die Schließung ihres Produktionsstandorts Wuppertaler Edelstahltechnik (WET) bis 2027. Diese Entscheidung, die laut Unternehmensangaben Teil einer strategischen Neuausrichtung ist, führt zur Verlagerung der Produktion nach Novska in Kroatien. Rund 70 Mitarbeiter in Wuppertal sind von der Schließung betroffen und wurden bereits über die Pläne informiert.

Das neue Werk in Novska soll noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen. Laut einer aktuellen Medienmitteilung wurde im März ein 100.000 Quadratmeter großes Grundstück in der Stadt im Osten Kroatiens erworben. TECE plant, dort ein hochmodernes Produktionswerk für Metallverarbeitung, Kunststofftechnik und Montage zu errichten. Die Investitionssumme beträgt etwa 25 Millionen Euro, und der Produktionsbeginn ist für das Frühjahr 2026 geplant.

Die Schließung des Wuppertaler Standorts und die Verlagerung nach Kroatien sollen laut TECE die technologische Plattform des Unternehmens erweitern und die regionale Expansion in der Adria-Region unterstützen. Trotz der Umstrukturierungen am Standort Wuppertal sollen am Hauptsitz in Emsdetten keine größeren Veränderungen vorgenommen werden. Der Umzug betrifft nur ein kleineres Segment des Kunststofftechnik-Werks.

TECE betont, dass die Investitionen in Kroatien Teil der internationalen Wachstumsstrategie sind. Das Unternehmen sieht sich dadurch gut gerüstet, um in einem herausfordernden Marktumfeld nachhaltiges und profitables Wachstum zu sichern. Dennoch sorgt die Schließung des traditionsreichen Wuppertaler Standorts für Unruhe und Unsicherheit unter den betroffenen Mitarbeitern und in der Region.




Zwei Wiedereröffnungen geplant
Guntram Wildermuth-Reißer im Exklusiv-Gespräch zum laufenden Geschäftsjahr

Die Reisser AG behauptet sich in einem historischen Jahr der SHK-Branche. Exklusiv gegenüber SHKTacheles spricht der Vorstandsvorsitzende über neue Modernisierungsprojekte und vermeidet Aussagen zu einem bedeutenden Wechsel im Einkauf.

In einem Jahr, das laut Unternehmensangaben „für viele Unternehmen der Heizungs- und Sanitärbranche in die Geschichtsbücher eingehen wird“, steht die Reisser AG vor neuen Herausforderungen und strategischen Anpassungen. Guntram Wildermuth-Reißer, Vorstandsvorsitzender der Reisser AG, betont in einer exklusiven Stellungnahmen SHKTacheles gegenüber, dass das Unternehmen trotz schwieriger Marktsituationen gut aufgestellt sei. Er verweist auf eine solide finanzielle Basis und eine klare strategische Ausrichtung, die es ermöglichen sollen, besser als der Markt zu wachsen.

Ein wesentlicher Schritt in Richtung Modernisierung und Digitalisierung sei die erfolgreiche Implementierung von SAP zu Beginn des Jahres. Wildermuth-Reißer hebt hervor, dass dies nicht nur die internen Abläufe optimiert, sondern auch die Effizienz und Transparenz der gesamten Wertschöpfungskette verbessert habe. Diese Maßnahmen sollen der Reisser AG helfen, schneller und präziser auf Kundenanforderungen und Marktveränderungen zu reagieren und die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken.

Für das Jahr 2025 prognostiziert die Reisser AG eine leichte Besserung im Sanitärbereich, während der Heizungsmarkt weiterhin kritisch bleibt. Trotz dieser Herausforderungen plant das Handelshaus mit einem leichten Wachstum und setzt einen Schwerpunkt auf die kontinuierliche Qualifikation der Mitarbeiter durch interne Schulungs- und Weiterbildungsprogramme. Laut Wildermuth-Reißer soll diese Investition in das Personal die Wettbewerbsfähigkeit stärken und Fluktuationen entgegenwirken.

Trotz der angespannten Lage investiert die Reisser AG weiterhin in ihre Standorte. Die kürzlich beschlossene Tariferhöhung sei bereits in die Geschäftsplanung für 2024 integriert, was präzise und verlässliche Prognosen ermögliche. Jüngste Investitionen umfassen die Wiedereröffnung der Ausstellung in Göppingen nach neuem Corporate Identity (CI) und die baldige Wiedereröffnung des Standorts Sinzheim.

Während das Unternehmen optimistisch in die Zukunft blickt, gibt es auch personelle Veränderungen. Rene Köker, bisher in einer Schlüsselposition im Einkauf als Produktchef Heizung tätig, wechselt zur Handelsgruppe Dewetech, wie diese bestätigte. Köker wird zukünftig bei Stolz Dewe Energiesysteme, einer Tochter von Dewetech, tätig sein. Die Reisser AG hat sich zu diesem Wechsel nicht geäußert.

Ein Blick auf die Finanzkennzahlen der Reisser AG aus den letzten Jahren verdeutlicht die Herausforderungen und Fortschritte des Unternehmens. Die assets der Reisser AG sind von 263,8 Millionen Euro im Jahr 2018 auf 314,8 Millionen Euro im Jahr 2022 gestiegen. Der Jahresüberschuss wuchs im gleichen Zeitraum von einst bescheidenen 59.330 Euro auf beeindruckende 13,7 Millionen Euro. Und der Umsatz der Böblinger liegt mittlerweile nach von 498,4 Millionen Euro im Jahr 2018 auf über 600 Millionen Euro.




Dicke Überraschung bei Installationsspezialisten: Geschäftsleiter weg
Konzern strukturiert um

Ein führender Kopf aus der Haustechnikbranche hat überraschend seinen Posten geräumt. Die Hintergründe bleiben unklar.  Umstrukturierungen sorgen für Spekulationen.

Die Haustechnikbranche erlebt eine Überraschung nachdem anderen. Jetzt kommt es zu einer bemerkenswerten Personaländerung bei GF Piping Systems. Wie der Redaktion von SHK Tacheles durch Insider bekannt wurde, hat Christopher Dühnen, der Leiter des Geschäftszweigs Haustechnik und Mitglied der Geschäftsleitung, das Unternehmen verlassen. Diese Information von  Georg Fischer jetzt bestätigt. Constanze Werdermann, Global PR Manager bei Georg Fischer, erklärte dazu, dass Dühnen das Unternehmen im Rahmen einer Umstrukturierung verlassen habe.

Christopher Dühnen war seit April 2020 bei GF Piping Systems und hatte zuvor bedeutende Positionen bei Xylem und Sensus inne. Seine Karriere umfasste verschiedene leitende Funktionen im internationalen Geschäft, darunter die Leitung des globalen Großkundengeschäfts für Wasserinfrastruktur und industrielle Lösungen sowie Verkaufspositionen in EMEA und Asien.

Die genauen Gründe für Dühnen’s Ausscheiden wurden nicht angegeben. Allerdings könnte die kürzliche Übernahme von Uponor und die daraus resultierende Umstrukturierung im Bereich Piping System eine Rolle gespielt haben. Dieses Szenario könnte auch laut Unternehmensangaben zu strategischen Anpassungen geführt haben.

Auf LinkedIn präsentiert Dühnen derweil seinen umfassenden Lebenslauf, was darauf hindeutet, dass er in der Branche gut vernetzt bleibt. Die Redaktion von SHK Tacheles hat sich mehrfach bemüht, weitere Details von der Pressestelle von Georg Fischer zu erhalten, jedoch ohne Erfolg.

Unabhängige Analysen und Berichte aus der Branche zeigen, dass solche Umstrukturierungen häufig mit strategischen Neuausrichtungen oder Anpassungen an Marktbedingungen verbunden sind. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Veränderung auf die zukünftige Ausrichtung und den Marktauftritt von GF Piping Systems auswirken wird.

GF Piping Systems, eine Tochtergesellschaft der Georg Fischer AG, ist ein führender Anbieter von Rohrleitungssystemen für den Transport von Wasser, Gas und Chemikalien. Die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten ihrer Produkte reichen von der Industrie über die Gebäude- bis hin zur Wasser- und Gasversorgung.

Es bleibt spannend, wie das Unternehmen die entstandene Lücke in der Geschäftsleitung schließen wird und welche strategischen Schritte als nächstes unternommen werden, um weiterhin erfolgreich im Markt zu agieren.