(Update) Nächster Knaller in der Heizungsbranche: Stiebel Eltron plant möglicherwese massiven StellenabbauKorrektur
Ein traditionsreiches Unternehmen, das als Vorreiter der Energiewende galt, steckt in ernsthaften Schwierigkeiten. Es drohen drastische Konsequenzen.
Die SHK-Branche steht vor einem gewaltigen Umbruch, und ein renommiertes Unternehmen gerät ins Wanken. Der Wärmepumpenhersteller Stiebel Eltron, der lange Zeit als einer der Pioniere im Bereich der erneuerbaren Energien gefeiert wurde, sieht sich offenbar gezwungen, weiter massiv zu sparen. Die Holzmindener planen möglicherweise den Abbau von bis zu 1.000 Stellen weltweit, was etwa einem Viertel der gesamten Belegschaft entsprechen würde. Das geht aus Medienberichten hervor. Demnach könnten im Oktober bereits die Personalkosten in jeder Gesellschaft des Unternehmens um 25 Prozent reduziert werden. Das Unternehmen hat jedoch seine eigene Sichtweise auf die Dinge.
„Die anhaltende Schwäche in den europäischen Heizungsmärkten führt auch bei STIEBEL ELTRON zu einem deutlichen Umsatzrückgang. Vor diesem Hintergrund waren und sind Kostensenkungsmaßnahmen unumgänglich und auch bereits umgesetzt worden. Spekulationen über eventuelle weitergehende Maßnahmen kommentieren wir nicht“, erklärt ein Sprecher des Unternehmens. Die Nachrichtenagentur Bloomberg wiederum bezieht sich auf Aussagen des Miteigentümers Ulrich Stiebel, der gesagt haben soll, dass Stellen abgebaut werden, allerdings nicht in der vermuteten Größenordnung.
Diese Nachricht kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt: Die Nachfrage nach Wärmepumpen, die als Schlüsseltechnologie für die Energiewende gilt, stagnierte zuletzt in mehreren europäischen Märkten. Während Deutschland vor wenigen Jahren noch als Boom-Markt für Wärmepumpen galt, zeigt sich nun eine deutliche Abkühlung. Laut Handelsblatt kämpft Stiebel Eltron mit „katastrophalen Zahlen“ für das erste Halbjahr dieses Jahres. Der Umsatzrückgang wird im zweistelligen Prozentbereich verortet.
Das Unternehmen selbst sieht die Ursachen in einer allgemeinen Marktschwäche und den gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Energie. Doch Branchenkenner äußern Zweifel an dieser Darstellung. Wie Focus Online berichtet, drängen asiatische Hersteller mit günstigeren und technologisch oft gleichwertigen Produkten auf den europäischen Markt. Es bleibt fraglich, ob das Management von Stiebel Eltron diese Entwicklung rechtzeitig erkannt und adäquat darauf reagiert hat.
Das Unternehmen, das bisher als solider Arbeitgeber in der Region Niedersachsen galt, steht nun unter erheblichem Druck. Auch die Frage, wie sich die geplanten Sparmaßnahmen auf die Innovationskraft des Unternehmens auswirken werden, bleibt offen. Laut Focus Online könnte der Ruf von Stiebel Eltron als Qualitätsführer durch einen so erheblichen Stellenabbau nachhaltig beschädigt werden. Insbesondere der Verlust von Fachkräften könnte das Unternehmen in einer Zeit, in der technologische Weiterentwicklung entscheidend ist, empfindlich treffen.
Korrektur:
In einer früheren Version dieses Artikels lautete eine Formulierung: „Laut Unternehmensangaben plant Stiebel Eltron den Abbau von rund 1.000 Stellen weltweit, was etwa einem Viertel der gesamten Belegschaft entspreche. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Handelsblatts vom 12. August 2024 hervor.“
Richtig ist, dass das Unternehmen diese Spekulationen offiziell nicht bestätigt. Das Handelsblatt bezieht sich auf Aussagen von Insidern, wonach 25 Prozent der Personalkosten eingespart werden müssten.