Die Reisser AG behauptet sich in einem historischen Jahr der SHK-Branche. Exklusiv gegenüber SHKTacheles spricht der Vorstandsvorsitzende über neue Modernisierungsprojekte und vermeidet Aussagen zu einem bedeutenden Wechsel im Einkauf.
In einem Jahr, das laut Unternehmensangaben „für viele Unternehmen der Heizungs- und Sanitärbranche in die Geschichtsbücher eingehen wird“, steht die Reisser AG vor neuen Herausforderungen und strategischen Anpassungen. Guntram Wildermuth-Reißer, Vorstandsvorsitzender der Reisser AG, betont in einer exklusiven Stellungnahmen SHKTacheles gegenüber, dass das Unternehmen trotz schwieriger Marktsituationen gut aufgestellt sei. Er verweist auf eine solide finanzielle Basis und eine klare strategische Ausrichtung, die es ermöglichen sollen, besser als der Markt zu wachsen.
Ein wesentlicher Schritt in Richtung Modernisierung und Digitalisierung sei die erfolgreiche Implementierung von SAP zu Beginn des Jahres. Wildermuth-Reißer hebt hervor, dass dies nicht nur die internen Abläufe optimiert, sondern auch die Effizienz und Transparenz der gesamten Wertschöpfungskette verbessert habe. Diese Maßnahmen sollen der Reisser AG helfen, schneller und präziser auf Kundenanforderungen und Marktveränderungen zu reagieren und die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken.
Für das Jahr 2025 prognostiziert die Reisser AG eine leichte Besserung im Sanitärbereich, während der Heizungsmarkt weiterhin kritisch bleibt. Trotz dieser Herausforderungen plant das Handelshaus mit einem leichten Wachstum und setzt einen Schwerpunkt auf die kontinuierliche Qualifikation der Mitarbeiter durch interne Schulungs- und Weiterbildungsprogramme. Laut Wildermuth-Reißer soll diese Investition in das Personal die Wettbewerbsfähigkeit stärken und Fluktuationen entgegenwirken.
Trotz der angespannten Lage investiert die Reisser AG weiterhin in ihre Standorte. Die kürzlich beschlossene Tariferhöhung sei bereits in die Geschäftsplanung für 2024 integriert, was präzise und verlässliche Prognosen ermögliche. Jüngste Investitionen umfassen die Wiedereröffnung der Ausstellung in Göppingen nach neuem Corporate Identity (CI) und die baldige Wiedereröffnung des Standorts Sinzheim.
Während das Unternehmen optimistisch in die Zukunft blickt, gibt es auch personelle Veränderungen. Rene Köker, bisher in einer Schlüsselposition im Einkauf als Produktchef Heizung tätig, wechselt zur Handelsgruppe Dewetech, wie diese bestätigte. Köker wird zukünftig bei Stolz Dewe Energiesysteme, einer Tochter von Dewetech, tätig sein. Die Reisser AG hat sich zu diesem Wechsel nicht geäußert.
Ein Blick auf die Finanzkennzahlen der Reisser AG aus den letzten Jahren verdeutlicht die Herausforderungen und Fortschritte des Unternehmens. Die assets der Reisser AG sind von 263,8 Millionen Euro im Jahr 2018 auf 314,8 Millionen Euro im Jahr 2022 gestiegen. Der Jahresüberschuss wuchs im gleichen Zeitraum von einst bescheidenen 59.330 Euro auf beeindruckende 13,7 Millionen Euro. Und der Umsatz der Böblinger liegt mittlerweile nach von 498,4 Millionen Euro im Jahr 2018 auf über 600 Millionen Euro.